Testangebot in Heidelberg massiv ausgebaut

Bereits 3.000 Tests pro Tag möglich / Stadt schafft Grundlage für mögliche Öffnungen nach dritter Welle

Regelmäßige Tests zählen zu den zentralen Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die Stadt Heidelberg weitet gemeinsam mit Partnern die Testkapazitäten weiter deutlich aus – für Bürgerinnen und Bürger wie auch für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Kita-Personal sowie Beschäftigte in Unternehmen. Die öffentlichen und kostenlosen Schnelltestangebote (sogenannte Bürgertestung) in Heidelberg wurden seit Mitte März 2021 von rund 300 auf aktuell rund 3.000 Tests am Tag ausgebaut. Damit können sich nun zehnmal mehr Menschen testen lassen als vor einem Monat. Zudem werden bis Anfang kommender Woche weitere Anbieter an den Start gehen und die Zahl der täglich möglichen Tests auf 6.000 bis 7.000 ansteigen lassen.

Die Stadt will durch intensives Testen das Infektionsgeschehen weiter eindämmen. Zugleich schafft sie damit die Voraussetzungen für mögliche Öffnungen, sobald die Infektionszahlen und die Corona-Verordnung dies nach einem Abebben der dritten Welle zulassen. Ziel ist es, den Inzidenzwert weiter zu senken und anschließend durch flächendeckende Tests in Kombination mit digitaler Nachverfolgung Öffnungsperspektiven zu bieten.

OB-Appell an Bürgerinnen und Bürger: Nutzen Sie die Test-Angebote!

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner betonte am Montag, 12. April 2021, bei einem Pressetermin an der neu eröffneten Schnelltest-Station des Unternehmens Aspilos am Anatomiegarten in der Hauptstraße: „Mit regelmäßigen Tests gelingt es, Infektionen auch ohne Symptome frühzeitig zu erkennen und Infektionsketten schnell zu unterbrechen. Deswegen haben wir als Stadt selbst Tests in großem Umfang beschafft und beispielsweise an die Schulen verteilt. In Zusammenarbeit mit vielen Partnern konnten die öffentlichen Testkapazitäten in Heidelberg nochmals deutlich auf aktuell rund 3.000 Tests am Tag ausgeweitet werden. Wer sich regelmäßig testen lassen möchte, erhält in Heidelberg eine Vielzahl an kostenfreien Angeboten. Ich kann die Bürgerinnen und Bürger nur weiter dazu aufrufen, diese Angebote auch zu nutzen – für mehr Sicherheit und Schutz gegen das Coronavirus.“

Zugleich will die Stadt Betroffenen der Krise eine Perspektive bieten. Oberbürgermeister Prof. Würzner: „Wir müssen uns jetzt auf die Zeit vorbereiten, wenn die Infektionszahlen wieder deutlich nach unten gegangen sind. Bürgerinnen und Bürger, Einzelhändler und Gastronomen, Kulturschaffende und viele mehr benötigen dringend eine Perspektive, wie es weitergeht. Daran arbeiten wir mit Hochdruck. Der Ausbau der Testkapazitäten bildet in Verbindung mit digitalen Nachverfolgungsmöglichkeiten wie der Luca-App die Grundlage, um bei niedrigen Infektionszahlen auch wieder Öffnungen beispielsweise in der Kultur, im Einzelhandel oder in der Außengastronomie anstreben zu können – und damit auch ein Stück Normalität für die Menschen in unserer Stadt.“

Schnelltest-Angebote für Bürgerinnen und Bürger

Kostenlose Schnelltests stehen für Bürgerinnen und Bürger an mehreren Standorten in Heidelberg zur Verfügung. Die Testcenter haben ihre Kapazitäten bislang auf insgesamt rund 3.000 Schnelltests am Tag ausgebaut, weitere Angebote sind im Aufbau – mit Testkapazitäten in etwa derselben Größenordnung. Im neuen Testangebot der Firma Aspilos in der Hauptstraße am Anatomiegarten können sich bis zu 200 Personen am Tag nach vorheriger Terminvereinbarung testen lassen. Daneben betreibt das Unternehmen zwei Schnelltest-Center in der Eppelheimer Straße 68 und in der Tiergartenstraße 13 mit Terminanmeldung und Kapazitäten von zusammen 1.200 Tests am Tag (www.aspilos.de/testzentrum). Der Standort in der Tiergartenstraße soll allein künftig 1.000 Tests pro Tag ermöglichen. Zwei weitere Testangebote sind geplant im Landfriedkomplex in Bergheim und im Forum 7 im Emmertsgrund (mit insgesamt rund 1.200 Tests pro Tag).

Der Anbieter „Safe Meditec“ hat kürzlich ein Testzentrum auf dem Schiff „Alt Heidelberg“ der Weißen Flotte an der Stadthalle eingerichtet (Termine unter www.schnelltest-service.de). Hier können sich bis zu 1.000 Personen am Tag testen lassen. Zudem ist ein weiteres Testcenter am Karlstorbahnhof in Planung. Die Firma „eMopol GmbH“ baut aktuell ein Testzentrum auf dem Willy-Brandt-Platz am Hauptbahnhof auf (angestrebt werden bis zu 2.000 Tests am Tag).

