Beijing – Santander – Zürich
Kooperationspartner des Heidelberger Stadtarchivs
Seit 2004 pflegen die Stadtarchive von Beijing und Heidelberg überaus enge wie freundschaftliche Beziehungen. Wiederholt schon arbeiteten die Archivarinnen und Archivare eng zusammen. Sei es bei Ausstellungen (2016, The Paralympics Spirit: From Heidelberg to Beijing), der gegenseitigen Amtshilfe auf der Suche nach Archivalien oder bei gemeinsamen Vortragsveranstaltungen. So auch zuletzt: Den Hintergrund boten diesmal die Erinnerungsfeierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen des Stadtarchivs Beijing und die Aktionen rund um den Internationale Tag des Archivs (9. Juni 2018).
Unter Heidelberger Führung waren eine Kollegin des Zentralarchivs der Provinz Kantabrien (Santander) und ein Kollege des Archivs für Zeitgeschichte an der ETH Zürich zu öffentlichen Vorträgen aufgefordert. So lauschten etwa 130 chinesische Archivare ganz unterschiedlichen Themen. Darunter die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Kulturgutes (Dr. Daniel Nerlich) und des Kulturgutschutzes bzw. der Notfallplanung (Dr. Peter Blum) und die in Spanien üblichen Aktionen zum Internationalen Tag des Archivs (María Encarnación Martínez-Ruiz).
Daneben blieb genügend Zeit für Führungen durch die Archivräumlichkeiten, die im kommenden Jahr von einem Neubau von mehr als 100.000 qm Größe abgelöst werden, den fachlichen Austausch, das Kennenlernen des neu amtierenden Generaldirektors Dr. CHENG Yong und die Erörterung möglicher zukünftiger Kooperationsprojekte.
Darüber hinaus bot sich die Gelegenheit zur Vertiefung weiterer bestehender Kontakte zu Archivarinnen und Archivarinnen des Archives College an der Renmin-University und der staatlichen Archivverwaltung. Zudem kam es zu einem Treffen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von CCTV7, dem chinesischen History Channel. Gemeinsam mit diesen hatten im Jahr 2016 die Kollegen Nerlich und Blum an einer 8-teiligen Filmdokumentation über Mao Zedongs Langen Marsch mitgewirkt.
Am Ende waren sich alle Beteiligten darin einig, wie förderlich derartige Treffen für das gegenseitige Wissen von- und das Verständnis füreinander sind. Einmal ganz davon abgesehen, wie unerlässlich der stete Blick über den Tellerrand ist, um die gemeinsamen Kräfte zu bündeln, Synergieeffekte zu nutzen und mit neuen attraktiven Angeboten dem heimischen wie dem Publikum des anderen Landes aufzuwarten. Zum Jahresende werden die gehaltenen Vorträge im „Beijing Archive Magazine“ in gedruckter Form erscheinen.