Klimaschutzfonds Heidelberg: Die ersten vier Preisträger stehen fest

Gemeinde-Rikscha, Energie für kleine Quartiere, klimafreundliche Eventmobilität und vegane Verpflegung

Vor einer weißen Wand stehen elf Personen und ein Eisbär-Maskottchen. Drei der Personen halten große Schecks in der Hand. (Foto: Buck)
Die Preisträgerinnen und Preisträger des „Klimaschutzfonds Heidelberg 2018“ beim gemeinsamen Fototermin. Übergeben haben die Preise Bürgermeister Wolfgang Erichson (letzte Reihe re.), Umweltamtsleiterin Sabine Lachenicht (letzte Reihe li.) sowie Christine Fiedler (Mitte li.) und Ralf Bermich (vorne re.), beide ebenfalls vom Umweltamt. (Foto: Buck)

Das Engagement im Klimaschutz in Heidelberg ist kreativ und vielfältig: Das beweisen die vier Projekte, die als erste Geld aus dem neuen Klimaschutzfonds der Stadt Heidelberg erhalten haben. Die Stadt würdigt damit seit diesem Jahr das ökologische Engagement von Heidelberger Vereinen, Institutionen und Firmen. Mit jeweils 4.000 Euro hat die Stadt drei Projekte ausgezeichnet, die nachhaltig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Zudem erhält eine einmalige Veranstaltung mit veganer Verpflegung der Besucherinnen und Besucher 500 Euro. Die Preisträgerinnen und Preisträger sind von Bürgermeister Wolfgang Erichson und Sabine Lachenicht, Leiterin des städtischen Umweltamtes, Mitte Juli bei der Sitzung des „Heidelberg-Kreises Klimaschutz und Energie“ ausgezeichnet worden.

Preisträgerinnen und Preisträger des „Klimaschutzfonds Heidelberg 2018“

  • Die Evangelische Friedensgemeinde Heidelberg-Handschuhsheim beschafft eine Gemeinde-Rikscha, mit der älteren Menschen mit eingeschränkter Bewegungsmöglichkeit eine neue Form der Mobilität angeboten werden kann. Den Bewohnerinnen und Bewohnern aus Alten- und Pflegeheimen und den Diakoniediensten können Fahrten zu Orten mit persönlicher Bedeutung oder Fahrten zum Arzt, Einkauf, Mittagstisch, Gottesdienst, Friedhof oder zu Kulturveranstaltungen in der Gemeinde angeboten werden. Im Vordergrund steht nicht die reine Transportleistung, sondern die Möglichkeit, an Orte abseits der Hauptverkehrsstraßen zu gelangen und dort nach Belieben zu verweilen.

    Für die Fahrten hat die Gemeinde bereits einen Pool ehrenamtlicher Fahrerinnen und Fahrer gebildet, die gegen eine Aufwandsentschädigung die Fahrten übernehmen. Dieses Projekt unterstützt nachhaltige Mobilität mit sozialer Komponente und wird mit 4.000 Euro aus dem Klimaschutzfonds Heidelberg unterstützt.
  • Die Heidelberger Energiegenossenschaft hat sich mit einem integrierten Quartiersversorgungskonzept für drei Mehrfamilienhäuser, die von den Baugruppen Konvisionär und HageButze auf den Konversionsflächen saniert werden, beworben. Dieses Konzept umfasst eine Photovoltaikanlage, Mieterstromlieferung von Solarstrom an die Bewohner, einen Stromspeicher, mit dem ein hoher Anteil an solarer Eigenstromversorgung auch in den Abendstunden erzielt wird, dynamische Lastverlagerung und Ladeinfrastruktur für E-Mobilität. Das Konzept ist ein gelungenes Beispiel für eine dezentrale und partizipative Energiewende und bietet für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort eine wirtschaftliche Teilhabe. Die Bewohner werden zu sogenannten „Prosumern“, die ihren Strom sowohl selbst erzeugen als auch verbrauchen.

    Mit der frühzeitigen Einbindung der solaren Energieversorgung in die Quartierentwicklung und der intensiven Beteiligung der Bewohner ist dieses Projekt sehr innovativ. Die Stadt Heidelberg unterstützt dieses über Heidelberg hinausstrahlende Projekt mit einem Beitrag von 4.000 Euro.
  • Das Projekt der Halle02 steht unter dem Motto „klimafreundliche Eventmobilität“. Es hat sich zum Ziel gesetzt, den CO<sub>2</sub>-Abdruck der Veranstaltungen durch Multimobilität zu senken. Konkret soll den Gästen der Halle02 mit dem Veranstaltungsticket die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs erleichtert werden. Eine App mit Schnittstellen zu allen regionalen Anbietern von Mobilität wie RNV, joecar oder DB soll die individuelle Planung der An- und Abreise ermöglichen. Zur Vorbereitung wird in einem ersten Schritt eine Umfrage der Gäste zum Herkunftsort und der Verkehrsmittelwahl durchgeführt. Diese Umfrage unterstützt die Stadt Heidelberg mit 4.000 Euro aus dem Klimaschutzfonds.
  • Bildungskultur Rhein-Neckar e. V.: 2018 findet in Heidelberg zum dritten Mal das „Bar Camp Rhein-Neckar” statt. Es steht unter dem Motto „Menschen. Ideen. Begegnen“. Am 22. und 23. September treffen sich im Dezernat16 bis zu 200 Menschen verschiedener Generationen, Herkunft und Professionen, um sich auszutauschen, Neues zu entdecken und sich mit Gleichgesinnten zu verbinden. Das Bar Camp ist thematisch offen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestimmen das Programm. Das Themenfeld Konsum und Ernährung ist dabei einer von sieben Handlungssträngen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Die Erzeugung von Lebensmitteln trägt wesentlich zum Klimawandel dar, insbesondere der hohe Fleischanteil der Ernährung. Die vollständig vegane Verköstigung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wird mit 500 Euro unterstützt.

Die Stadt Heidelberg fördert mit Mitteln aus dem Klimaschutzfonds ab sofort jährlich Projektideen zum Klimaschutz. Denn mit dem Programm „Masterplan 100 % Klimaschutz“ will die Stadt bis 2050 die CO2-Emissionen um 95 Prozent reduzieren und den Energiebedarf der Kommune um die Hälfte senken. Dies will die Stadt gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie zentralen Akteuren der Stadt erreichen (www.heidelberg.de/masterplan100).