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Die Stadt möchte die Ausbildung weiter stärken

„Wie können wir Sie unterstützen, was können wir noch besser machen?“, diese Fragen stellte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner fünf Unternehmen bei einem Informationsaustausch zum Thema Ausbildung, zu dem er gemeinsam mit dem Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft eingeladen hatte. Ein Problem bei der Nachwuchssuche im Bereich der Ausbildung ist die Tatsache, dass ein Studium bei jungen Leuten sehr hoch im Kurs steht. Heidelberg zeichnet sich hier durch seine renommierte und international bekannte Universität aus. Als Ausbildungsstandort hingegen steht die Stadt in Konkurrenz mit den umliegenden Kommunen.

Vertreter von Unternehmen tauschten sich mit Oberbürgermeister Prof. Dr. Würzner und Marc Massoth, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft zum Thema Ausbildung aus. (Bild: Stadt Heidelberg)
Vertreter von Unternehmen tauschten sich mit Oberbürgermeister Prof. Dr. Würzner und Marc Massoth, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft zum Thema Ausbildung aus. (Bild: Stadt Heidelberg)

Axel Schumann von Rockwell Collins, ein Unternehmen, das in der Luft- und Raumfahrt tätig ist, wünschte sich daher vor allem Unterstützung bei der Darstellung, wie vielfältig eine Karriere mit einer Ausbildung sein kann und welche Berufe man damit ergreifen kann. In seinem Unternehmen seien die Facharbeiter für zwei Drittel der Wertschöpfung verantwortlich, erklärte der Geschäftsführer. Martin Rossmanith, Geschäftsführer der gleichnamigen Firma für Fenster- und Fassadenbau, bekräftigte, dass in seiner Branche praktische Fähigkeiten aus einer handwerklichen Ausbildung immer gefragt seien.

Ein weiteres Thema in der Diskussion war der Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland, die vor allem bei Mangelberufen gesucht sind. In den Pflegeberufen kämen die Bewerber für die Ausbildungsstellen überwiegend aus dem Ausland, berichtete Frank Stawinski, Leiter der Akademie für Gesundheitsberufe von Universitätsklinikum und Evangelischer Stadtmission. Bewerber müssen zwar ein gewisses Sprachniveau mitbringen, um in Deutschland arbeiten zu können. Doch dies sei in der Pflege eben auch besonders wichtig. Er schlug daher ein branchenübergreifendes Förderprogramm für Sprachkenntnisse vor. Einen ganz klassischen Weg in die Ausbildung war Lars Leibli gegangen, der beim Hotel und Restaurant Grenzhof Koch werden möchte. Er startete direkt nach seiner mittleren Reife. Junge Leute, die ein Gymnasium besuchen, erreiche man mit einem Ausbildungsangebot hingegen meist nicht, erklärte seine Chefin Ulrike Kugler-Oestergaard, Geschäftsführerin der Grenzhof GmbH. Am Gymnasium dürften die Berufsberater die Schülerinnen und Schüler nur auf Studiengänge hinweisen. Oberbürgermeister Eckart Würzner kündigte an, hierbei das Gespräch mit den Verantwortlichen zu suchen.

Einen weiteren Einblick in die Situation der Unternehmen gab es bei einem Besuch im Heidelberger Ausbildungsbetrieb adViva im Stadtteil Pfaffengrund. Das Gesundheitsunternehmen bildet aktuell 22 Personen als Orthopädietechnik-Mechaniker, Kaufmann für den Einzelhandel und Bürokaufmann im Gesundheitswesen aus. Geschäftsführerin Karin Happes und Ausbildungsleiter Hans Brauner gaben bei einem Rundgang einen Einblick in ihre Arbeit.

Das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft unterstützt die Betriebe bei der Suche nach Auszubildenden unter anderem durch die Ausrichtung der Ausbildungstage. Diese finden in diesem Jahr am 27. Oktober statt. Um Studienabbrecher zu erreichen und sie zu motivieren, ihren Weg weiterhin in Heidelberg zu gehen, wurde die Online-Plattform „Plan B – neue Perspektiven für Studienzweifler“ erstellt. Sie bietet Veranstaltungsangebote und Beratungsleistungen, vermittelt konkrete Ansprechpartner und informiert über Möglichkeiten rund um Studium und Ausbildung in Heidelberg. Gut entwickelt hat sich das Ausbildungshaus, betrieben von den Heidelberger Diensten, das Wohnraum für Auszubildende zur Verfügung stellt. „Hier sind wir dringend auf der Suche nach einer zweiten Immobilie, um dieses Angebot noch ausbauen zu können“, kündigte Marc Massoth, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft, an.

Bei Fragen rund um Ausbildung und die beschriebenen Projekte hilft Andreas Wilke, Telefon 06221-58 30004, E-Mail: andreas.wilke@heidelberg.de.

(Erstellt am 28. Juli 2021)

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