Projekt „Housing First“ startet
Zuerst eine eigene Wohnung beziehen, danach das Leben wieder in den Griff kriegen – das ist das Konzept von „Housing First“ für wohnungs- und obdachlose Menschen.
Als einer von sechs Standorten in Baden-Württemberg erprobt Heidelberg ergänzend zu den bisherigen Angeboten das ursprünglich aus den USA stammende Konzept zunächst bis Ende 2026. Betroffene erhalten eine eigene Wohnung ohne Vorbedingungen und mit unbefristetem Mietvertrag als Sprungbrett in ein „normales“ Leben.
Mit dem griffigen Slogan „Ein Schloss für alle“ wirbt das Projekt-Team von „Housing First“ für Aufmerksamkeit in der Stadt. Das Projekt bietet Obdach- und Wohnungslosen eine eigene Wohnung ohne Vorbedingungen. Es ergänzt die vielfältigen Angebote der Wohnungslosenhilfe in Heidelberg. Bürgermeisterin Stefanie Jansen stellte im Karl-Klotz-Haus mit den beiden Projektträgern – dem SKM katholischer Verein für soziale Dienste Heidelberg und der evangelischen Stadtmission Heidelberg – das Projekt vor. „In anderen Ländern und Städten läuft ,Housing First‘ bereits mit Erfolg. Durch die Teilnahme am Modellprojekt des Landes haben wir die Chance zu erproben, ob es in unserer Stadt trägt“, erklärt Jansen. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration des Landes Baden-Württemberg fördert das Projekt in Heidelberg von 2024 bis 2026 zusammen mit der Vector Stiftung mit knapp 300.000 Euro. Eine Kofinanzierung von rund 33.300 Euro steuert die Stadt bei. „Housing First“ richtet sich an alleinstehende Personen, Paare und Familien mit multiplen Problemen, die schon über einen längeren Zeitraum keine eigene Wohnung haben.
„Wir vermitteln diesen Personen eine eigene Mietwohnung mit Mietvertrag und sämtlichen Rechten und Pflichten“, erklären Lea Schwab und Nina Marx vom „Housing First“-Team. „Das verschafft den Betroffenen die nötige Ruhe, um sich selbstbestimmt wieder ein gesellschaftliches Leben aufbauen zu können“, sind die beiden überzeugt.
In Heidelberg leben derzeit knapp 120 Menschen auf der Straße, weitere 500 wohnungslose Menschen sind von der Stadt in verschiedensten Unterkünften untergebracht.
Wohnungen gesucht
Vermieterinnen und Vermieter, die das Projekt unterstützen möchten, können sich ab sofort beim „Housing First“-Team melden. Gesucht werden sowohl Ein- bis Zweizimmerwohnungen für Alleinstehende bis hin zu Drei- bis Fünfzimmerwohnungen für Familien. Die Vermieter haben feste Ansprechpersonen, eine Mietausfallsgarantie, sie bekommen Renovierungszuschüsse und eine schnelle Intervention bei Problemen.
Kontakt für Vermieterinnen und Vermieter
kontakt@housingfirst-heidelberg.de
0155 60260908
www.housingfirst-heidelberg.de