Eric Helfrich, Ampelbeauftragter
Amt für Mobilität
Gaisbergstraße 11
69115 Heidelberg

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Häufige Fragen an den Ampelbeauftragten

1. Warum ist die Ampel so lange Rot?

1. Warum ist die Ampel so lange ROT?

Ampeln, im Fachjargon auch Lichtsignalanlagen oder Lichtzeichenanlagen genannt, sind in ihrem Aufbau sehr komplex. Die Farben ROT, GELB und GRÜN zeigen den Verkehrsbeteiligten sehr einfach, ob sie „Halten“, „Warten“ oder „Fahren“ dürfen. Die Länge der ROT-Zeit wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst:

  • Die Zwischenzeiten spielen dabei eine grundlegende Rolle. Als Zwischenzeit wird die Dauer zwischen dem GRÜN-Ende eines Verkehrsstroms und dem GRÜN-Beginn eines nachfolgenden, kreuzenden Verkehrsstroms bezeichnet. Dabei muss der ausfahrende Verkehrsstrom die gemeinsame Konfliktfläche mit dem einfahrenden zuerst verlassen haben, bevor dieser einfahren darf. So ist zum Beispiel im Fall „Kraftfahrzeug räumt / zu Fuß Gehender läuft ein“ oft eine längere Zwischenzeit nötig, als zum Beispiel im Fall „Kraftfahrzeug räumt / Kraftfahrzeug fährt ein“, da der zu Fuß Gehende deutlich langsamer unterwegs ist.
  • Einen weiteren Einfluss auf die Länge der ROT-Zeit hat die ÖPNV-Bevorrechtigung. In Heidelberg haben die Straßenbahn und der Bus an vielen Ampeln Vorrang vor allen anderen Verkehrsbeteiligten. Ziel ist dabei, dass die Straßenbahnen und Busse möglichst ohne Halt über die Ampel fahren können und damit beschleunigt werden. Dazu müssen sich die ÖPNV-Fahrzeuge frühzeitig anmelden, sodass die anderen kreuzenden Verkehrsströme ROT bekommen. Durch eine querende Straßenbahn oder Bus können also die Grünphasen der übrigen Verkehrsbeteiligten im Programmumlauf verschoben, kurz unterbrochen oder verkürzt werden.
  • Auch die Verkehrsbelastung spielt eine wichtige Rolle. Sie beeinflusst über den Tag verteilt, welches Programm die Ampel schaltet. Bei einer starken Verkehrsbelastung wird in der Regel ein Programm geschaltet, welches eine hohe Umlaufzeit (90 oder 120 Sekunden) hat. Die Umlaufzeit gibt vor, in welcher Zeit alle Verkehrsströme einmal drankommen müssen. Wenn diese also bei 120 Sekunden liegt, müssen in der Regel alle Verkehrsbeteiligten länger auf GRÜN warten. Dafür sind aber die Grünphasen in der Regel auch länger.
  • Ein weiterer Grund für lange Rot-Zeiten kann die fehlende Detektion sein. Wenn Verkehrsteilnehmende nicht bis zur Haltlinie vorfahren und die Induktionsschleifen belegen oder nicht den Taster betätigen, wird bei der Ampel keine Anforderung ausgelöst. Die Folge ist, dass die Ampel nicht auf GRÜN umschaltet.

2. Warum gibt es so viele Ampeln?

2. Warum gibt es so viele Ampeln?

Ampeln werden grundsätzlich zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und der Qualität des Verkehrsablaufs eingerichtet. Es wird aber immer zuerst geprüft, ob eine Ampel notwendig ist oder ob andere Verkehrseinrichtungen geeigneter sind. Dabei werden die aktuellen Regelwerke zugrunde gelegt. 

