Ersatzpflanzungen: Fünf neue Bäume für die Neuenheimer Landstraße

Die „Lückenfüller“ sind da: Entlang der Neuenheimer Landstraße haben Beschäftigte des Landschafts- und Forstamtes der Stadt Heidelberg seit Anfang November 2022 fünf neue Bäume als Ersatz für abgestorbene oder kranke Altbäume gepflanzt. Im Westen der Straße mussten vier rund 80 bis 100 Jahre alte Kastenschnitt-Platanen durch vier junge Platanen ersetzt werden. An dieser Stelle sollen weiterhin die historisch stadtbildprägenden Platanen erhalten werden. Diese Baumart erweist sich nach wie vor als robuster und stadtklimaverträglicher Straßenbaum.

Ein Bagger hebt die massive Wurzel eines vorherigen Baumes mit seiner Schaufel aus dem Boden.
Vor der Baumpflanzung mussten mit einigem Aufwand die massiven Wurzeln der Vorgängerbäume entfernt werden. (Foto: Stadt Heidelberg)

Im Osten der Neuenheimer Landstraße hatte eine 60 bis 70 Jahre alte Kastanie gefällt werden müssen, die von einem Pilz befallen und umsturzgefährdet war. Am Platz der alten Kastanie ist nun eine junge Kaiserlinde gepflanzt worden. Die Kaiserlinde ist ebenfalls für sonnige Standorte geeignet. Sie blüht von Juni bis Juli, ist hitzetolerant und eine sehr gute Bienenweide. Deshalb eignet sich dieser Baum ebenfalls als Straßen- und Alleenbaum.

Mitarbeiter von externen Firmen haben bei den Nachpflanzungen geholfen. Schon das Entfernen der massiven Wurzeln der Vorgängerbäume ist eine Herausforderung: Die großen Wurzelstöcke lassen sich nur mit schwerem Gerät entfernen. Danach haben die Facharbeiter die Pflanzlöcher, also die sogenannten Baumquartiere, nach dem heutigen Standard ausgebaut. Jeder Standort ist mit rund 16 bis 20 Kubikmetern Baumsubstrat befüllt. Überdies wurden die Baumquartiere mit Bewässerungsdochten versehen.

Zwei Männer dirigieren einen neuen Baum in das ausgehobene Loch am Boden.
Beim Einheben einer jungen Platane in ein Pflanzloch. (Foto: Stadt Heidelberg)

Hintergrund: Stadtbäume

Die Stadt Heidelberg pflanzt kontinuierlich Bäume nach. Die Vitalität von Stadtbäumen hängt ab von der Baumart, dem Baumalter, dem Standort und der Baumpflege. In Heidelberg gibt es derzeit rund 50.000 Stadtbäume, die im Baumkataster verzeichnet sind. Sie gehören zu 85 Baumgattungen und kommen unterschiedlich oft vor. Auf den Plätzen 1 bis 10 der am häufigsten vorkommenden Gattungen stehen Ahorn, Kirsche, Hainbuche, Linde, Platane, Fichte, Buche, Eiche, Birke und Apfel. Der Großteil sind einheimische Arten. Zu den Exoten, die in Heidelberg wachsen, zählen unter anderem Platane, Rosskastanie, Tulpenbaum, Hemlocktanne und Ginkgo.

In Heidelberg haben die Stadtbäume ein überdurchschnittlich hohes Alter, da kriegsbedingte Baumverluste hier deutlich seltener vorkamen als in vergleichbaren Städten. Die alten und damit in der Regel starken Bäume erreichen in Heidelberg allerdings zunehmend ein Alter und damit einen Gesundheitszustand, in dem sie nur noch unter hohem Aufwand verkehrssicher unterhalten werden können. Da diese Bäume aber sehr häufig stadtbildprägend sind, wägt das Landschafts- und Forstamt Entscheidungen zur Fällung sehr vorsichtig ab. Ersatzpflanzungen benötigen etliche Jahrzehnte, bis die entstandene Lücke geschlossen ist. Die Auswirkungen der Klimaverschiebungen führen mittel- bis langfristig zu veränderten Wuchsbedingungen für die Bäume.

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