In der Rubrik „Stimmen aus dem Gemeinderat“ kommen Mitglieder des Gemeinderates zu Wort. Die Autorinnen und Autoren sind für den Inhalt ihrer Beiträge in vollem Umfang selbst verantwortlich, insbesondere auch in Bezug auf alle notwendigen Nutzungsrechte.
Der 1. Dezember, wenn der Pink Monday das Dunkel kurz rosa färbt, zeigt, dass Hoffnung sichtbar sein muss, damit sie wirkt. Doch der Welt-Aids-Tag ist kein Festtag, sondern ein Marker, ein stiller Zeigefinger in der Jahreszeit des Vergessens. Auch wenn die Behandlung heute viel besser ist als früher – ungefährlich ist das Virus nicht. Viele Betroffene leben gut damit, aber sie tragen weiterhin eine Last, die nicht medizinisch ist: Vorurteile, unnötige Ängste, Abstand, der nichts mit Schutz, sondern mit Unwissen zu tun hat.
Welt-Aids-Tag und Pink Monday erinnern daran, dass Solidarität mit Betroffenen mehr ist als ein Symbol - sie ist eine Entscheidung! (Foto: Grünen-Fraktion Heidelberg)
Gerade deshalb hat der Pink Monday in Heidelberg seinen festen Platz im Kalender. Die Stadt färbt sich nicht rosa, um die Realität zu übertünchen, sondern um Räume zu öffnen: für Solidarität, für ein Zuhören ohne Vorbehalte, für ein Miteinander. Damit zeigen wir, dass wir an der Seite der Menschen stehen, die oft übersehen oder vorschnell bewertet werden. Es ist ein Abend, an dem Solidarität nicht abstrakt klingt, sondern mitten auf dem Marktplatz stattfindet. Trotz aller Fortschritte erleben viele HIV-positive Menschen noch immer Ausgrenzung. Manche trauen sich nicht, offen über ihre Diagnose zu sprechen, aus Angst vor Jobproblemen oder davor, im Freundeskreis anders behandelt zu werden. Das zeigt: Die größte Hürde ist häufig nicht das Virus, sondern der Umgang der Gesellschaft damit.
Aber es gibt auch Hoffnung. Junge Menschen sind besser informiert, Kampagnen wirken, und Veranstaltungen wie der Pink Monday schaffen Räume, in denen man ohne Scham reden kann – oder einfach gemeinsam feiert. Jede Begegnung ohne Vorurteil, jedes Gespräch, das Unsicherheit abbaut, macht einen Unterschied.
Wer direkt vor Ort helfen möchte, kann die Arbeit der Aidshilfe Heidelberg unterstützen: https://www.aidshilfe-heidelberg.de/de/spenden. Der Welt-Aids-Tag und der Pink Monday erinnern uns daran, dass Solidarität mehr ist als ein Symbol. Sie ist eine Entscheidung – jedes Jahr und jeden Tag dazwischen.
Mehr Gründerinnen, mehr Zukunft – auch in Heidelberg
Letzte Woche führte mich mein Weg nach Berlin zur Courage 2025, dem jährlichen Event eines Netzwerks inspirierender Investorinnen, das ich seit einiger Zeit unterstütze. Das Ziel: eigene Expertise und Kapital zu bündeln, um die Sichtbarkeit von Frauen in der Start-Up-Welt zu erhöhen.
Die Zahlen sprechen für sich: Nur rund 20 % der Gründungen in Deutschland gehen auf Frauenteams zurück. Und noch gravierender: Sie erhalten nicht einmal 2 % des Wagniskapitals, um ihre Ideen zu verwirklichen. Die Tendenz ist stagnierend, das Problembewusstsein vielerorts gering.
Frauen gründen mutig und engagiert – oft mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit, Menschen und Umwelt. Im klassischen Start-Up-Sektor sind sie dennoch unterrepräsentiert: wegen struktureller Benachteiligungen bei Vereinbarkeit, Vorbildern, Netzwerken und Finanzierung. Das hat langfristige Folgen und trägt dazu bei, dass sich Gender Bias in Medizin, Technologie, Bildung und digitalen Produkten verfestigt. Heidelberg trägt bei diesem Thema eine besondere Verantwortung: Unsere Stadt verzeichnet deutschlandweit eine hohe Gründungsdichte. Zudem halten wir durch die Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft einen Schlüssel für Innovation in der Hand. Am 24.11. hat die Stadt Heidelberg die aktualisierte Europäische Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene unterzeichnet. Im kommenden Jahr nimmt der runde Tisch für Geschlechtergerechtigkeit seine Arbeit auf – ein wichtiges und immer noch nötiges Signal, gerade auch mit Blick auf Unternehmensgründungen.