3. Warum habe ich keine Grüne Welle?

3. Warum habe ich keine Grüne Welle?

Bei der Grünen Welle, im Fachjargon auch Koordinierung genannt, werden benachbarte Ampeln aufeinander abgestimmt. Eine Mehrzahl von Fahrzeugen kann dadurch bei zulässiger Höchstgeschwindigkeit mehrere Kreuzungen hintereinander ohne Halt passieren. Dass die Grüne Welle in der Praxis nicht immer funktioniert, hat verschiedene Ursachen:

  • Es wird schneller als die zulässige Höchstgeschwindigkeit gefahren.
  • Das Verkehrsaufkommen ist zu hoch. Grüne Wellen funktionieren nur bis 85% der maximalen Leistungsfähigkeit der einzelnen Kreuzungen.
  • Zwei Grüne Wellen kreuzen sich.
  • Der Verkehrsfluss wird durch kleine Störungen (Parkvorgänge, Abbieger, Halten in 2. Reihe, Rückstau, ...) beeinträchtigt.
  • Eine Straßenbahn oder ein Bus unterbricht die Grüne Welle.
  • Es wird aus einer untergeordneten Nebenstraße in eine Hauptverkehrs- oder Vorfahrtsstraße eingebogen.
  • Es wird in die entgegengesetzte Richtung der Koordinierung gefahren. In der Regel kann man nicht beide Richtungen gleichzeitig koordinieren.

4. Gibt es eine Grüne Welle für den ÖPNV?

4. Gibt es eine Grüne Welle für den ÖPNV?

Der ÖPNV ist in der Regel immer bevorrechtigt. Eine spezielle Grüne Welle gibt es nicht.

5. Gibt es eine Grüne Welle für den Radverkehr?

5. Gibt es eine Grüne Welle für den Radverkehr?

Für die Berechnung einer Grünen Welle wird meist die zulässige Höchstgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugverkehrs zu Grunde gelegt. Beim Radverkehr liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit bei ca. 20 km/h, sodass bei vielen koordinierten Strecken der Radverkehr nur auf Teilen der Strecke von der Koordinierung profitiert. Eine Koordinierung allein für den Radverkehr ist schwierig, weil die Geschwindigkeitsverteilung inhomogen ist. Es gibt schnelle (> 20 km/h) und langsame (< 20 km/h) Radfahrende. Ein Mittelweg, wie z. B. eine Koordinierung für 20 km/h, würde beiden Typen von Radfahrenden nicht viel weiterhelfen.

6. Warum ist die Ampel bei wenig Verkehr überhaupt noch an?

6. Warum ist die Ampel bei wenig Verkehr überhaupt noch an?

Ob eine Ampel zu bestimmten Zeiten abgeschaltet werden darf, hängt von vielen Faktoren ab. Dabei geben Richtlinien vor, ab wann eine Ampel abgeschaltet werden darf. Die Abschaltung ist von der Knotengeometrie, der Verkehrsbelastung und den vorhandenen Mittelinseln abhängig. Ob und wann eine Ampel nachts abgeschaltet werden kann, wird auch immer durch die hierfür zuständigen Behörden (Polizei, Amt für Mobilität) gemeinsam entschieden. Grundsätzlich gilt dabei, dass auch bei abgeschalteter Ampel die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsbeteiligte gewährleistet sein muss. Dabei geht es vor allem auch um die Gleichbehandlung mobilitätseingeschränkter Menschen. 

7. Warum schalten an Straßen mit Mittelinsel die Fußgängerampeln unterschiedlich?

7. Warum schalten an Straßen mit Mittelinsel die Fußgängerampeln unterschiedlich?

Diese Schaltung der Fußgängerampel nennt sich im Fachjargon „progressive Schaltung“. Sie wird immer dann angewendet, wenn eine Mittelinsel vorhanden ist. Hierbei wird die Freigabe der auf der Mittelinsel befindlichen Signale früher auf ROT geschalten als die am Fahrbahnrand. Zu Fuß Gehende, welche nicht mehr den gesamten Straßenquerschnitt überschreiten können, werden dadurch am Fahrbahnrand gestoppt und müssen nicht auf der Mittelinsel warten.Dadurch können auch breite, mehrspurige Straßen in Heidelberg fast immer ohne Wartezeiten auf der Mittelinsel überquert werden. Fahrzeugführende müssen beim Abbiegen nach § 9 Abs. 3 Satz 3 der StVO die zu Fuß Gehenden passieren lassen. Auch wenn es den Anschein hat, dass die zu Fuß Gehenden über eine rote Ampel laufen. Sie haben jedoch auf der anderen Seite GRÜN. Dies gilt übrigens nicht nur an einer Ampel, sondern immer beim Abbiegen. Die zu Fuß Gehenden haben dabei aus beiden Richtungen kommend Vorrang. Das gilt sowohl für das Rechts- wie auch für das Linksabbiegen.

