Ausbildungsstart 2021: Rund 1.000 freie Stellen in diesem Jahr noch offen

Stadt Heidelberg und Agentur für Arbeit rufen dazu auf, sich kurzfristig noch zu bewerben

Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit (rechts), beim Besuch im Ausbildungsbetrieb adViva im Gespräch mit Mitarbeiterin Silke Elfner.
Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit (rechts), beim Besuch im Ausbildungsbetrieb adViva im Gespräch mit Mitarbeiterin Silke Elfner. (Foto: Stadt Heidelberg)

Bewerbungsmappe einwerfen, Vorstellungsgespräch vor Ort und kurz darauf schon in die Ausbildung starten: So kann für viele junge Menschen der ideale Einstieg in das Berufsleben aussehen. Und das noch in diesem Jahr: Denn aktuell suchen noch viele Unternehmen in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis Auszubildende für den Ausbildungsstart im August und September 2021 – rund 1.000 Ausbildungsplätze sind noch offen. Die Stadt Heidelberg setzt sich gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Heidelberg dafür ein, dass möglichst alle, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, eine geeignete Ausbildungsstelle zum Berufseinstieg finden. Gemeinsam wollen Stadt und Agentur für Arbeit insbesondere junge Menschen motivieren, sich noch kurzfristig um einen Ausbildungsplatz zu bewerben.

„Eine Ausbildung ist eine hervorragende Möglichkeit für den Einstieg in das Berufsleben“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, der sich gemeinsam mit Marc Massoth, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft, mit Heidelberger Unternehmen über aktuelle Herausforderungen in der Pandemie rund um das Thema Ausbildung austauschte: „Insbesondere für all diejenigen, die ihre Stärken in der Praxis haben, kann eine Ausbildung der bessere Weg sein als etwa ein Studium. In Heidelberg und der Region gibt es viele Betriebe, die in ganz unterschiedlichen Branchen und Bereichen in Verbindung mit den Berufsschulen hervorragende Ausbildungsangebote machen. In Zeiten von Homeschooling in der Pandemie ist das Thema Ausbildung leider vielerorts in den Hintergrund geraten. Umso wichtiger ist es, die Chancen einer Ausbildung für den weiteren Zukunftsweg jetzt wieder stärker in den Fokus zu rücken. Wir wollen jungen Menschen Mut machen, sich kurzfristig noch zu bewerben.“

Die Ausbildungsbetriebe berichteten unter anderem von Fachkräftemangel und Problemen bei der Nachwuchssuche, weil viele jungen Menschen ein Studium meist noch immer einer Ausbildung vorzögen. Häufig sei Schulabsolventinnen und -absolventen nicht klar, wie vielfältig und erfolgreich eine Karriere nach einer Ausbildung sein kann, welche Berufe sie anschließend noch ergreifen können und dass ein Studium auch nach einer Ausbildung noch möglich ist.

Besuch in Ausbildungsbetrieb adViva

„Schülerinnen und Schüler mussten wegen der Pandemie teils auf Berufsberatungsangebote an ihren Schulen verzichten. Viele Praktika in Betrieben sind ausgefallen. Deswegen ist es wichtig, dass wir insbesondere junge Menschen darauf hinweisen, dass Betriebe weiterhin Auszubildende suchen und in diesem Jahr noch ein Ausbildungsstart möglich ist“, sagte Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit, bei einem Besuch in dem Heidelberger Ausbildungsbetrieb adViva GmbH im Stadtteil Pfaffengrund. Das Gesundheitsunternehmen mit über 100 Beschäftigten bildet aktuell 22 Auszubildende als Orthopädietechnik-Mechaniker/-in, Kaufmann/-frau für den Einzelhandel und Bürokaufmann/-frau im Gesundheitswesen aus. Geschäftsführerin Karin Happes und Ausbildungsleiter Hans Brauner gaben bei einem Rundgang einen Einblick in die Arbeit des Unternehmens.

„In diesem Jahr gibt es in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis noch rund 1.000 offene Ausbildungsstellen – das sind 1.000 Chancen vor allem für junge Menschen. Die Betriebe wollen wieder verstärkt einstellen: Wir haben acht Prozent mehr Ausbildungsstellen gemeldet bekommen als noch vor einem Jahr“, erläuterte Jochen Weber, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Heidelberg. Er gab allen, die noch eine Ausbildungsstelle suchen, den Rat: „Jetzt am besten ein kurzes Praktikum in einem der Ausbildungsbetriebe machen und anschließend schon bald in die Ausbildung starten!“

Beratung und Hilfsangebote für Ausbildungssuchende

Die Agentur für Arbeit Heidelberg bietet persönliche Berufsberatungen an. Eine Terminvereinbarung für Beratungsgespräche ist unter Telefon 0800 4 555500 möglich. Mehr Informationen zu offenen Ausbildungsstellen gibt es unter www.arbeitsagentur.de/heidelberg.

Das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft der Stadt unterstützt auf mehreren Ebenen: Es bietet gemeinsam mit dem Amt für Schule und Bildung jährlich die Heidelberger Ausbildungstage an, damit junge Menschen ihre passende Ausbildungsstelle finden. Diese finden in diesem Jahr am 27. Oktober statt (www.heidelberger-ausbildungstage.de). Um Studienabbrecher zu erreichen und sie zu motivieren, ihren beruflichen Weg weiterhin in Heidelberg zu gehen, wurde die Online-Plattform „Plan B – neue Perspektiven für Studienzweifler“ erstellt. Sie bietet unter www.planb-heidelberg.de
Veranstaltungsangebote und Beratungsleistungen, vermittelt konkrete Ansprechpartner und informiert über Möglichkeiten rund um Studium und Ausbildung.

Gut entwickelt hat sich das Ausbildungshaus, betrieben von den Heidelberger Diensten, das Wohnraum für Auszubildende zur Verfügung stellt. „Hier sind wir dringend auf der Suche nach einer zweiten Immobilie, um dieses Angebot noch ausbauen zu können“, erläutert Marc Massoth, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft.

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