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„Gute Basis, um weiterzugehen“: Großes Bürgerinteresse an Planung für das US Hospital-Gelände

Siegerentwurf des Ideenwettbewerbs diskutiert ​

Beim Stadtteilgespräch am 10. März in der Eichendorffhalle in Rohrbach zeigten die Bürgerinnen und Bürger reges Interesse an den Planungen für das Gelände des ehemaligen US Hospital. (Foto:Dittmer)
Beim Stadtteilgespräch am 10. März in der Eichendorffhalle in Rohrbach zeigten die Bürgerinnen und Bürger reges Interesse an den Planungen für das Gelände des ehemaligen US Hospital. (Foto:Dittmer)

Beim Stadtteilgespräch zu den Planungen für das US Hospital in Rohrbach am 10. März waren sich Bürgerschaft, Fachplaner und Verwaltung einig: Der Siegerentwurf des städtebaulichen Ideenwettbewerbs ist eine gute Basis, um die Planungen weiter zu konkretisieren. Er bietet außerdem Potenzial für Optimierungen. In der vollbesetzten Eichendorffhalle hatten rund 200 Heidelbergerinnen und Heidelberger die Gelegenheit genutzt, ihre Anregungen und Meinungen zum Siegerentwurf zu äußern.

Siegerentwurf vorgestellt ​

33 Büros hatten beim städtebaulichen Ideenwettbewerb Entwürfe für die 9,3 Hektar große Fläche an der Karlsruher Straße in Rohrbach eingereicht. Der erste Preis ging im Dezember 2014 an das Architekturbüro Hähnig – Gemmeke (Tübingen), das den Entwurf gemeinsam mit dem Landschaftsplaner Stefan Fromm (Dettenhausen) erarbeitet hatte. Jetzt stellten die Planer ihren Siegerentwurf der Bürgerschaft vor und sammelten anschließend in einer offenen Dialogrunde wertvolle Anregungen und Hinweise für die weiteren Bearbeitungsschritte.

Im Fokus der Bürger: Wohnen, Freiraum, Verkehr ​

An zwei Dialogtischen zu den Themen „Gesamtkonzept“ und „Freiraum/Wohnumfeld und Vernetzung“ wurde angeregt diskutiert. Unter anderem gaben die Bürger dabei folgende Anregungen: der zentrale, 7.000 Quadratmeter große Park liege an der richtigen Stelle, dürfe aber in der weiteren Planung nicht kleiner werden. Auch der Wunsch nach einer vielfältigen und kleinteiligen Wohnstruktur wurde noch einmal bekräftigt. Die Durchlässigkeit des Gebietes mit den neuen Wegeverbindungen sei gut gelungen, die drei neuen Zugänge zum Quartier mit den Platzsituationen der grundsätzlich richtige Ansatz, so die Bürger. Kritisch gesehen wurden dagegen die Verkehrserschließung und die öffentliche Parkierung. Hier solle man unbedingt vom „Quartier am Turm“ lernen, genügend öffentliche Stellplätze anbieten und die bestehenden Verhältnisse der stark befahrenen Karlsruher Straße berücksichtigen. Uneinigkeit herrschte beim Thema Radwegeführung durch das Quartier. Forderten die einen eine Optimierung der Breite und das Vermeiden von Versprüngen, so gab es genauso Stimmen die aufgrund der Sicherheit und spielender Kinder auf den Wegen für eine Verlangsamung der Radfahrer plädierten.

Bürger aktiv beteiligt ​

Aktiv beteiligt waren die Bürgerinnen und Bürger bereits bei der Formulierung der Aufgabenstellung für den Wettbewerb. Beim Stadtteilgespräch konnten sie überprüfen, ob und wie weit ihre Vorgaben und Vorstellungen von den Fachplanern im Siegerentwurf einbezogen wurden. Viele der Teilnehmer lernten den ersten Preis des städtebaulichen Ideenwettbewerbs bereits bei einer öffentlichen Ausstellung in der alten Feuerwache im Dezember 2014 kennen und nutzten nun die Möglichkeit, sich den prämierten Entwurf vom Siegerbüro selbst vorstellen zu lassen.
 
Dass die Stadt alles versuche, um die Bürger in intensiven Austausch mit der Fachplanung und Kommunalpolitik zu bringen, betonte der Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik, Joachim Hahn, und bedankte sich für das bisherige große Engagement und die konstruktive Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger. Den Wunsch der Bürger, noch stärker ins Wettbewerbsverfahren eingebunden zu werden, nehme die Verwaltung sehr ernst und werde es überall dort umsetzen, wo es möglich sei.
Als eine von vier Bürgervertreterinnen und -vertretern, die am kompletten Wettbewerbsverfahren beteiligt waren, sprach Natalie Sommer dem Verfahren Lob aus: „Wir hatten jederzeit das Gefühl, dass die Bürger eingebunden waren“. „Wir stehen hinter der Entscheidung“, betonte auch der zweite Bürgervertreter Jürgen Ziegler und rief alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, die große Chance für den Stadtteil zu nutzen und sich weiter intensiv einzubringen, um den Siegerentwurf gemeinsam noch besser zu machen.
 
Der prämierte Entwurf stellt eine erste konzeptionelle Zwischenstufe im Planungsverfahren dar und zeigt mit seinem schlüssigen Gesamtkonzept die zukünftige Struktur des Gebietes auf. „Bis zum verbindlichen Bebauungsplan gibt es aber noch einige Stellschrauben, die die Fachplanung gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu bearbeiten hat.“, erklärte Joachim Hahn.
Mathias Hähnig, vom Büro Hähnig-Gemmeke, bedankte sich zunächst für die Wettbewerbsauslogung und das Engagement der Bürgerinnen und Bürger, die mit der aussagekräftigen Aufgabenstellung den Grundstein für den Entwurf gelegt haben: „Ohne das Wissen der Menschen vor Ort, können wir Planer eine solche Aufgabe nicht bewältigen. Unser Ziel war es von Anfang an unter Einbeziehung der Bestandsgebäude Altes und Neues miteinander zu verknüpfen, Platzsituationen an den Schnittstellen wichtiger Achsen zu schaffen und vielfältige Wohntypologien anzubieten. Wir wollten eine Struktur schaffen, die nicht einfach austauschbar ist, eine Identität hat und positiv auf die Nachbarschaften wirkt.“

Bürgerdialog geht weiter ​

Die Verwaltung wird nun dem Gemeinderat vorschlagen, das Büro Hähnig-Gemmeke mit der Ausarbeitung eines städtebaulichen Entwurfs zu beauftragen. Mit der Prämierung des Siegerentwurfs als Struktur und Richtungsweiser für die Entwicklung des Gebietes ist die Planung also noch nicht zu Ende. Sie wird Schritt für Schritt weiter konkretisiert werden. Die Bürgerbeteiligung zum ehemaligen Hospitalgelände geht deshalb auch im Sommer weiter.

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