8. Warum muss ich bei Fußgängerampeln mit einer Haltestelle in einer Mitte auf jeder Straßenseite drücken?

8. Warum muss ich bei Fußgängerampeln mit einer Haltestelle in einer Mitte auf jeder Straßenseite drücken?

Die Fußgängerampel ist bewusst so geschaltet, dass der zu Fuß Gehende in der Regel nur bis zur Haltestelle in der Mitte der Fahrbahn kommt. Das liegt daran, dass die Ampel ja nicht "weiß", ob das Ziel die andere Straßenseite oder nur die Haltestelle ist. Gehen wir davon aus, dass das Ziel nur die Haltestelle ist, geben wir also ohne Grund dem Kfz-Verkehr auf der anderen Straßenseite ROT. Um dies zu vermeiden, muss zweimal angefordert werden.

9. Warum muss ich bei manchen Fußgängerampeln drücken, um GRÜN zu bekommen, und bei manchen nicht?

9. Warum muss ich bei manchen Fußgängerampeln drücken, um GRÜN zu bekommen, und bei manchen nicht?

In Heidelberg werden in der Regel die Fußgängerampeln parallel zur Hauptrichtung automatisch GRÜN. Für alle Furten, die diese Hauptrichtung queren, muss in der Regel der Taster betätigt werden. Die Hauptrichtung ist meist die Straße, welche die höchste Verkehrsbelastung aufweist und bei einem Ausfall der LSA mittels Beschilderung die Vorfahrt hat. Der Hintergrund ist der, dass abbiegende Fahrzeuge nach § 9 Abs. 3 Satz 3 der StVO den zu Fuß Gehenden passieren lassen müssen. Dies gilt übrigens nicht nur an einer Ampel, sondern immer beim Abbiegen. Der zu Fuß Gehende hat dabei aus beiden Richtungen kommend Vorrang. Somit können wir der Furt parallel zur Hauptrichtung so lange GRÜN geben, wie auch die Hauptrichtung GRÜN hat. Blinde und Sehbehinderte haben aber weiterhin einen blauen Taster (siehe FAQ 11), um die Unterstützung anzufordern. Damit die Hauptrichtung nicht immer ohne Grund angehalten wird, muss der querende zu Fuß Gehende den gelben Taster betätigen (siehe FAQ 11).

10. Warum ist die Fußgängerampel so kurz GRÜN? Ich schaffe es in der Zeit nie über die gesamte Fußgängerfurt.

10. Warum ist die Fußgängerampel so kurz GRÜN? Ich schaffe es in der Zeit nie über die gesamte Fußgängerfurt.

Die Dauer der Fußgänger-Grünphase wird grundsätzlich so lang bemessen, dass mindestens die halbe Fußgängerfurt mit "normaler" Gehgeschwindigkeit (das sind 1,2 m/s) bei Grünlicht überquert werden kann. In besonderen Fällen (z. B. Altenheime, Kindergärten, …) kann eine Reduzierung der Räumgeschwindigkeit in Erwägung gezogen werden. Eine Gefährdung der zu Fuß Gehenden entsteht dabei nicht, da durch die Zwischenzeit (siehe FAQ 22) sichergestellt ist, dass der zu Fuß Gehende, der noch in der letzten Sekunde der Grünzeit losläuft, die gesamte Fahrbahn mit normaler Gehgeschwindigkeit räumen kann. Für das Überqueren der Straße zu Fuß steht somit immer deutlich mehr Zeit zur Verfügung, als durch die Grünphase angezeigt wird.

