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Süddeutsche Erdgasleitung (SEL)

Trassenverlauf durch Heidelberger Gemarkung stößt auf Kritik

Die „Terranets BW GmbH“ plant den Bau einer 250 Kilometer langen „Süddeutschen Erdgasleitung“, die auch durch den Heidelberger Süden und Westen verlaufen soll. Planungsgrundlage für die „Süddeutsche Erdgasleitung“ bildet eine 2006 planfestgestellte Trasse, welche die Gemarkungen der Stadtteile Emmertsgrund, Rohrbach, Kirchheim und Wieblingen tangiert. Der Planfeststellungsbeschluss von 2006 ist jedoch außer Kraft getreten, da nicht mit dem Bau begonnen wurde. Es ist also ein erneutes Planfeststellungsverfahren durchzuführen.

Planungsrecht

Ein Planfeststellungsverfahren ist das notwendige Genehmigungsverfahren für Infrastrukturvorhaben, die eine Vielzahl von öffentlichen und privaten Interessen berühren. Ein Planfeststellungsverfahren ist unter anderem vorgeschrieben für den Bau und die Änderung von Straßen (zum Beispiel Autobahnen), Schienenwegen (Eisenbahnen und Straßenbahnen), Flugplätzen, Hochspannungs- und anderen Energieversorgungsleitungen und weiteren Vorhaben. Für die Durchführung des Planfeststellungsverfahrens, das auch die Baugenehmigung beinhaltet, ist das Regierungspräsidium Karlsruhe zuständig. Die Stadt Heidelberg ist Beteiligte im Planfeststellungsverfahren.

Leitungsverlauf

Terranets hat für den Bereich der Rohrbacher Weinberge eine geschlossene Querung mittels Bohrverfahren in rund vier Metern Tiefe vorgestellt, die neu in die Planung aufgenommen wurde. Leitungen werden dafür von Bohrloch zu Bohrloch geschossen, die Bodendecke kann geschlossen bleiben. Die erste Bohrgrube ist in der Nähe der Leimer Straße vorgesehen. Von dort verlaufen die Leitungen der Planung zufolge in rund vier Metern Tiefe bis zum Weingut Clauer. Von dort führt der zweite Tunnel-Abschnitt bis zum Weingut Bauer (östlich des Hirschgeheges). Der dritte Abschnitt geht weiter bis nach Lingenthal. Die Eingriffe in Natur und Landwirtschaft fallen aufgrund der Bohrung geringer aus. Auch die Eingriffe im FFH-Gebiet (Odenwald/Kraichgau in Richtung Lingenthal) werden reduziert.

Haltung der Stadt zu dem Projekt

Die Stadt Heidelberg sieht die Planungen kritisch: Statt fossilen Energieträgern möchte die Stadt regenerative Energieträger fördern. Die Erdgasleitung führt – je nach genauer Lage - zu Beeinträchtigungen der Landwirtschaft und des Weinbaus. Es gibt auch bereits Erdgasleitungen auf Heidelberger Gemarkung. Eine Bündelung mit diesen führt zu einer Verdoppelung der Sicherheitsstreifen, in denen keine Baumpflanzungen mehr möglich sind und die durch temporäre Baustelleneinrichtungen und Modernisierungsvorhaben bei technischen Neuerungen beeinträchtigt werden.  

Projektstand

  • Im zweiten Halbjahr 2021 fand eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung statt.
  • Der Gemeinderat hat sich im Juli 2021 einstimmig gegen die derzeit vorgesehene Trassenführung ausgesprochen.
  • Im Vorfeld des Planfeststellungsverfahrens hat das Unternehmen beim Regierungspräsidium Karlsruhe ein sogenanntes „Scoping-Verfahren“ beantragt. Dabei handelt es sich um ein Vorverfahren, bei dem die umweltrelevanten Themen ermittelt werden und das Unternehmen von behördlicher Seite unter anderem darüber unterrichtet wird, welchen Umfang und welche Detailtiefe die Umweltprüfung haben muss. 
    • Das Scoping-Verfahren startete am 13. Januar 2022. 
    • Am 22. Juni 2022 fand ein Scoping Termin in Heidelberg statt. 
    • Am 6. Oktober 2022 unterrichtete das Regierungspräsidium Karlsruhe über den Untersuchungsrahmen (Inhalt, Umfang und Detailtiefe der Angaben zu den Umweltauswirkungen des Vorhabens, die nach § 16 des Gesetzes zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) voraussichtlich in den UVP-Bericht aufgenommen werden müssen). Hier gehts zu den Ergebnissen. (366 KB)
  • Im Oktober und November 2022 führteTerranets erste Bohrungen zur Untersuchung der Boden- und Baugrundverhältnisse Pflöcke markieren die Bohrpunkte in Nähe der Feldwege. In Heidelberg sind rund 30 private Grundstücke von der geplanten SEL betroffen. Die Eigentümerinnen und Eigentümer wurden von Terranets BW informiert.
  • Einen grundstücksscharfen Trassenverlauf präsentiert Terranets zunächst ohne Bürgerinnen und Bürger am 28. November 2022. Danach folgt eine zweite Öffentlichkeitsbeteiligung für Bürgerinnen und Bürger.
  • Terranets hat am 20.3.2023 im Rahmen eines Infomarktes neue Planungen und alternative Trassenführung vorgestellt. Die Ergebnisse finden Sie hier: Pressemitteilung terranets vom 15.3.2023 (307 KB)
  • Bis Ende Mai 2023 plant Terranets, den Antrag auf Bau und Betrieb der SEL beim Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe zu stellen. Die Stadt Heidelberg wird im Planfeststellungsverfahren als Träger öffentlicher Belange beteiligt und kann im Zuge einer Anhörung Einwendungen gegen den Plan erheben. 
  • Das Unternehmen möchte den Bau bis 2026 abschließen.

Neuigkeiten

Finale Stellungnahme der Stadt zum Planfeststellungsverfahren

Nach der Vorstellung der Planungen zur Süddeutschen Erdgasleitung (SEL) durch die Terranets BW GmbH im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss am 17. Oktober 2023 hat die Stadtverwaltung darauf aufbauend eine finale Stellungnahme vorbereitet, die an das Regierungspräsidium Karlsruhe geschickt wird. Diese wird im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss am 21. November behandelt. Auch die Planunterlagen haben die grundsätzliche, kritische Haltung der Stadt Heidelberg gegenüber dem Bau der SEL durch die Heidelberger Gemarkung nicht geändert. Es sind einige Lücken in den Unterlagen vorhanden, die vonseiten des Vorhabenträgers zu überarbeiten sind, um Diskrepanzen aus dem Weg zu räumen. Die Untertunnelung der Weinberge bei Heidelberg-Rohrbach wird von der Stadt jedoch als positiv angesehen. mehr dazu

Süddeutsche Erdgasleitung: Bauherrin reicht Unterlagen für Planfeststellungsverfahren ein

Terranets BW GmbH, die Bauherrin der geplanten Süddeutschen Erdgasleitung (SEL), hat beim Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe den Antrag auf Planfeststellung für den Abschnitt zwischen Mannheim und Hüffenhardt eingereicht. 7,5 Kilometer dieser Trasse sollen über die Heidelberger Gemarkung und durch die Stadtteile Emmertsgrund, Rohrbach, Kirchheim und Wieblingen laufen. Mit dem am 2. Juni 2023 eingereichten Antrag beginnt das Planfeststellungsverfahren. Die Stadt Heidelberg wird im Verfahren als Träger öffentlicher Belange beteiligt. mehr unter

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