Luca-App soll landesweit zum Einsatz kommen

Werkzeug zur digitalen Kontakt-Nachverfolgung / OB Würzner: Sollte jeder auf seinem Smartphone haben

Apps zur Kontakt-Nachverfolgung sind ein wichtiges Instrument, damit in der Pandemie Wege aus dem Lockdown möglich werden. Das Land Baden-Württemberg hat bekanntgegeben, dass es Lizenzen für den flächendeckenden Einsatz der App Luca in Baden-Württemberg beschafft hat. Die App solle landesweit dabei helfen, Kontakte im Fall einer Corona-Infektion einfacher nachvollziehen zu können, teilte das baden-württembergische Sozialministerium mit. Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist, setzt künftig die App Luca zur Kontaktnachverfolgung ein, um Infektionsketten zu unterbrechen.

„Die digitale Kontaktverfolgung ist ein wichtiger Baustein, um in der Pandemie wieder mehr Freiheiten zu ermöglichen. Die App Luca sollte daher jeder auf seinem Smartphone haben – denn sie wird in vielen Einrichtungen künftig eine Art Eintrittskarte sein. Dank „Luca“ können Infektionsketten viel schneller und effektiver nachverfolgt werden – und Betroffene erhalten dann direkt die notwendigen Informationen von ihrem Gesundheitsamt. Das alles funktioniert digital – die Zettelwirtschaft in Restaurants oder Theatern wäre vorbei. Ich kann daher nur an jeden, der ein Smartphone hat, appellieren: Laden Sie sich die kostenlose App herunter und machen Sie mit! Wir brauchen die Mithilfe von allen, um die Pandemie zu überwinden“, erklärt Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

Was ist „Luca“?

„Luca“ ist eine kostenlose App, die in Handel und Gastronomie, aber auch in der Kultur und im Bereich von Pflegeheimen angewandt werden kann. Wer bestimmte Räumlichkeiten betritt, kann digital „einchecken“. Erkrankt nun eine Person, die vor Ort war, kann das Gesundheitsamt auf die von „Luca“ gesammelten Daten zugreifen und die Kontaktpersonen zeitnah informieren.

Die Luca-App unterstützt damit Betreiberinnen und Betreiber von Restaurants, Cafés und weiterer Einrichtungen sowie Verantwortliche von Veranstaltungen bei der Pflicht zur Kontaktdatenerfassung ihrer Besucherinnen und Besucher. Bisher mussten diese Kontakte aufwändig manuell erfasst werden.

Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist, hat „Luca“ bereits in einer zweiwöchigen Testphase mit mehreren regionalen Unternehmen ausprobiert. Unter den beteiligten Unternehmen war auch der Heidelberger Bernd Niebel. „Als Modehändler ist Kundenkontakt für uns unverzichtbar. Menschen wollen ihre Kleidung mit eigenen Augen sehen, den Stoff anfassen und Teile anprobieren. Mit dem Einsatz von „Luca“ gehen die Zeiten von Lockdowns und Geschäftsschließungen hoffentlich zu Ende. Jede Person, die zu uns ins Geschäft kommt, kann sich am Eingang mit seinem Smartphone einchecken. Das geht einfach, schnell und im Fall der Fälle werden alle Kontaktpersonen eines infizierten Menschen direkt vom Gesundheitsamt verständigt. Wir sehen von den Daten überhaupt nichts – und das ist uns auch recht so. Wir sind froh, wenn wir uns auf unsere Kundinnen und Kunden konzentrieren dürfen.“

Informationen für Nutzerinnen und Nutzer

Luca hat drei zentrale Schnittstellen – den Gastgeber, den Gast/User und die Gesundheitsämter. Als Gast lädt man sich die App herunter und meldet sich einmal in der App mit seinen Daten auf einem mobilen Endgerät an. Luca generiert einen sich minütlich ändernden QR-Code, der dem Endgerät zugeordnet ist. Mit diesem „Pass“ kann man nun in Locations einchecken – egal, ob Wochenmarkt, Kirche, Restaurant, Geschäft oder auch privates Familientreffen. Alles was der „Gastgeber“ dafür benötigt, ist ebenfalls ein Handy mit der Luca-App.

Man checkt dann per Scan bei seinem Gastgeber ein und wird zum Beispiel automatisch ausgeloggt, wenn man den Ort wieder verlässt. Tritt ein Infektionsfall ein, werden alle Gäste dieser Location informiert, die sich zur betreffenden Uhrzeit dort aufgehalten haben. Parallel werden die Gesundheitsämter informiert, die dann automatisch Zugriff auf die Daten der übrigen Gäste haben. Zusätzlich bietet die App ein Kontakttagebuch an. Für Personen, die kein Smartphone nutzen wollen, gibt es auch analoge Eincheckmöglichkeiten über den Gastgeber.

Die gesammelten Daten kann grundsätzlich nur das Gesundheitsamt entschlüsseln. Die Daten werden dezentral verschlüsselt und teilen sich ebenfalls auf drei Schnittstellen auf: Gastgeber, Gast und Gesundheitsamt. Müssen die Daten durch ein Gesundheitsamt entschlüsselt werden, muss diese Entschlüsselung mindestens einmal freigegeben werden – entweder durch die Gäste oder durch den Gastgeber oder die Gastgeberin.

Fragen und Antworten zur Luca-App: www.luca-app.de