11. Was bedeuten die Farben und Symbole bei den Fußgängertastern?

11. Was bedeuten die Farben und Symbole bei den Fußgängertastern?

In Heidelberg gibt es verschiedene Taster: 

  • Gelb mit Fußgänger- bzw. Handsymbol: An dieser Fußgängerfurt muss gedrückt werden, um GRÜN zu bekommen. Blinde und Sehbehinderte bekommen dort keine zusätzliche Unterstützung beim Queren.
Ein Gelber Taster ohne eine Unterstützung für Sehbehinderte an einem Ampelmast
Gelber Taster ohne eine Unterstützung für Sehbehinderte (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)
  • Gelb-Blau mit Fußgänger- bzw. Handsymbol: An dieser Fußgängerfurt muss gedrückt werden, um GRÜN zu bekommen. Blinde und Sehbehinderte bekommen durch Drücken ihres Tasters eine Unterstützung beim Queren. Dies kann durch eine Vibration und/oder durch Signaltöne (Freigabe-, Orientierungston) erfolgen. Wenn die Ampel GRÜN wird, ist ein Freigabeton zu hören, welcher aus einem schnellen Piep-Ton besteht. Zusätzlich gibt es einen Orientierungston, der sich wie ein Tack-Geräusch anhört und die blinden oder sehbehinderten Personen zum Ampelmast führt.
Ein Gelb-Blauer Taster für Sehbehinderte und Sehende an einem Ampelmast
Gelb-Blauer Taster für Sehbehinderte und Sehende (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)
  • Blau mit Gehstock bzw. Blindenzeichen (drei schwarze Punkte): An dieser Fußgängerampel muss als Sehender nicht gedrückt werden, um GRÜN zu bekommen. Blinde und Sehbehinderte bekommen durch Drücken ihres Tasters eine Unterstützung beim Queren. Dies kann durch eine Vibration und/oder durch Signaltöne (Freigabe-, Orientierungston) erfolgen. Wenn die Ampel GRÜN wird, ist ein Freigabeton zu hören, welcher aus einem schnellen Piep-Ton besteht. Zusätzlich gibt es einen Orientierungston, der sich wie ein Tack-Geräusch anhört und die blinden oder sehbehinderten Personen zum Ampelmast führt.
Ein Blauer Taster nur für Sehbehinderte an einem Ampelmast
Blauer Taster nur für Sehbehinderte (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)

Wichtig: Auch ein mehrmaliges Drücken des Fußgängertasters oder des Tasters für Blinde und Sehbehinderte führt nicht zur einer schnelleren Freigabe der Furt.

Ein Gelb-Blauer Taster an einem Ampelmast mit einem Knopf auf der Unterseite zur Anforderung von Grün für Sehbehinderte
Taster auf der Unterseite für Sehbehinderte (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)

12. Was bedeuten die Signaltöne an Ampeln?

12. Was bedeuten die Signaltöne an Ampeln?

Die Töne bei der Fußgängerfurt bieten eine Hilfe für Blinde und Sehbehinderte. Sie bekommen dafür spezielle Schulungen, um mit solchen Hilfen an Fußgängerfurten umgehen zu können. Die Nutzung dieser Einrichtung führt zu einer hohen Lärmbelästigung und darf daher nur durch eingeschränkte Personen verwendet werden. Schneller GRÜN wird es dadurch auch für sehende Menschen nicht.

13. Was bedeuten die Signaltöne an Ampeln?

13. Was sind das für Bodenplatten an der Fußgängerfurt?

Die Bodenplatten vor der Fußgängerfurt sind die sogenannten Bodenindikatoren für blinde und sehbehinderte Menschen. Bodenindikatoren haben eine Auffinde-, Leit-, Sperr- und Warnfunktion. Blinde und Sehbehinderte lernen in einem Kurs mit den verschiedenen Anordnungen der Bodenindikatoren umzugehen.

14. Die Fußgängerampel ist komplett aus, es gibt aber ein Schild auf dem steht, dass die Ampel in Betrieb ist. Was muss ich machen?

14. Die Fußgängerampel ist komplett aus, es gibt aber ein Schild auf dem steht, dass die Ampel in Betrieb ist. Was muss ich machen?

