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Heidelberg – ein Superstar Hub. McKinsey-Studie zeigt: Die Stadt ist eine dynamisch wachsende Region

Heidelberg ist ein Spitzenstandort in vielerlei Hinsicht. Das hat auch die im Jahr 2020 veröffentlichte Studie „The future of work in Europe“ des McKinsey Global Institutes belegt. Darin wird Heidelberg als einer von 46 sogenannten „Superstar Hubs“ bezeichnet und in dieser Kategorie verglichen mit Metropolen wie Mailand oder Stockholm. "Es freut mich sehr, dass damit dem Standort Heidelberg und dem Heidelberger Arbeitsmarkt eine hohe Zukunftsfähigkeit bescheinigt wird", meint Oberbürgermeister Professor Dr. Eckart Würzner. Neben den „Superstar Hub“ zählen noch die beiden Megacities London und Paris zu den insgesamt 48 europäischen „Dynamic growth hubs“, den Regionen, die für den Arbeitsmarkt der Zukunft am besten aufgestellt sind. Dr. Tilman Tacke, Ökonom und Partner bei McKinsey & Company sowie beim McKinsey Global Institutes (MGI), stellte die Studienergebnisse in Heidelberg vor. 

Porträt von Dr. Tilman Tacke (Bild: McKinsey Global Institute)
Dr. Tilman Tacke stellte die Ergebnisse der Studie in Heidelberg vor. (Bild: McKinsey Global Institute)

Für die Studie - vor der weltweiten Corona-Pandemie aufgesetzt -  wurde Europa in 1.100 regionale Arbeitsmärkte unterteilt, die anhand verschiedener Faktoren miteinander verglichen wurden. Dabei berücksichtigten die Macher der Studie Aspekte der Digitalisierung und Automatisierung, der Verbreitung von Ideen und Innovationen genauso wie die allgemeine erwartete Arbeitsmarktentwicklung in den Regionen über das Jahr 2030 hinaus. Auch das Arbeitsangebot und die Arbeitsnachfrage, also auch die Anteile der Fachkräfte in den jeweiligen Regionen, zählten mit. In der Studie des McKinsey Global Institutes wurde festgestellt, dass bei der Betrachtung aller Einheiten, die 48 dynamisch wachsenden Region mehr als ein Drittel der zusätzlichen Jobs in ganz Europa generieren werden. Dieses Beschäftigungswachstum schlägt sich dabei anteilig vor allem in Arbeitsplätzen mit hochqualifizierten und hochspezialisierten Anforderungen nieder. Gleichzeitig verursacht die wachsende Digitalisierung und Automatisierung eine große Nachfrage für Weiterqualifizierung oder Umorientierung der Arbeitskräfte in weniger hochqualifizierten Arbeitsmarktsegmenten. „Die Studie bescheinigt dem Standort Heidelberg eine sehr gute Entwicklung seit dem Jahr 2007“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Das zeigt sich in vielen Bereichen: Mehr als jeder dritte Beschäftigte in der Stadt hat einen Hochschulabschluss. Für sie bietet Heidelberg attraktive Arbeitsplätze und ausgezeichnete Perspektiven zur Weiterentwicklung. Neue Unternehmen haben sich angesiedelt und Jobs geschaffen, etwa auf den Konversionsflächen und in der Bahnstadt. Die Arbeitslosenquote liegt seit vielen Jahren konstant unter fünf Prozent – auch während der Corona-Pandemie. Unsere Stadt wächst – und das nachhaltig durch die Entwicklung ehemaliger US-Flächen und unter Berücksichtigung strenger energetischer Standards zum Klimaschutz.“

Was bedeutet das für Heidelberg?

Heidelberg ist eine von insgesamt elf dynamisch wachsenden Regionen in Deutschland, die höchste Dichte der Länder in Europa. Doch was bedeutet das für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Heidelberg? Welche Entwicklung nimmt der regionale Arbeitsmarkt und wie wirkt sich das auf die Stadt und die Region aus?

In Heidelberg wird in der Studie entgegen des Bundestrendes (minus ein Prozent) ein Jobwachstum von bis zu fünf Prozent erwartet. Dabei wächst vor allem der Anteil der Arbeitsbereiche, die hochqualifizierte oder spezialisierte Anforderungen stellen, wie Beschäftigungen aus dem sogenannten MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) oder in der Gesundheitsbranche. Ein Rückgang wird hingegen vor allem in nichtakademischen Berufen erwartet. Ein wachsender Arbeitsmarkt bedeutet aber auch eine wachsende Stadt und Herausforderungen, mit denen sich die Stadt Heidelberg bereits jetzt konfrontiert sieht. Wo werden die Menschen wohnen und leben? Wie können möglichst effiziente Transportwege von Menschen und Gütern sichergestellt werden? Wie umweltfreundlich lässt sich Wachstum und Flächenverbrauch gestalten? Wie kann der Bedarf an hochqualifizierten und spezialisierten Arbeitskräften gedeckt werden? Gelingt das mit den vor Ort bestens ausgebildeten Fachkräften? Wie kann Heidelbergs Attraktivität für internationale Fachkräfte gesteigert werden? Diese und viele weitere Fragen werden zukünftig die Entwicklung Heidelbergs als „Superstar Hub“ maßgeblich mitprägen. „Die Studie zeigt, dass wir in Heidelberg zuversichtlich in die Zukunft blicken können“, sagt Oberbürgermeister Prof. Würzner: „Wir arbeiten mit einer ganzen Reihe von Partnern seit vielen Jahren kontinuierlich daran, den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort weiter zu stärken. Wir bieten innovativen Unternehmen etwa aus den Bereichen IT, digitale Medien und Bioinformatik bereits heute im Heidelberg Innovation Park sehr gute Entwicklungsperspektiven und gewährleisten den Betrieben und Start-ups eine enge Betreuung über die städtische Wirtschaftsförderung und den Technologiepark. Das macht sich jetzt und in Zukunft bezahlt.“

Über das McKinsey Global Institute

Das McKinsey Global Institute (MGI), der wirtschaftswissenschaftliche Forschungszweig von McKinsey, wurde 1990 gegründet, um ein tieferes Verständnis der sich entwickelnden Weltwirtschaft zu entwickeln. Die Mission von MGI ist es, Führungskräften im kommerziellen, öffentlichen und sozialen Sektor die Fakten und Erkenntnisse zu liefern, auf denen Management und politische Entscheidungen basieren können.

(Erstellt am 28. Juni 2021)