Auf kommunaler Ebene tragen wir Verantwortung: Hürden für Frauen abzubauen und ihr Potenzial sichtbar zu machen. Dafür setzen wir uns als CDU-Fraktion ein.
Eigentlich wollte die SPD im Kulturausschuss die Kulturhauptstadt bereits abblasen. Schon lange geht es nicht mehr darum, ob wir die Bewerbung wollen, sondern darum, ob wir uns Bewerbung und Titel überhaupt leisten können! Damit den Bürger:innen aber endlich reiner Wein eingeschenkt werden kann, was das Projekt die Stadt kosten soll, hat die SPD konkrete Zahlen für März 2026 von der Verwaltung eingefordert. Denn dieses Projekt muss mit all den anderen strukturellen Überlegungen, die das Regierungspräsidium uns abverlangt, diskutiert und entschieden werden. Für die SPD-Fraktion ist jedoch klar, in eine Zeit desolater Finanzlage passt kein Prestigeprojekt wie die „Bewerbung um die Europäische Kulturhauptstadt“:
Solange unsere Schulen, die Qualität unserer Kinderbetreuung, das Leistungsangebot im sozialen Bereich, wie z.B. beim Frauennotruf, der Schulsozialarbeit oder in der Seniorenarbeit – solange der Zustand unserer Straßen, ein attraktiver ÖPNV und die Versorgung unserer Sportvereine mit Hallenzeiten teils meilenweit von den Standards entfernt sind, die die Menschen in unserer Stadt verdient hätten – solange wird eine „Kulturhauptstadt“ auf der Liste der Dinge, für die wir, als SPD, in den nächsten Jahre Geld ausgeben wollen, ganz weit hinten stehen, wenn nicht gänzlich fehlen. Es muss endlich um die alltäglichen Sorgen, Nöte und Bedürfnisse der Menschen gehen – diese sollten im Zentrum unserer Aufmerksamkeit stehen!
Das Infrastrukturpaket der Bundesregierung ist nicht die Rettung!
113,5 Mio. € für die Stadt Heidelberg – das klingt wie die Lösung der finanziellen Probleme. Das ist leider Augenwischerei! Erstens sind es nur 9,5 Mio. € pro Jahr über 12 Jahre. Zweitens sind die Mittel zweckgebunden für Investitionen in die kommunale Infrastruktur (wie z.B. Straßen, Schulen, Kindergärten, Brücken) und können nicht zum Ausgleich des Haushaltsdefizits verwendet werden.
Vor allem aber ist diese Summe sehr bescheiden im Vergleich zu den jährlichen Mehrkosten, die wir Bundesvorgaben zu „verdanken“ haben (wie z. B. höhere Sozialausgaben). Sie sind nicht ausreichend gegenfinanziert und bedeuten für die Stadt Heidelberg Mehrkosten von rund 80 Mio. € im Jahr. In der Folge wird – trotz mittlerweile wieder deutlich angestiegener Gewerbesteuereinnahmen und der vom Gemeinderat ergriffenen Sparmaßnahmen – das Ergebnis im Jahr 2025 mit über -60 Mio. € nach wie vor deutlich negativ ausfallen und das wird in den Folgejahren nicht anders sein. Es führt daher, egal was teilweise gesagt wird, kein Weg dran vorbei: Wir müssen unsere Aufgaben und Ausgaben kritisch in den Blick nehmen und klare Prioritäten setzen. Nur so kann eine nachhaltige Sanierung des Haushalts gelingen!
Ungläubig haben wir gelesen, dass die Verwaltung die Brezel bei den Sitzungen des Jugendgemeinderats (JGR) gestrichen hat. So müssen Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren im Dienst der Stadt am späten Nachmittag oder frühen Abend hungern. Sparen ja, aber bitte nicht an der falschen Stelle!
Ab heute 3.12.25 bis 9.12.25 findet die Online-Wahl zum Heidelberger JGR statt. Rund 9.000 Wahlberechtigte können aus rund 60 Kandidati*nnen diejenigen 30 Jugendliche wählen, die sie offiziell in der Stadtpolitik vertreten.