Im Corona-Abstrichzentrum auf dem Kirchheimer Messplatz können bis zu 200 Schnelltestungen pro Tag vorgenommen werden. Die Thoraxklinik bietet ebenfalls Schnelltests an (Röntgenstraße 1, ohne Terminvereinbarung, täglich ab 11 Uhr). Der Drogeriemarkt „dm“ hat ein Schnelltestzentrum in Handschuhsheim vor dem Geschäft in der Fritz-Frey-Straße 14 eingerichtet (Termine unter www.dm.de/corona-schnelltest-zentren). Daneben können kostenlose Schnelltests in einigen Apotheken und bei niedergelassenen Ärzten gemacht werden. Interessierte sollten sich vorher in den Praxen erkundigen, ob kostenlose Tests angeboten werden und Termine vereinbart werden müssen. Mehr Infos und eine stets aktuelle Übersicht über Testmöglichkeiten in Heidelberg unter www.heidelberg.de/testen.  

Schulen: Land hat Teststrategie vorgelegt

In den Schulen hat das Land Baden-Württemberg eine umfangreiche Teststrategie angekündigt. Bereits ab dem heutigen Montag, 12. April, gibt es für alle Beschäftigten sowie Schülerinnen und Schüler in der Notbetreuung Testmöglichkeiten. Ab dem 19. April sollen dann alle Schulen wieder mit einem Wechselmodell in den Präsenzunterricht einsteigen. Das Land wird die Städte und Gemeinden mit Schnelltests beliefern, die dann für die Verteilung an die Schulen zuständig sind. Die Organisation der Tests von Personal sowie Schülerinnen und Schülern obliegt dann den jeweiligen Schulleitungen. Laut Kultusministerium sollen die Tests zwei Mal pro Woche an der Schule durchgeführt und von schulischem Personal angeleitet und beaufsichtigt werden. Einbezogen in die Testungen sind grundsätzlich sowohl die Schülerinnen und Schüler aller Klassen und Jahrgangsstufen – von der Grundschule bis hin zu allen beruflichen Bildungsgängen – als auch das gesamte an den Schulen vor Ort tätige Personal.

Kitas: Personal wird getestet, Stadt arbeitet an Strategie bei Kindern

In den Kitas wird weiterhin das Personal zwei Mal pro Woche getestet – hier haben sich in Heidelberg in den vergangenen Wochen bereits Routinen ergeben. Das Land trägt die Kosten und hat angekündigt, auch weiterhin die Tests zur Verfügung zu stellen – sollten diese nicht ausreichen, hilft die Stadt mit eigenen Beständen aus. Bei der Frage, ob auch Kinder getestet werden, gibt es seitens des Landes keine einheitlichen Vorgaben. Laut einem Rundschreiben wird eine hälftige Kostenübernahme zugesagt. Eine verbindliche Vorgehensweise liegt jedoch derzeit noch nicht vor. In Heidelberg arbeitet die Stadt daher im Vorgriff darauf und aktuell eigenständig an einer Teststrategie für Kinder in den Kitas, zunächst im Alter von drei bis sechs Jahren. Die Tests müssen jedoch erst von der Stadt beschafft werden, um sie dann über die Einrichtungen an die Eltern ausgeben zu können. Es ist angedacht, den Eltern ein Testangebot auf freiwilliger Basis anzubieten, das sie im häuslichen Bereich durchführen können. Die Stadt befindet sich hierzu noch in Abstimmung mit allen Beteiligten. 

Tests in der Stadtverwaltung und für Mitarbeiter von Unternehmen

Die Stadt setzt sich zudem dafür ein, dass noch mehr Heidelberger Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern regelmäßige Testangebote unterbreiten. Die Stadtverwaltung geht hier als Vorbild voran und stellt ihren Beschäftigten seit Ende März bis zu zwei Selbsttests pro Woche zur Verfügung. Auch viele weitere Betriebe bieten ihren Angestellten bereits die Möglichkeit, sich testen zu lassen oder selbst zu testen. Das ist insbesondere dort wichtig, wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht im Homeoffice arbeiten können – wie im produzierenden Gewerbe: Allein Mitgliedsunternehmen im Industriekreis Heidelberg bieten ihren fast 3.000 Beschäftigten in der Produktion an, sich mehrfach wöchentlich zu testen. Die Stadt ist mit Unternehmen und Schnelltest-Anbietern weiter im Austausch über ergänzende Angebote.

Stärkung des Einkaufsstandorts: Unterstützung für Geschäfte und Gastronomen

Daneben bereitet die Stadt auch Maßnahmen zur Stärkung des Einkaufsstandortes Heidelberg vor: Zur Sicherung einer attraktiven und zukunftsfähigen Innenstadt erarbeitet die Verwaltung künftig in einer neuen Task Force gemeinsam mit Akteuren aus Wirtschaft und Einzelhandel konkrete Maßnahmen. Die Wirtschaftsförderung steht bereits seit vielen Jahren in intensivem Kontakt zu Einzelhändlern, Immobilieneigentümern und Unternehmen, um eine attraktive Innenstadt mit vielen inhabergeführten, abwechslungsreichen Geschäften sicherzustellen. Die Stadt setzt zudem ihre zu Beginn der Pandemie gestartete unbürokratische Hilfe für Geschäfte und Gastronomiebetriebe fort: Einzelhändler können auch 2021 ohne Gebühren Werbung vor ihren Geschäften platzieren. Gastronomen können – sobald Öffnungen wieder möglich sind – Flächen zur Außenbestuhlung erweitern und erhalten ebenfalls Gebührenerlasse. Auch die Mieterlasse für gewerbliche Mieter werden bis Ende Juni 2021 fortgesetzt.