Heidelberg ist

"Fahrradfreundliche Kommune"

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Heidelbergs Bewerbung um die Zertifizierung als "Fahrradfreundliche Kommune" ist erfolgreich verlaufen. Feierlich verlieh Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur des Landes Baden-Württemberg, am vergangenen Freitag, 7. Dezember 2012, in Stuttgart die begehrte Auszeichnung. Mit dem Zertifikat "Fahrradfreundliche Kommune" würdigt der Verkehrsminister Heidelbergs Erfolge in der Radverkehrsförderung. Neben Heidelberg wurde als weitere baden-württembergische Kommune Kirchheim unter Teck zertifiziert.

„Die ausgezeichneten Kandidaten Heidelberg und Kirchheim unter Teck tun sich durch gleichermaßen erfolgreiche wie nachhaltige Radverkehrspolitik hervor, der jeweils ein Gesamtkonzept zugrunde liegt“, hielt der Verkehrsminister fest und rief die Städte, Gemeinden und Landkreise auf: „Wir brauchen Vorbilder und gute Ideen, an denen sich andere orientieren können“.

Heidelbergs Erster Bürgermeister Bernd Stadel nahm die Auszeichnung in Stuttgart entgegen: „Wir verstehen dies als Auszeichnung und Würdigung dessen, was bislang bereits zur Förderung des Radverkehrs in Heidelberg geleistet wurde. Gleichzeitig ist uns die Auszeichnung aber auch Ansporn in unserem Bemühen, hier noch besser zu werden und nicht nachzulassen“, betonte der Erste Bürgermeister bei der Preisverleihung.

Mit der Landesauszeichnung "Fahrradfreundliche Kommune" würdigt der Verkehrsminister das besondere Engagement von Kommunen in der Radverkehrsförderung. Geprüft werden von einer Kommission Faktoren wie die fahrradfreundliche Infrastruktur und die Kommunikation oder das kommunalpolitische Engagement für die Mobilität mit dem Rad. Das Zertifikat „Fahrradfreundliche Kommune“ wird für die Dauer von fünf Jahren vergeben, danach erfolgt eine Bewertung der in diesem Zeitraum erzielten weiteren Fortschritte in der Radverkehrsförderung.

Heidelberg ist Gründungsmitglied der 2010 in Stuttgart ins Leben gerufenen Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW). Die Arbeitsgemeinschaft hat das Ziel, gemeinsame Projekte und Aktionen zur Förderung des Radverkehrs zu realisieren, den Austausch zwischen den Mitgliedskommunen zu fördern, Beratung und Hilfestellung bei radverkehrsspezifischen Fragen anzubieten, eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und dem Land zu stärken.

Fahrradstadt Heidelberg

Radfahrerinnen auf der Theodor-Heuss-Brücke (Foto: Rothe)

Fast jeder dritte Weg mit dem Rad

Mit einem Anteil von 30 Prozent ist das Fahrrad in Heidelberg innerstädtisch das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel. In Heidelberg haben umweltfreundliche, sozial verträgliche und barrierefreie Verkehrsarten Vorfahrt. Bereits seit Verabschiedung des bundesweit beachteten Verkehrsentwicklungsplanes 1994 genießt die Radverkehrsförderung in Heidelberg einen hohen Stellenwert.

Netzausbau

Das Heidelberger Radwegenetz umfasst rund 120 Kilometer. Zahlreiche Einbahnstraßen sind für den Fahrradverkehr in Gegenrichtung geöffnet, die Öffnung weiterer Einbahnstraßen für den Radverkehr wird laufend geprüft. Für die kommenden Jahre sind zahlreiche weitere Ausbaumaßnahmen geplant. Ein aktueller Schwerpunkt beim Ausbau des Radverkehrsnetzes liegt auf der Anbindung des neuen Stadtteils Bahnstadt an das Zentrum und die benachbarten Stadtteile.

Qualitätssicherung

Die Qualität der Planung wird durch verwaltungsinterne "Planungshinweise für die Radverkehrsplanung in Heidelberg" gesichert. In der vier Mal pro Jahr tagenden "AG Rad" sind die Interessengruppen des Radverkehrs in die Planungen eingebunden.

Kinderfreundliche Verkehrsplanung

Die kinderfreundliche Verkehrsplanung setzt im Radverkehr besondere Akzente bei der familienfreundlichen Gestaltung des Verkehrssystems. Diese wird zusätzlich unterstützt durch die verkehrspädagogische Arbeit des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), der in Zusammenarbeit mit der Stadt Heidelberg regelmäßig Veranstaltungen für Schüler/-innen verschiedener Altersstufen durchführt.

SchulRadler

Mit dem Projekt "SchulRadler" werden Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen angesprochen. Das Ziel ist es, sie zu motivieren, den neuen Schulweg mit dem Fahrrad zurückzulegen. In den ersten Wochen des neuen Schuljahres werden die Schüler/-innen von älteren Schülern/-innen oder Erwachsenen begleitet, danach legen sie den Weg selbständig zurück.

Scherbentelefon

Seit 2010 bietet die Stadt Heidelberg im Rahmen der Fahrradverkehrssicherheit einen Scherben-Service für alle Fahrradfahrer/-innen an. Scherben auf dem Radweg sind ein gefährliches Ärgernis für alle Radler/-innen. Deshalb haben alle Radfahrer/-innen die Möglichkeit, Scherben auf Radwegen umgehend an eine Hotline zu melden. Dies ist auch über die "Heidelberg-App" möglich.