Ein Beispiel einer Dunkel-Dunkel-Ampel beim ALDI in Ziegelhausen
Dunkel-Dunkel-LSA beim ALDI in Ziegelhausen (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)

Bei dieser Ampel handelt es sich um eine sogenannte Dunkel-Dunkel-Ampel, auch „schlafende Ampel“ genannt. Wie der Name schon sagt, ist die Ampel normalerweise für alle Verkehrsbeteiligten dunkel. Erst wenn ein zu Fuß Gehender auf den Taster drückt, aktiviert sich die Ampel und es erscheint sofort das rote Fußgängersignal. Kurz danach erhält der Kraftfahrzeugverkehr Rot und die zu Fuß Gehenden bekommen Grün. Nachdem das Fußgängersignal Rot zeigt und die Zwischenzeit (siehe FAQ 22) abgelaufen ist, werden alle Signalgeber gleichzeitig wieder Dunkel. Der Vorteil ist, dass die Ampel auch im Dunkel-Zustand überquert werden darf, wenn sich die zu Fuß Gehenden sicher fühlen. Bei Unsicherheit oder starkem Verkehr kann die Ampel aktiviert werden.

15. Was bedeutet das gelb blinkende Licht an der Ampel beim Abbiegen?

15. Was bedeutet das gelb blinkende Licht an der Ampel beim Abbiegen?

Das gelbe Blinklicht warnt die Verkehrsbeteiligten und fordert von ihnen eine erhöhte Aufmerksamkeit. Diese sind häufig an Kreuzungen angebracht, bei der zu Fuß Gehende gleichzeitig mit dem abbiegenden Kraftfahrzeugverkehr GRÜN erhält. Sie blinken so lange, wie sich der zu Fuß Gehende auf der Furt befinden kann. Auch dann, wenn die Fußgängerampel schon ROT zeigt, darf der zu Fuß Gehende seinen begonnenen Weg auf der Furt fortsetzen. Der zu Fuß Gehende darf bis zur letzten Grünsekunde die Furt betreten und hat auch dann noch genügend Zeit, die Furt zu räumen. Der zu Fuß Gehende hat dabei aus beiden Richtungen kommend Vorrang. Das gilt sowohl für das Rechts- wie auch für das Linksabbiegen.

16. Was bedeutet ein Pfeil im Signalgeber?

16. Was bedeutet ein Pfeil im Signalgeber?

Ein Pfeil im Signalgeber bedeutet, dass das Fahrzeug konfliktfrei abbiegen kann. Zeitgleich werden keine kreuzenden Verkehrsströme freigegeben.

17. Was bedeutet es, wenn ein Signalgeber keinen Pfeil hat?

17. Was bedeutet es, wenn ein Signalgeber keinen Pfeil hat?

Im Fachjargon werden diese Signalgeber als „Vollscheibe“ bezeichnet. Dabei ist beim Befahren der Kreuzung immer mit kreuzenden und vorfahrtsberechtigten Verkehrsbeteiligten zu rechnen. Erst nach Gewähren aller Vorfahrtsberechtigten, darf gefahren werden.

18. Was bedeuten die Zeichen an der Ampel für den ÖPNV?

18. Was bedeuten die Zeichen an der Ampel für den ÖPNV?

Die Signale für den ÖPNV in Deutschland richten sich nach der Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung (BOStrab). Sie werden auch Fahrsignale genannt, sind so genannte Balkensignale und werden F0 bis F5 genannt:

  • F 0 (Querbalken): bedeutet „Halt" 
  • F 1 (gerader Balken senkrecht): bedeutet „Fahrt freigegeben nur geradeaus"
  • F 2 (gerader Balken nach rechts gekippt): bedeutet „Fahrt freigegeben nur nach rechts"
  • F 3 (gerader Balken nach links gekippt): bedeutet „Fahrt freigegeben nur nach links"
  • F 4 (Punkt): bedeutet „Halt zu erwarten"
  • F 5 (Dreieck): bedeutet „Fahrt freigegeben unter Beachtung der Abbiegeregeln gemäß § 9 StVO" (Permessiv-Signal)

In Heidelberg gibt es noch weitere ÖPNV-Signale: 

