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Matthias Friedrich, Abteilungsleiter
Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft
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69117 Heidelberg

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"Eine erfolgreiche Innenstadtentwicklung braucht die Kooperation aller Beteiligten"

Pressemitteilung vom 22. Januar 2008

Für die Zukunft des Heidelberger Einzelhandels begann am Dienstag, 22. Januar, ein wichtiger Prozess. Das Innenstadtforum, ein von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner ins Leben gerufenes Bürgerbeteiligungs-Gremium, kam zu seiner ersten Sitzung zusammen. Das Forum soll bis zum Sommer 2008 eine konkrete Empfehlung an den Gemeinderat erarbeiten, wie der innerstädtische Einzelhandel gestärkt werden kann.

„Wir brauchen dringend ein schlüssiges und tragfähiges Konzept, um die Attraktivität des Einzelhandelsstandortes Heidelberg deutlich zu steigern“, betonte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner bei einer Pressekonferenz im Rathaus. „Ich bin mir sicher, dass das Innenstadtforum uns hier entscheidend weiterbringen wird. Von der breiten bürgerschaftlichen Zusammensetzung des Forums erhoffe ich mir, dass die vielschichtigen Interessen in den Entscheidungsprozess einfließen und beste Berücksichtigung finden, dass kontroverse Standpunkte offen diskutiert und zu konstruktiven Lösungsvorschlägen werden. Eine erfolgreiche Innenstadtentwicklung braucht die Kooperation aller Beteiligten. Das ist mir ganz wichtig!“

Im Forum dabei: Vertreter der Gemeinderatsfraktionen, der Bezirksbeiräte Altstadt und Bergheim, der Stadtteilvereine Altstadt und Bergheim, des Vereins Bürger für Heidelberg, der Initiative Lebendige Altstadt, der Verbände und Organisationen der Wirtschaft und des Einzelhandels, der Architektenkammer Heidelberg, des Verbandes der Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer Heidelberg und Umgebung sowie des Beirats zur Gesamtanlagenschutzsatzung.

Das Forum wird sich in voraussichtlich vier Sitzungen bis zum Sommer intensiv mit den verschiedenen Aspekten der Einzelhandelsentwicklung in Heidelberg beschäftigen und Vorschläge für ein Zukunftskonzept ausarbeiten. Dabei werden auch die Rahmenbedingungen – wie die besondere städtebauliche Situation in der Altstadt, die Frage der potenziellen Zielkonflikte zwischen Wohnen und Einkaufen oder Erschließungsfragen - eine wichtige Rolle spielen. Die Sitzungen finden allesamt nicht öffentlich statt, um eine ungestörte Arbeitsatmosphäre und offene Dialogkultur zu ermöglichen.

Ganz klar: Ein derart wichtiger und sensibler Prozess mit den unterschiedlichen Beteiligten braucht eine gute Steuerung und Moderation. Das Büro Netzwerk für Planung und Kommunikation aus Stuttgart wird in Kooperation mit dem Heidelberger Büro Plan im Dialog die Moderation des Forums übernehmen. Verwaltungsintern ist das Amt für Stadtentwicklung und Statistik federführend verantwortlich für die Organisation des Innenstadtforums.

Info: Einzelhandel in Heidelberg

Der Heidelberger Einzelhandel hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Attraktivität verloren. Nicht nur die Kunden aus dem Umland, sondern auch vermehrt Heidelbergerinnen und Heidelberger orientieren sich beim Einkaufen nach Mannheim. Der Einzelhandel kann die günstigen Rahmenbedingungen, die dynamische Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung Heidelbergs sowie die unverwechselbare städtebauliche Erlebnisatmosphäre der Altstadt nicht vollständig nutzen.

Die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) hat 2006 eine umfassende Analyse des Heidelberger Einzelhandels durchgeführt. Tenor: Die Kaufkraftbindung mit rund 80 Prozent ist derzeit in Heidelberg im Vergleich zu anderen Städten zu gering (Karlsruhe 88 Prozent, Heilbronn 88 Prozent, Mainz 87 Prozent, Wiesbaden 84 Prozent, Reutlingen 93 Prozent). 1996 betrug die Kaufkraftbindung in Heidelberg noch 87 Prozent. Vom Gutachter empfohlen wird die Neuansiedlung von konkurrenzfähigen großflächigen Einzelhandels-Magneten. Nur so könnten die Positionsverluste gegenüber dem Umland aufgefangen werden. Ansonsten sei mit einem weiteren Umsatzrückgang zu rechnen.

Insgesamt gibt es 1.245 Einzelhandelsgeschäfte in Heidelberg, davon 426 in der Innenstadt; sie erreichten 2006 einen Bruttoumsatz von 933,1 Millionen Euro (299 Millionen Euro in der Innenstadt).

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