Heidelberger Bodenpreise für Wohnbauflächen steigen weiterhin stark an

Der Gutachterausschuss Heidelberg beschließt die neuen Bodenrichtwerte 2021

Der Gutachterausschuss Heidelberg hat die neuen Bodenrichtwerte 2021 beschlossen. Als Datenbasis dienten alle in den Jahren 2019/2020 abgeschlossenen Kaufverträge von Heidelberger Grundstücken. In diesem Zeitraum gab es in Heidelberg insgesamt circa 3.300 Grundstücksverkäufe mit einem Umsatzvolumen von circa 1,807 Milliarden Euro.

Die Bodenrichtwerte für alle Wohnbauflächen (83 Richtwertzonen) stiegen in den letzten zwei Jahren im Gesamtdurchschnitt um circa 27 Prozent.

In mehreren guten und sehr guten Lagen, wie zum Beispiel in Neuenheim, West- und Südstadt, und auch in mehreren mittleren und günstigen Lagen, wie zum Beispiel in Wieblingen, Schlierbach und Rohrbach mussten die Richtwerte deutlich um knapp 30 Prozent angehoben werden. Die Richtwerte in einigen sehr günstigen Lagen, wie zum Beispiel Boxberg und Emmertsgrund, stiegen noch deutlicher um bis zu 39 Prozent.

Die Lageklassifizierung der Wohnbauflächen erfolgt rein kaufpreisorientiert, das heißt aufgrund gezahlter Preise. Diese beinhalten keine Aussagen zu meist individuellen und subjektiven Einschätzungen, wie zum Beispiel Wohnqualität, Aussichts- oder Wohnlage. Die Lageklassen sind dem aktuellen Grundstücksmarktbericht zu entnehmen.

Im Gegensatz zur Preisentwicklung auf dem Eigentumswohnungsmarkt, mit einer Preissteigerung von 2017/18 auf 2019/20 von circa 18 Prozent, fand vor allem in den von Eigenheimen geprägten Zonen eine erhebliche Bodenpreisentwicklung von bis zu 40 Prozent statt.

Die Nennung eines Durchschnittswertes für Heidelberg ist aufgrund der außergewöhnlich großen Bandbreite der Bodenrichtwerte für Wohnbauland von 310 Euro bis 4.040 Euro pro Quadratmeter nur für statistische Zwecke, zum Beispiel im Rahmen eines interkommunalen Vergleichs, aussagekräftig.

Die Bodenpreise für Gewerbeimmobilien (18 Richtwertzonen) sind in den letzten beiden Jahren nur leicht gestiegen. Die Bodenrichtwerte für Gewerbeflächen werden deshalb im Schnitt um 5 Prozent angehoben.

Da die Bodenwerte für landwirtschaftliche Flächen in Heidelberg schon immer relativ hoch waren, stiegen diese nur in wenigen Zonen leicht an.

Um eine marktgerechte Richtwertermittlung durchführen zu können, beschloss der Gutachterausschuss die Einführung eines Regionalfaktors von 1,25 für die Berechnung der Neubau-Herstellungskosten innerhalb der Sachwertermittlung, um dem ortsspezifischen Baukostenniveau gerecht zu werden. Dieser wird künftig modellkonform bei den Wertermittlungen mit den Bodenrichtwerten 2021 angewendet.

Weitere Informationen

Die aktuellen Richtwerte können ab dem Tag der öffentlichen Bekanntmachung im „Stadtblatt –Amtsanzeiger der Stadt Heidelberg“ (23. Juni 2021) und im Internet unter www.heidelberg.de/gutachterausschuss eingesehen werden. Dort finden sich auch eine interaktive Bodenrichtwertkarte und weitere Informationen des Gutachterausschusses. Fragen zu den Bodenrichtwerten beantwortet die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses unter der Telefonnummer 06221 58-24600; E-Mail wertermittlung@heidelberg.de.

www.heidelberg.de/gutachterausschuss