Ein ÖPNV-Signal an einem Ampelmast
ÖPNV-Signal (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)
  • A-Signal: Das ÖPNV-Fahrzeug hat sich an der Ampel angemeldet und wird bevorrechtigt. 
  • T-Signal (A1): Der Fahrzeugführende soll die Türen schließen, da gleich seine Fahrt freigegeben wird. 
  • A 2b - Signal (weiße Punkte im Kreis angeordnet): Dieses Signal bedeutet „Abfahren". Der Fahrzeugführende kann beim Aufleuchten des A 2b - Signals losfahren und bekommt am darauf folgenden Signal seine Freigabe, ohne bremsen zu müssen. 
  • M-Signal: Wenn das „M" leuchtet, steht eine Straßenbahn auf einer Anforderungsschleife. Dann kann der Fahrzeugführende bei Bedarf das Signal anfordern. Das A-Signal erscheint dann. Das wird in Heidelberg vor allem bei Haltestellen verwendet. Sobald zum Beispiel der Fahrgastwechsel abgeschlossen ist, kann das A-Signal angefordert werden. 

19. Wie erkennt die Ampel meine Anwesenheit?

19. Wie erkennt die Ampel meine Anwesenheit?

Die Ampel erkennt Verkehrsbeteiligte über sogenannte Detektoren. Je nach Verkehrsart kommen in Heidelberg unterschiedliche Detektorarten zum Einsatz:

  • Zur Erfassung von zu Fuß Gehenden werden Taster (siehe FAQ 11) verwendet.
  • Straßenbahnen melden sich über Koppelspulen oder Fahrdrahtkontakte an der nächsten Ampel an.
  • Busse melden sich mittels Funkmeldetelegrammen an, welche an genau festgelegten Positionen auf der Fahrroute abgesendet, vom Steuergerät empfangen und ausgewertet werden.
  • Beim Kfz- und Radverkehr kommen in die Fahrbahndecke eingelassene Induktionsschleifen, auf der Ampelmastverlängerung montierte Videokameras, Radar- sowie Infrarotdetektoren zum Einsatz.

Jede dieser Detektorarten hat abhängig von Einsatzort und Aufgabe Vor- und Nachteile. Entsprechend können innerhalb einer Kreuzung verschiedene Detektortypen notwendig werden, um eine optimale Erfassung zu gewährleisten. Detektoren können auch für Aufgaben der Verkehrssteuerung geeignet sein: Zum einen werden sie zur statistischen Zählung des Verkehrs eingesetzt. Zum anderen erfassen sie das aktuelle Verkehrsaufkommen, sodass die Ampeln entsprechend der Verkehrslage schalten (= verkehrsabhängig).

20. Wo befindet sich der Signalgeber für Radfahrende?

20. Wo befindet sich der Signalgeber für Radfahrende?

Der Signalgeber für Radfahrende befindet sich bei einer vorhandenen Haltelinie in der unmittelbaren Nähe dieser oder bei kombinierten Fuß- und Radfurten auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Wenn in dem Signalgeber für die Furt ein Fuß- und Radsymbol vorhanden ist, handelt es sich um eine kombinierte Furt. Bei manchen Kreuzungen gibt es keine spezielle Signalisierung für den Radverkehr. Dann gelten die Kfz-Signalgeber.

21. Wie funktioniert das indirekte Linksabbiegen?

21. Wie funktioniert das indirekte Linksabbiegen?

Das indirekte Linksabbiegen bietet den Radfahrenden einen erheblichen Sicherheitsvorteil, da diese sich immer vor den einfahrenden Fahrzeugen befinden. Somit kann ein "Übersehen" weitestgehend ausgeschlossen werden. In Heidelberg gibt es an einigen Ampelkreuzungen diese Art des Linksabbiegens für die Radfahrenden. Radfahrende müssen immer zuerst den Signalgeber für Radfahrende vor dem Einfahren der Kreuzung beachten (siehe FAQ 20). Danach wird zunächst die von rechts kreuzende Straße überquert, worauf die Radfahrenden sich dann in einem gekennzeichneten, geschützten Bereich aufstellen können. Andere Radfahrende, die weiter geradeaus fahren wollen, können an den Linksabbiegenden vorbeifahren. Eine eigene Ampel für Radfahrende schaltet dann einige Sekunden vor den dahinter positionierten Fahrzeugen auf Grün, so dass die Radfahrenden zuerst losfahren können und sich somit immer vor den Fahrzeugen befinden. 

