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Maßnahmenpaket für mehr Verkehrssicherheit

Sicherheitsaudit, Kontrollen und Verkehrspädagogik

Ein Sicherheitsaudit mit externen Experten, mehr Stellen beim Gemeindevollzugsdienst und neue Initiativen im verkehrspädagogischen Bereich: Die Stadt Heidelberg will mit einem Maßnahmenpaket die Verkehrssicherheit vor allem für Kinder verbessern.

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Mit dem Sicherheitsaudit wollen wir die kritischen Stellen in der Stadt nochmal systematisch überprüfen. Speziell die Schul- und Kinderwege haben wir im Blick: Wo wird zu schnell gefahren, wo versperren parkende Autos die Sicht? Zwar haben wir in den letzten Jahren schon einiges umgesetzt, aber gerade für die schwächsten Verkehrsteilnehmer müssen wir noch mehr tun.“

Die geplanten Maßnahmen im Überblick

Kinder haben oft zu wenig Platz auf dem Gehsteig. (Foto: Rothe)
  • Sicherheitsaudit: Der Gemeinderat hat am 23. März 2016 einstimmig die Durchführung eines Sicherheitsaudits beschlossen. Im Rahmen des Sicherheitsaudits wird ein externer Experte beauftragt, sämtliche potenzielle Gefahrenstellen in der Stadt rund um Kindergärten, Schulen, Spielplätze oder Senioreneinrichtungen zu untersuchen. Dabei wird es eine enge Abstimmung mit den Schul- oder Kitaleitung, Kinderbeauftragten und der Polizei geben. Aufgrund der vielen notwendigen Orts- und Abstimmungstermine wird das Sicherheitsaudit voraussichtlich etwa zwei Jahre dauern. Kleinere Maßnahmen, die sich bereits während dieses Zeitraums als sinnvoll und machbar erweisen, sollen sofort umgesetzt werden. Größere bauliche Maßnahmen werden in den gemeinderätlichen Gremien diskutiert.
  • Bürgervorschläge: Von Seiten der Kinderbeauftragten und Bürger sind bis heute rund 170 Vorschläge zur Verbesserungen der Verkehrssicherheit bei der Stadt eingegangen. Diese werden in das Sicherheitsaudit eingespeist. Das Verkehrsmanagement der Stadt hat hierfür eine Liste aller Anregungen und Forderungen (531 KB) erstellt, diese Liste wird laufend fortgeführt und ergänzt.
  • Kinderwegepläne: Die Stadt Heidelberg hat in Zusammenarbeit mit den Kinderbeauftragten Kinderwegepläne für die Stadtteile erarbeitet. Sie sollen zeigen, welche Straßen, Wege und Querungshilfen zu empfehlen sind, damit sich Kinder selbständig zu Fuß im Stadtteil bewegen können. Im Zuge des Sicherheitsaudits sollen alle Pläne genau geprüft und überarbeitet werden.
  • Verkehrspädagogik: Gemeinsam mit der Polizei, dem ADFC, den Kinderbeauftragten und weiteren Partnern sollen weitere Initiativen im verkehrspädagogischen Bereich gestartet werden. Bisher existieren bereits Aktionen wie „Plus 5“ oder den „laufenden Schulbus“ und die verkehrspädagogische Arbeit des ADFC Rhein-Neckar/Heidelberg an Kitas und Schulen.
  • Aufstockung GVD: Der Gemeindevollzugsdienst (GVD) überwacht den ruhenden und fließenden Verkehr in Heidelberg. Um das Kontrollnetz zu verdichten wird Oberbürgermeister Würzner dem Gemeinderat vorschlagen, den GVD aufzustocken. Damit könnten mehr Park- und Geschwindigkeitskontrollen im ganzen Stadtgebiet durchgeführt werden. 
  • Weitere Maßnahmen: Am 23. März 2016 hat der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt zu prüfen, wie sich eine Installation von automatischen Pollern in den verkehrsberuhigten Zufahrtsstraßen der Altstadt sowie unter Umständen auch in den nicht verkehrsberuhigten Abschnitten wie der Plöck zwischen Friedrich-Ebert-Platz und Märzgasse verwirklichen lässt. Zudem soll das Parken in der Leimer Straße intensiver kontrolliert und verkehrsrechtlich geprüft werden, ob das Parken dort generell untersagt werden kann.

Finanzierung

Für die Umsetzung des Sicherheitsaudits sowie für kleinere Maßnahmen können in 2016 Mittel aus den Haushaltspositionen „Kinderfreundliche Verkehrsplanung“ und „Verbesserung der Querungssituation für Fußgänger“ zur Verfügung gestellt werden. Im aktuellen Doppelhaushalt stehen jeweils 100.000 Euro jährlich für beide Positionen bereit. Ob diese Mittel künftig erhöht werden sollen, wird im Rahmen der Beratungen zum nächsten Doppelhaushalt diskutiert werden. Die Sachkosten für das Sicherheitsaudit betragen voraussichtlich 200.000 Euro, die Personalkosten für die Begleitung des Auditors voraussichtlich 60.000 Euro pro Jahr. Für den nächsten Doppelhaushalt 2017/2018 müssen die benötigten Mittel, vorbehaltlich der Finanzierbarkeit, zur Verfügung gestellt werden.

Appell an alle Verkehrsteilnehmer

„Ich freue mich über die breite Unterstützung des Gemeinderats für das Sicherheitsaudit“, sagte Oberbürgermeister Dr. Würzner. „Ich möchte aber auch betonen: Jeder Verkehrsteilnehmer hat die Pflicht, sich an Regeln zu halten. Die beste Präventionsmaßnahme gegen Unfälle ist ein hohes Verantwortungsbewusstsein aller Verkehrsteilnehmer. Leider gibt es hier immer wieder Defizite, die auch die beste Verkehrsplanung nicht ausgleichen kann. Hier müssen wir noch stärker als bisher an alle Verkehrsteilnehmer appellieren, mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen. Wir als Stadt können Rahmenbedingungen verbessern und Risiken minimieren – aber eine hundertprozentige Sicherheit wird es nie geben.“

Weitere Infos

Liste aller Anregungen und Forderungen (531 KB), die von Bürgerinnen und Bürgern zur Verbesserung der Verkehrssicherheit eingehen

Konzept Sicherheitsaudit

Büro bueffee stellt Konzept vor: Eltern-Befragung ab November 2016 und im Frühjahr 2017 starten Vor-Ort-Begehungen in der Altstadt. mehr dazu