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Die Entwicklungsvision der Internationalen Bauausstellung Heidelberg (IBA) für das ehemalige Patrick-Henry-Village (PHV) im Süden von Heidelberg mit ehemals 5.000 Bewohnern: Hier soll eine „Wissensstadt von morgen“ entstehen.

  

Wie gelingt die Umwandlung einer Kleinstadt der US-Army zu einer „Wissensstadt von Morgen“? Am 29. März 2017 präsentierte Kees Christiaanse als Gründer des Büros KCAP der Öffentlichkeit die Entwicklungsvision für das Patrick-Henry-Village (PHV) im Hermann-Maas-Haus in Heidelberg-Kirchheim.

  

Die Entwicklungsvision von PHV als „Wissensstadt der Zukunft“ (Visualisierung KCAP).

Patrick-Henry-Village

„Wissensstadt der Zukunft“

Mit rund 100 Hektar ist das Patrick-Henry-Village (PHV) annähernd so groß wie die Heidelberger Altstadt und damit die größte Konversionsfläche im Stadtgebiet. Das PHV liegt rund sechs Kilometer entfernt von der Altstadt. Das Gebiet gehört zum Heidelberger Stadtteil Kirchheim und ist durch seine Nähe zur Autobahn 5 verkehrlich sehr gut angebunden. Eine unmittelbare Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist für die Zukunft vorgesehen.

Die Amerikaner haben 2014 das Areal im Südwesten Heidelbergs verlassen. Zwischen 1954 und 1958 hatten sie PHV als eigenständige Wohnsiedlung mit vielfältigen sozialen und kommerziellen Einrichtungen gebaut. Das Areal besteht aus unterschiedlichen Wohntypen von der Offiziersvilla bis zum Mannschaftsgebäude. Im Norden befinden sich kleinteilige Strukturen mit Einfamilienhäusern während im größeren, südlichen Bereich vor allem zeilenartige Geschosswohnungsbauten zu finden sind. Insgesamt gibt es auf PHV über 250 Gebäude mit rund 1.400 Bestandswohnungen.

Ein Modell der Planungen für PHV wurde beim 4. Bürgerforum der IBA gezeigt (Foto: Buck)

ZEITSTRAHL

Was bisher geschah


Die Stadt Heidelberg möchte gemeinsam mit Partnern und der Internationalen Bauausstellung (IBA) das Patrick-Henry-Village (PHV) zur „Wissensstadt der Zukunft“ entwickeln. Grundlage für den weiteren Prozess bildet die eindrucksvolle Entwicklungsvision für die größte Heidelberger Konversionsfl äche von KCAP Architects & Planners. Das PHV könnte demnach Arbeits- und Wohnraum für 10.000 bis 15.000 Menschen und ein Modellort für den Einsatz digitaler Technologien, innovativer Mobilitätskonzepte sowie klimaneutraler Energieversorgung werden. 

Im März 2017 wurde sie der Öffentlichkeit vorgestellt, unter anderem in Form eines begehbaren Modells. Seit Mitte 2019 erfolgt eine Konkretisierung dieses Konzepts im Rahmen eines dynamischen Masterplanprozesses. Ergebnisse sollen im Frühjahr 2020 vorliegen.

Architekt und Städtebauer Kees Christiaanse hat für die Entwicklungsvision die spektakulären Ansätze von international renommieren Städtebauern wie Carlo Ratti und Winy Maas zusammengeführt. Überregionale und lokale Experten waren an der Ausarbeitung ebenso beteiligt wie die Bürgerinnen und Bürger. Digitale Zukunft, neue Synergien von Wirtschaft und Wissenschaft, ein „Multi-Mobilitäts-Ansatz“, innovative Orte der Bildung sowie zukunftsweisende Wohn- und Arbeitsumgebungen und Versorgungssysteme – die Entwicklungsvision greift vielfältige Zukunftsideen auf.

Auch die Planung von PHV erfolgt zukunftsweisend: Die Stadt Heidelberg und die iTWOcity AG – eine Tochter des Software-Konzerns RIB SE – wollen die Konversionsfl äche zusammen vollständig digital planen und in die Entwicklung bringen. Die Visualisierung der Planungen mit Hilfe eines digitalen Modells bietet eine anschauliche Basis für Entscheidungen – auch im Dialog mit den Bürgern. Die Software ermöglicht, dass während des Entscheidungsprozesses eine Fülle von Varianten dargestellt und gegeneinander abgewogen werden können. So sollen Planungsfehler deutlich reduziert und Kosten gesenkt werden.

Die Entwicklungsvision will die für PHV charakteristische Raumstruktur einer amerikanischen Modellstadt in ihren Grundzügen erhalten. Das existierende Straßennetz mit Villen und Gebäudezeilen formt im Inneren des Quartiers einen zentralen Grünraum. Diese „neue Gartenstadt“ wird durch die bestehenden Parklandschaften rund um die ehemaligen Offi ziersvillen ergänzt. An den Rändern von PHV ist ein stark durchmischter, verdichteter Bereich vorgesehen.

Mikroquartiere mit einer dichten Bebauung und einer gemischten Nutzung von Wohnen, Arbeiten und urbanen Produktionsstätten sollen im Osten, Süden und im erweiterten Westen des PHV entwickelt werden. Das Herz eines jeden Mikroquartiers bilden Wissensorte, die Bildungs- und Kulturangebote für die Bewohner bereithalten. Im Osten an der Grenze zur Autobahn fi nden sich größere Baustrukturen. Die Gliederung des PHV in Mikroquartiere würde eine schrittweise und flexible Entwicklung des Gesamtareals ermöglichen.

Justizminister Guido Wolf besucht das Patrick-Henry-Village (Foto: Dittmer)
Justizminister Guido Wolf besucht gemeinsam mit Oberbürgermeister Prof. Würzner und erstem Bürgermeister Jürgen Odzuck das Patrick-Henry-Village. (Foto: Dittmer)

Das Vorhaben ist in der Fachwelt und der Politik schon auf viel Interesse gestoßen. Im August 2017 besuchte beispielsweise der baden-württembergische Justizminister Guido Wolf das Patrick-Henry-Village.

Seit Dezember 2014 betreibt das Land Baden-Württemberg im Zentrum von Patrick-Henry-Village eine Einrichtung für Flüchtlinge. Um eine Entwicklung von PHV zum 16. Heidelberger Stadtteil zu ermöglichen, hat der Gemeinderat im Juni 2020 eine Verlagerung des Ankunftszentrums auf das Gewann „Wolfsgärten“ im Stadtteil Wieblingen beschlossen. Der Gemeinderat stimmte mehrheitlich für eine Verlagerung der Landeseinrichtung auf das rund acht Hektar große Areal am Autobahnkreuz Heidelberg.

Weitere Infos

Virtueller Rundgang Patrick-Henry-Village

Infomaterial zum Patrick-Henry-Village

Metropolink-Festival auf dem PHV