Hier nochmal kurz erklärt: 

1. Man fährt am rechten Fahrbahnrand bzw. Radweg mit dem allgemeinen Grünsignal über die kreuzende Straße.

2. An der extra Aufstellfläche rechts neben dem Geradeausstreifen (geschützte Warteposition) wartet man auf Grün der speziellen Fahrradampel, kann dann weiterfahren und abbiegen. Dabei kreuzt man die Straße, aus der man kam.

Vorteil: Radfahrende müssen NICHT

  • sich in der Mitte der Fahrbahn einordnen,
  • auf Lücken im Gegenverkehr achten
  • zwischen den Fahrzeugen fahren.

22. Fachbegriffe

22. Fachbegriffe

Zwischenzeit: Als Zwischenzeit wird die Dauer zwischen dem GRÜN-Ende eines Verkehrsstroms und dem GRÜN-Beginn eines nachfolgenden, kreuzenden Verkehrsstroms bezeichnet. Dabei muss der ausfahrende Verkehrsstrom die gemeinsame Konfliktfläche mit dem einfahrenden zuerst verlassen haben, bevor dieser einfahren darf. So ist zum Beispiel im Fall „Kraftfahrzeug räumt / zu Fuß Gehender läuft ein“ oft eine längere Zwischenzeit nötig, als zum Beispiel im Fall „Kraftfahrzeug räumt / Kraftfahrzeug fährt ein“, da der zu Fuß Gehende deutlich langsamer unterwegs ist.

23. Die Ampel ist beschädigt oder ausgefallen. Wer ist zu benachrichtigen?

23. Die Ampel ist beschädigt oder ausgefallen. Wer ist zu benachrichtigen?

Wenn die Ampel beschädigt oder ausgefallen ist, wenden Sie sich bitte Montags bis Donnerstags von 08:30 bis 16:00 Uhr und Freitags von 08:30 bis 13:00 Uhr an das Amt für Mobilität: 06221 58-30500. Außerhalb dieser Zeiten benachrichtigen Sie bitte die Integrierte Leitstelle Rhein-Neckar: 06221 9840. 

  • Ein Blauer Taster nur für Sehbehinderte an einem Ampelmast
    Blauer Taster nur für Sehbehinderte (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)
  • Ein Gelb-Blauer Taster für Sehbehinderte und Sehende an einem Ampelmast
    Gelb-Blauer Taster für Sehbehinderte und Sehende (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)
  • Ein Gelber Taster ohne eine Unterstützung für Sehbehinderte an einem Ampelmast
    Gelber Taster ohne eine Unterstützung für Sehbehinderte (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)
  • Ein Gelb-Blauer Taster an einem Ampelmast mit einem Knopf auf der Unterseite zur Anforderung von Grün für Sehbehinderte
    Taster auf der Unterseite für Sehbehinderte (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)
  • Eine Übersichtskarte aller Ampeln und deren Status im Verkehrsrechner der Stadt Heidelberg
    Im Verkehrsrechner sind die Zustände aller Ampeln in Heidelberg dargestellt (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)
  • Ein Beispiel einer Dunkel-Dunkel-Ampel beim ALDI in Ziegelhausen
    Dunkel-Dunkel-LSA beim ALDI in Ziegelhausen (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)
  • Eine Induktionsschleifen im Fahrbahnbelag
    Induktionsschleifen im Fahrbahnbelag (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)
  • Eine neue Variante der Videokameras am Ampelmast
    Neue Variante der Videokameras am Ampelmast (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)
  • Eine alte Variante der Videokameras am Ampelmast
    Alte Variante der Videokameras am Ampelmast (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)
  • Ein Radardetektor am Ampelmast
    Radardetektor am Ampelmast (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)
  • Ein ÖPNV-Signal an einem Ampelmast
    ÖPNV-Signal (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)
  • Eine Ampelkreuzung mit indirektem Linksabbiegen für Radfahrende am Adenauerplatz
    Signalisierte Kreuzung mit indirektem Linksabbiegen am Adenauerplatz (Foto: Stadt Heidelberg / Sprißler)