Romani Rose mit Bürgermedaille ausgezeichnet
Oberbürgermeister Eckart Würzner:„Kämpfer für Rechte von Sinti und Roma“
Die Stadt Heidelberg hat Romani Rose für sein herausragendes Engagement für die Stadtgesellschaft und die Rechte von Sinti und Roma mit der Bürgermedaille geehrt.
Oberbürgermeister Eckart Würzner verlieh die Auszeichnung am Donnerstagabend, 4. Dezember, im Rathaus. Romani Rose ist seit 1982 Vorsitzender des Zentralrats der Deutschen Sinti und Roma. Ab dem Jahr 1991 übernahm er die Geschäftsführung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in der Altstadt.
„Romani Rose ist durch sein jahrzehntelanges Engagement zur Symbolfigur der Bürgerrechtsbewegung Deutscher Sinti und Roma geworden und widmet sein Leben dem Vorgehen gegen jegliche Form der antiziganistischen Ausgrenzung“, betonte Oberbürgermeister Eckart Würzner. „Er baut Brücken zwischen Kulturen, Religionen, Menschen. Er zeigt uns, wie viel eine einzelne Person bewirken kann, wenn sie sich mit Herz und Beharrlichkeit einsetzt.“
„Als gebürtiger Heidelberger bin ich sehr stolz auf diese Auszeichnung. Ich fühle mich geehrt, weil meine Stadt eine Weltoffenheit repräsentiert, die Schönheit und menschliches Miteinander verbindet“, sagte Romani Rose.
Ein maßgeblicher Antrieb für Romani Roses Engagement ist seine persönliche Betroffenheit: 13 unmittelbare Verwandte wurden während des Nationalsozialismus in Konzentrationslagern ermordet.
Erinnern an Völkermord
Romani Rose hat einen ganz wesentlichen Anteil daran, dass die Bundesregierung den Völkermord an Sinti und Roma während der nationalsozialistischen Herrschaft anerkannte: Am 17. März 1982 empfing der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt eine Delegation des Zentralrats um Romani Rose und erkannte den Holocaust an 500.000 Sinti und Roma erstmals für die Bundesrepublik völkerrechtlich verbindlich an – ein wichtiger Wendepunkt im Umgang mit der Minderheit.
Das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in der Bremeneckgasse ist eine Besonderheit in Europa. Seit der Eröffnung 1997 beherbergt es die erste Dauerausstellung zum Holocaust an den Sinti und Roma. Auch die Ausstellung, die dazu in Auschwitz zu sehen ist, wurde von dem Zentrum erarbeitet.
Weitere Informationen zur Arbeit des Dokumentationszentrums unter www.dokuzentrum.sintiundroma.de
