Erinnerungsgarten der Kulturen

Internationales Grabfeld auf dem Bergfriedhof

Anschrift

Steigerweg 20
69115 Heidelberg
Mobil: 0172 6284659
Fax: 06221 58-4628991

Die Anlage ist im nord-westlichen Teil des Bergfriedhofs angrenzend an die Rohrbacher Straße zu finden. Der Zugang empfiehlt sich über einen der beiden Eingänge an der Rohrbacher Straße: Der Haupteingang befindet sich in der Rohrbacher Straße 115, 69126 Heidelberg.

Anfahrt mit dem ÖPNV:
Straßenbahn Linien 23 und 24
Haltestelle West-/Südstadt oder Bergfriedhof
S-Bahn Linien 1 und 2
Haltestelle West-/Südstadt S-Bahnhof

„Miteinander leben – miteinander gedenken“

Überblick Erinnerungsgarten der Kulturen (Foto: Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner e.G.)
Ein Teil der Friedhofsanlage des "Erinnerungsgarten der Kulturen". (Foto: Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner e.G.)

Als bundesweit erste Stadt hat Heidelberg einen sogenannten „Erinnerungsgarten der Kulturen“ eröffnet – ein Gemeinschaftsgrabfeld mit Grabstätten für Menschen aus unterschiedlichen Ländern, Kulturen oder Religionen. Die Vielfalt spiegelt sich durch die Bepflanzung und Gestaltung des parkähnlichen Areals auf dem Bergfriedhof wider. Das außergewöhnliche Grabfeld gliedert sich unter dem Motto „Miteinander leben – miteinander gedenken“ in mitteleuropäische, orientalische, asiatische, mediterrane und alpine Bereiche. Baumbestattungsfelder und ein Bachlauf mit Quellstein fügen sich in die Anlage ein. Das Angebot zielt aber nicht nur auf Menschen aus anderen Ländern und Kulturen, die sich eine Grabstätte in Deutschland wünschen, sondern auch auf diejenigen die sich für andere Länder begeistern.

Das städtische Landschafts- und Forstamt hat das neue Grabthemenfeld in Kooperation mit der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner in Karlsruhe geplant und gebaut. Es gibt auf etwa 2.200 Quadratmetern ganz unterschiedliche Bereiche. Während im asiatischen Bereich beispielsweise Bambus, japanische Ahornsorten, Rhododendron und Azaleen gepflanzt wurden, gibt es im mediterranen Bereich winterharte Olivenbäume und Palmen. Der orientalische Bereich wendet sich unter anderem auch an Muslime, die nicht nach strengen religiösen Vorgaben leben und die Begräbnisregeln etwas lockerer auslegen. Dennoch sind die Gräber in diesem Bereich in Richtung Mekka ausgerichtet. Es gibt geschwungene Wege, die sich durch das Gräberfeld schlängeln, Sitzgelegenheiten sowie einen Pavillon, der für Lesungen oder kulturelle Veranstaltungen genutzt werden kann. 

Der Erinnerungsgarten bietet auch Platz für Open Air-Lesungen, die die Stadt Heidelberg in Kooperation mit den „Kultur-Events Rhein-Neckar e. V.“ ausrichtet. Am 5. Juli 2019 fand die Auftaktveranstaltung zum Thema „Die letzte Reise – eine Annäherung an das Unausweichliche“ statt. 

Gärtnergepflegte Grabfelder

Grabstätten im "Erinnerungsgarten der Kulturen" (Foto: Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner e.G.)
Die Grabanlagen werden von der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner gepflegt. (Foto: Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner e.G.)

Eine weitere Besonderheit: Es handelt sich um sogenannte gärtnergepflegte Grabfelder. Heidelberg kooperiert mit der Genossenschaft Badischer Friehofsgärtner, also wird beim Erwerb des Nutzungsrechts einer Grabstätte zugleich eine Pflegevereinbarung für die Dauer der Ruhefrist beziehungsweise des Nutzungsrechts abgeschlossen. So entfällt der Pflegeaufwand, der für viele Angehörige heutzutage oft belastend ist. Damit richtet sich das neue Bestattungsangebot vor allem an die Menschen, die sich ein persönliches Grab in gepflegter Umgebung wünschen, sich aber beispielsweise alters-, gesundheits- oder berufsbedingt nicht um die Grabpflege kümmern können oder wollen.