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Bürgerzentrum in der ehemaligen Chapel soll neue Stadtteilmitte in der Südstadt werden

Bezirksrat berät über Sanierung des Gebäudes in Mark Twain Village

Der Bezirksbeirat Südstadt berät am Dienstag, 31. Mai 2016, über die Einrichtung eines Bürgerzentrums in der Chapel. Die Chapel ist die ehemalige Kirche in Mark Twain Village (MTV) an der Kreuzung Römerstraße/Rheinstraße in der Südstadt. Sie steht unter Denkmalschutz und soll künftig öffentlich genutzt werden. Ein Trägerverein will das Bürgerzentrum betreiben. Eine Arbeitsgruppe, zu der Mitglieder des Bezirksbeirats, von Vereinen und Institutionen gehören, hat ein Nutzungs- und Betreiberkonzept entwickelt. Nach der Sanierung und einem Umbau des Gebäudes könnte das Bürgerzentrum ein wichtiger Baustein der neuen Stadtteilmitte der Südstadt werden. 

Nutzungs- und Betreiberkonzept erstellt

Die Arbeitsgruppe „Nutzungs- und Betreiberkonzept Chapel Südstadt“ unter Federführung des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik hat den Bedarf und das Potential zum Betrieb eines Bürgerzentrums sowie das vorhandene Raumangebot analysiert. Unterstützt wurden die Mitglieder dabei vom Büro für Bauforschung, Stadtentwicklung und Politikberatung (BSP) mit Sitz in Essen. Das Nutzungskonzept sieht vor, dass der Fokus des künftigen Bürgertreffpunkts auf den Bewohnerinnen und Bewohnern der Südstadt liegt. Dazu gehören auch die zu erwartenden Neubürger der Konversionsflächen. Ein Großteil des Gebäudes soll für regelmäßige und unregelmäßige stadtteilbezogene Veranstaltungen zu mieten sein. Der große Kirchenraum könnte künftig Veranstaltungen für bis zu 190 Besucher ermöglichen. 

Fördermittel für Sanierung

Die Stadtverwaltung schlägt dem Gemeinderat vor, im nächsten Schritt ein detailliertes Sanierungskonzept zu entwickeln. Die Kosten für die Sanierung sollen zwischen 1,2 und 1,4 Millionen Euro liegen. Die Summe setzt sich aus den Kosten für die Behebung von Schäden am Gebäude, die energetische Sanierung sowie für die Umsetzung eines Raumkonzeptes zusammen. Auch die Kosten für den Umbau zu einem barrierefreien Gebäude fließen in die Summe ein. Die Differenz zwischen den Beträgen resultiert daraus, dass es zwei Entwürfe für ein Raumkonzept gibt, die der Verein formAD e.V. in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) entwickelt hat. Für die Sanierung können unterschiedliche Fördermittel beantragt werden.
 
Außerdem soll die Verwaltung mit dem Trägerverein weiter verhandeln und ein tragfähiges Mietverhältnis abschließen. Der Trägerverein wird derzeit gegründet. Da in anderen Stadtteilen die Stadtteilvereine Bürgerzentren betreiben, soll der Trägerverein in der Südstadt diesen Vereinen gleich gestellt werden. Den Trägerverein wollen vier Akteure gründen: der Stadtteilverein Heidelberg-Südstadt e.V., der Caritasverband Heidelberg e.V., der effata Eine-Welt-Kreis e.V. und der formAD e.V. als Projektträger des IBA-Kandidaten #16 Kollaborator.
 
Mitte Juli wird das Thema im Konversionsausschuss behandelt, bevor der Gemeinderat am 21. Juli 2016 endgültig darüber entscheidet. Bis die Sanierungsarbeiten beginnen, wird das Gebäude weiter für einzelne Veranstaltungen genutzt werden können. 

Zur Arbeitsgruppe Nutzungs- und Betreiberkonzept Chapel Südstadt gehören folgende Akteure: 

  • Bezirksbeirat Südstadt
  • Caritasverband Heidelberg e.V.
  • effata Eine-Welt-Kreis e.V.
  • Englisches Institut
  • formAD e.V. als Projektträger des IBA-Kandidaten #16 Kollaborator
  • Heidelberger Turnverein 1846 e.V.
  • St. Markus (evangelische Kirchengemeinde)
  • St. Michael (katholische Kirchengemeinde)
  • Stadtteilverein Heidelberg-Südstadt e.V.

Hintergrund: Die ehemalige Chapel

Die Chapel wurde 1951 nach einem Entwurf des Mannheimer Architekten Emil Serini erbaut. Sie diente als gemeinsame Kirche für die Angehörigen unterschiedlicher Konfessionen aus dem Headquarter und Mark Twain Village der US-Streitkräfte. Im Erdgeschoss befinden sich ein großer Sakralraum und Nebenräume. Im Untergeschoss gibt es kleinere Räume. Weil die ehemalige Kirche im Mark Twain Village an die Folgen des Kalten Krieges in Deutschland und an die Konfessionskultur der amerikanischen Bürger in Heidelberg erinnert, steht sie unter Denkmalschutz. In einer früheren Sitzung hatte der Bezirksbeirat Südstadt festgehalten, dass die ehemalige Chapel vor allem von Menschen im Stadtteil öffentlich genutzt werden und für Einrichtungen aus den Bereichen Kultur, Bildung und Soziales zur Verfügung stehen soll. 

(Erstellt am 30. Mai 2016)