Haushalt 2025/2026 beschlossen
Kosten einsparen, Einnahmen erhöhen und in die Zukunft investieren
Der Haushalt der Stadt Heidelberg 2025/26 ist durch den Gemeinderat beschlossen worden.
Der Haushaltsplan setzt sich zusammen aus dem im Februar eingebrachten Entwurf der Stadtverwaltung und den Änderungen, die der Gemeinderat nun beschlossen hat.
Immer mehr Aufgaben
„Ich danke dem Gemeinderat für die sehr konstruktive Zusammenarbeit. Der Haushalt setzt wichtige wirtschaftspolitische Signale. Er würdigt die sozialen Herausforderungen und ermöglicht eine nachhaltige, klimagerechte Entwicklung der Stadt“, sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner. „Der Haushalt ist vor allem aufgrund wachsender Vorgaben von Bundesebene erheblichen Herausforderungen ausgesetzt. Die aktuelle Haushaltslage ist aufgrund von Einnahmerückgängen vor allem bei der Gewerbesteuer bei zugleich wachsenden Ausgaben, insbesondere durch nicht ausreichend gegenfinanzierte Beschlüsse von Bund und Land, eine große Herausforderung. Wir stehen am Anfang eines Konsolidierungsprozesses, der auch zu schmerzhaften Entscheidungen führt.“
Es wurden zum einen Maßnahmen beschlossen, die zu neuen Einnahmen führen – insbesondere die Einführung einer Übernachtungsteuer und die Anhebung der Zweitwohnungsteuer. Zum anderen erfolgen Einsparungen etwa im öffentlichen Nahverkehr, durch den Verzicht auf rund 200 neue Stellen in der Verwaltung und die Absage städtischer Veranstaltungen.
Investitionen in die Zukunft
Trotz angespannter Haushaltslage will die Stadt 2025/26 insgesamt 191,4 Millionen Euro in die Stärkung der Zukunftsfähigkeit Heidelbergs investieren. Rund jeder fünfte Euro im Haushalt wird für Kinder und Jugendliche ausgegeben. Weitere Schwerpunkte sind Bildung, soziales Miteinander, Sicherheit und Klimaschutz.
Um auch langfristig Investitionen ermöglichen zu können, ist die Stadt auf Einnahmen über die Gewerbesteuer angewiesen. Teil des Haushaltsplans ist deshalb auch eine groß angelegte Wirtschaftsoffensive. Bestehende Betriebe, Selbstständige und Handwerksunternehmen sollen noch besser unterstützt werden. Unternehmen sollen mehr Flächen zur Ansiedlung und zum Wachsen erhalten.
Kreditaufnahme und Haushaltskonsolidierung notwendig
Der Haushaltsplan muss jetzt durch das Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt werden. Da im laufenden Ergebnishaushalt keine Eigenmittel erwirtschaftet werden können, müssen die geplanten Investitionen von 191,4 Millionen Euro nahezu vollständig über Kredite finanziert werden. Der Schuldenstand wächst voraussichtlich auf 467,4 Millionen Euro bis Ende 2026 an (Ende 2024: 326,3 Millionen) – die finanzielle Lage der Stadt bleibt angespannt. Daher hat sich eine große Mehrheit des Gemeinderats auf einen Leitantrag geeinigt, der skizziert, wie der Haushalt nachhaltig konsolidiert werden soll. Darin werden vier Handlungsfelder (Aufgabenkritik, strukturelle Reformen, Prozessoptimierung, Personalpolitik) zur Reduzierung von Ausgaben genannt sowie die Notwendigkeit der Steigerung von Einnahmen.
- Jeder fünfte Euro im Haushalt ist für Kinder und Jugendliche bestimmt
- 13,7 Millionen Euro für Schulsanierungen und Schulerweiterungen
- Wirtschaftsoffensive: Senkung der Gewerbesteuer, mehr Flächen, Ermöglichungskultur
- Übernachtungsteuer: Durch 3,50 pro Nacht und Gast sollen mehr als fünf Millionen Euro im Jahr erzielt werden.
- 4,2 Millionen Euro für Kitas sowie 3,4 Millionen Zuschüsse an weitere Kitaträger
- Sicherheit: 5 Millionen Euro für Feuerwehr und die Leitstelle
- 5,9 Millionen Euro für Spielplätze, Grünflächen, Entsiegelung und Plätze
- Zweitwohnungsteuer: Anhebung auf 20 Prozent der Nettokaltmiete (bisher 10 Prozent).
- Mobilität: 11,5 Millionen für Radinfrastruktur und das neue Fahrradparkhaus am Hbf Nord
- 54 Millionen Euro für Infrastruktur wie Straßen, Brücken und öffentlicher Nahverkehr
- Zuschüsse für Vereine: 5,5 Millionen Euro für Sportangebote
- Kultureinrichtungen: 2,5 Millionen Euro, etwa für den Karlstorbahnhof und den Keltenpark am Heiligenberg
Zum Interview mit Heidelbergs Stadtkämmerer Wolfgang Polivka
Weitere Informationen zum Haushalt sowie die Haushaltsreden der Gemeinderatsfraktionen unter www.heidelberg.de/haushalt












