Richtfest des Heidelberg Congress Center HCC

Gruppenfoto von Männern
Die abgebildeten Personen sind von links nach rechts: Heidelbergs Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck (Aufsichtsratsvorsitzender der GGH), Oberbürgermeister Professor Dr. Eckart Würzner, Dr. Jobst Wellensiek (Sitzungsleiter des Koordinationsbeirats „Neues Konferenzzentrum“), Peter Bresinski (Geschäftsführer GGH und BSG), Mathias Schiemer (Geschäftsführer Heidelberg Marketing und Heidelberg Congress).

Zum Ende der Rohbauarbeiten feierte die Bau- und Servicegesellschaft mbh Heidelberg (BSG) am Montag, 30. Mai 2022, mit Projektpartnern, Handwerksfirmen und Gästen das traditionelle Richtfest für das Konferenzzentrum Heidelberg Congress Center (HCC).

Mit einer Fläche von 1.500 Quadratmetern und einer Höhe von rund 19 Metern beeindruckt der Große Saal des Heidelberg Congress Center HCC bereits während der Bauzeit: Rund 300 Gäste konnten sich beim Richtfest auf Einladung der Bau- und Servicegesellschaft mbH Heidelberg (BSG), einem Tochterunternehmen des kommunalen Wohnungsunternehmens Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH), einen Eindruck von den Dimensionen des neuen Gebäudes machen. Im Anschluss waren die zugänglichen Bereiche des Rohbaus für Bürger geöffnet.

Rohbau fertiggestellt

Die Rohbauarbeiten am HCC sind abgeschlossen. In Kürze werden die Fenster in die Dachfläche eingesetzt, danach beginnen die Gewerke mit dem Innenausbau. Für das Gebäude und die beiden Tiefgaragengeschosse wurden bis jetzt rund 87.000 Quadratmeter Schalungsmaterial, 4.400 Tonnen Bewehrungsstahl und 45.000 Kubikmeter Beton verarbeitet. Bis zur Fertigstellung werden über 26 Kilometer Leitungen für Trink-, Schmutz- und Regenwasser sowie für die Heizungs-, Kälte- und Sprinkleranlagen verbaut. Hinzu kommen rund 360 Kilometer Kabel. Allein die Kupferleitungen für die Daten- und Medientechnik entsprechen mit einer Gesamtlänge von rund 110 Kilometern der Entfernung vom HCC bis zum Stuttgarter Hauptbahnhof.

Planung und Bau

„Der Spatenstich für das HCC erfolgte im März 2020 nur symbolisch und ohne Publikum. Umso mehr freut es mich, dass wir heute hier endlich wieder in Präsenz und gemeinsam Richtfest feiern könne. Mein besonderer Dank geht an alle Handwerker und Baubeteiligten, die dafür gesorgt haben, dass der Bau trotz schwieriger Rahmenbedingungen zügig voranschreitet“, sagte Peter Bresinski, Geschäftsführer der GGH und der BSG. Der Heidelberger Gemeinderat hatte 2018 den Neubau des Konferenzzentrums in der Bahnstadt beschlossen und das GGH-Tochterunternehmen BSG mit der Planung und dem Bau beauftragt. Die BSG wird nach der geplanten Fertigstellung in 2023 auch das Gebäudemanagement übernehmen.

„Zum ersten Mal in seiner mehr als 800-jährigen Geschichte bekommt Heidelberg ein eigenes Konferenzzentrum. Das war überfällig als eine der führenden Wissenschafts-Städte in Europa. Das Heidelberg Congress Center bietet Menschen aus aller Welt den Raum, um neueste Erkenntnisse in ihrem Bereich zu teilen und sich direkt miteinander auszutauschen. In Zeiten der Digitalisierung und der Leugner wissenschaftlicher Erkenntnisse selbst in Europa und den USA sind solche Orte wichtiger denn je“, betonte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

Moderne Technik und flexible Raumkonzepte

Mit dem HCC erhält Heidelberg ein modernes Konferenzzentrum. Das zukünftige Gebäude verfügt über ein flexibles Raumkonzept auf drei Ebenen, zu dem neben dem Großen Saal ein weiterer Saal und zehn Tagungs- und Konferenzräume mit insgesamt rund 3.800 Sitzplätzen gehören. Alle Räume werden mit modernster Kommunikationstechnik für hybride Veranstaltungsformate ausgestattet. Ein komplett eingerichtetes Studio ermöglicht Videoproduktionen sowie das Streaming von Tagungen und Kongressen.