Diese bringen frische und gute Ideen in die Stadtpolitik und öffnen der Verwaltung und dem Gemeinderat die Augen für die Perspektiven und Anliegen der Jugendlichen.
In dieser Wahlperiode hat sich der JGR für Orte ohne Konsumzwang, ein Jugendzentrum im Heidelberger Norden, Fahrradabstellplätze und den Ausbau der „Moonliner“ eingesetzt. Aus ihren aktuellen Wahlprogrammen spricht der Wille, für Demokratie, Respekt und soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. Daneben setzen sie Impulse, wie sie ihre Jugendzeit sinnvoller und trotzdem bezahlbar verbringen können. Im JGR sitzt die Zukunft der Stadt! Wir brauchen ihn und werden dafür sorgen, dass er weiterhin anständig verpflegt wird.
… formulierte das Deutsche Krebsforschungszentrum im Jahr 2022: Kippen sind häufige Müllobjekte, Plastikmüll und gefährlicher Giftmüll für Umwelt, Kinder, Tiere und Pflanzen. Meine gemeinderätliche Anfrage (Mai 2025) ergab, dass 2024 nur acht Mal Bußgeld für das verbotene Kippenschnippen erhoben wurde. Zählen Sie mal auf Ihren Wegen die Kippen, jede kann 1.000 l Wasser vergiften – die Dimension ist riesig. Wenn häufigere Androhung und Verhängung des Bußgeldes von 75 € öfters zum richtigen Entsorgen von Kippen führen würde, wäre schnell eine positive Wirkung auf Umwelt, Stadtbild und städtische Finanzen erreichbar. Andere Maßnahmen (z. B. Pfandsysteme, Kostenbeteiligung der Industrie) dauern zu lange.
Weihnachten steht vor der Tür und der Heidelberger Weihnachtsmarkt zeigt erneut, wie lebendig und attraktiv unsere Stadt ist. Gerade in herausfordernden Zeiten bietet er Wärme, Austausch und ein starkes Signal für unsere Innenstadt. Gleichzeitig verlangen die notwendigen Sparmaßnahmen im Haushalt klare Prioritäten. Für uns gilt: Wir müssen verantwortungsvoll haushalten, aber nicht an den Angeboten sparen, die Lebensfreude schaffen und Handel wie Vereine stärken. Effizienz ja – Kürzungen ohne Sinn nein. Gemeinsam wollen wir dafür sorgen, dass Heidelberg festlich bleibt und dennoch solide wirtschaftet. Wir wünschen Ihnen eine besinnliche und friedliche Weihnachtszeit und ein erfolgreiches neues Jahr!
MdB niedergeschlagen. Barrikaden auf Bundesstraßen. Pressevertreter tätlich angegriffen und verfolgt. Schüsse auf die Polizei. Straßenschlachten. Die linke „Zivilgesellschaft“ hat in Gießen wieder ihre hässliche, demokratiefeindliche Fratze gezeigt. Ich gehe stark davon aus, dass auch Transferempfänger von staatlichen Geldern aus Heidelberg nach Gießen gefahren sind, um die Gründung unserer Jugendorganisation zu verhindern. Auch hier gab es entsprechende Plakate und Aufrufe. Ob und wie viel Geld aus dem städtischen Haushalt an solche Personen fließt, muss aufgearbeitet werden. Als ersten Schritt habe ich eine Anfrage an die Stadt zu dem Programm „Demokratie leben“ gestellt, aus dem auch Antifa-Projekte finanziert werden.
Unbestritten haben wir für unsere sportbegeisterten Bürger:innen zu wenig Hallen zur Verfügung. Es liegt in der Verantwortung der Verwaltung, die Hallenbelegung auf die Vereine fair zu verteilen. Größere Vereine brauchen mehr Hallenzeiten als kleinere. Dennoch darf es nicht sein, dass Vereine für ihre Kinder ganz außen vor bleiben. Es ist wichtig, die „Fairteilung“ transparent zu machen. Daher erwarte ich, dass die Verwaltung die Pläne bald wieder zeitnah digital ins Netz stellt.
... aus Sorge vor einer neuen Wehrpflicht. Viele empfinden die offizielle Bedrohungserzählung als Täuschung und lehnen Bundeswehrpräsenz an Schulen ab. Die Stadt sollte ihre Kritik ernst nehmen.