Neues Wahrzeichen für die Bahnstadt

Von außen soll das HCC mit seiner wellenförmig strukturierten Fassade an den Schwung eines Vorhangs erinnern, hinter dem sich eine Bühne befindet – so das Schweizer Architektenbüro DEGELO, das den internationalen Architekturwettbewerb gewonnen hatte. Der rötliche Naturstein der Region nimmt Bezug zu den traditionellen Baumaterialien Heidelbergs. Im Inneren wird weißer Sichtbeton vorherrschen. Neben dem Großen Saal wird das fast gebäudehohe Hauptfoyer eines der Herzstücke des neuen Konferenzzentrums sein. Besucher gelangen über zwei Eingänge, vom Czernyring und der Max-Jarecki-Straße aus, in das Gebäude. In Verbindung mit den Neubauten am Europaplatz südlich des Hauptbahnhofs entsteht somit ein für die Bahnstadt herausragendes, identitätsstiftendes Bauwerk.

Vielfältige Veranstaltungsformate

„Ich freue mich, dass DIE Wissenschaftsstadt weltweit mit dem Heidelberg Congress Center endlich die Spielstätte erhält, die sie verdient. Das HCC wird ein zukunftsweisender Ort, in dem sich auch die großen Wirtschaftsunternehmen der Metropolregion wiederfinden werden.
Heidelberg Congress und Heidelberg Marketing werden in enger Zusammenarbeit alles daran setzen, Heidelberg als internationalen Kongressstandort zu etablieren“, kündigte Mathias Schiemer, Geschäftsführer Heidelberg Congress, an. Die Heidelberger Kultur- und Kongressgesellschaft mbH wird mit ihrer Business-Eventmarke Heidelberg Congress das HCC betreiben. Die 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Heidelberg übernimmt auch den operativen Betrieb der Stadthalle und vermarket den SNP dome, der ebenfalls von der BSG errichtet wurde.

Intensiver Planungs- und Entscheidungsprozess

Dem Neubau liegt ein intensiver Planungs- und Entscheidungsprozess zugrunde. Die Bedarfserhebung, Standortfrage, Machbarkeitsstudie und die Ausschreibung sowie die Bewertung des Architektenwettbewerbs wurden von einem Expertenteam und der Bürgerschaft begleitet. Ein Vorgehen, das vor allem in Bezug auf die intensive Einbeziehung von Bürgern und Eventspezialisten und das daraus resultierende Raumkonzept bundesweit einzigartig und beispielhaft ist. Das HCC ist ein Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) Heidelberg.

Barrierefreiheit

Die Bedürfnisse und Anforderungen von Menschen mit Behinderungen sind im Bau und in der Ausstattung umfangreich berücksichtigt. Acht Aufzuganlagen verbinden die verschiedenen Veranstaltungsebenen im Gebäude. Alle Zugänge sind stufen- und schwellenlos erreichbar. Auf den Ebenen und in den Treppenhäusern verfügen die Handläufe über taktile Informationen zur Orientierung für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen. Für Menschen mit sensorischen Einschränkungen sind Hilfen zur barrierefreien Informationsaufnahme vorgesehen. Für hörgeschädigte Menschen wird eine gesonderte Übertragungsanlage eingebaut.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

Das HCC wird einen Teil seiner Energie über eine großflächige Photovoltaikanlage auf dem Dach selbst erzeugen. Die Lüftungsanlagen werden mit Wärmerückgewinnungssystemen betrieben, die einen Wirkungsgrad von bis zu 85 Prozent haben. Zudem ist das Gebäude an das Fernwärme- und -kältenetz der Stadtwerke Heidelberg angeschlossen.
In der Tiefgarage sind Ladestationen für E-Fahrzeuge und E-Bikes vorgesehen.

Über die BSG:
Die Bau- und Servicegesellschaft mbH Heidelberg (BSG) ist eine hundertprozentige Tochter der GGH. Sie wurde 2009 gegründet und erbringt bau- und immobilienbezogene Dienstleistungen für die GGH, die Stadt sowie deren Gesellschaften und Stiftungen. Das umfasst vor allem Projekte der sozialen Infrastruktur, Spezialimmobilien sowie Kultur- und Sporteinrichtungen.