Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Sebastian Schmidt
Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie
Abteilung Technischer Umweltschutz
Prinz-Carl, Kornmarkt 1
69117 Heidelberg

Bodenschutz und Altlasten

Die Böden in Heidelberg sind so vielfältig wie die Landschaft selbst – von fruchtbaren Auenböden bis hin zu trockenen Sand- und Kalkböden. Diese Vielfalt ist das Ergebnis einer langen geologischen Entwicklung: Gesteine aus verschiedenen Erdzeitaltern, tektonische Bewegungen und klimatische Veränderungen haben die Grundlage für die heutige Bodenlandschaft geschaffen.

Aus dieser geologischen Vielfalt sind Böden mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften entstanden, die nicht nur ökologisch wertvoll sind, sondern auch essenziell für unsere Wasserversorgung, die Artenvielfalt und die regionale Lebensmittelproduktion. Gleichzeitig spielen sie eine zentrale Rolle bei der Klimawandelanpassung: Sie speichern Wasser, fördern die Grundwasserneubildung und helfen, Hitze und Starkregenereignisse abzumildern. Zugleich ist der Boden ein wichtiger Kohlenstoffspeicher und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Der Boden ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Ökosystems. Er bildet die Lebensgrundlage für unzählige Organismen und bietet zugleich Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen. Zudem ist er Standort für natürliche Vegetation und Kulturpflanzen. Dabei kommt der natürlichen Bodenfruchtbarkeit eine zentrale Bedeutung für die Ernährung des Menschen zu.

Auch bei der Regulierung des Wasserkreislaufs übernimmt der Boden wichtige Funktionen. Er wirkt als natürlicher Filter und Puffer, der Schadstoffe aus dem Wasser entfernt. Auf diese Weise trägt ein gesunder Boden wesentlich zur Qualität des Grundwassers bei und schützt damit sowohl die Ökosysteme als auch die menschliche Gesundheit.

Doch Bauvorhaben, Stadtentwicklung und große Infrastrukturprojekte beeinträchtigen zunehmend die Bodenqualität und führen zu einem unwiederbringlichen Verlust fruchtbarer Flächen. Ein nachhaltiger Umgang mit der Ressource Boden ist unerlässlich. Nur durch vorausschauende Planung, eine sparsame und flächenschonende Nutzung sowie eine bodenfunktionale Verwertung von Erdaushub lassen sich die natürlichen Bodenfunktionen langfristig erhalten. Beeinträchtigte Flächen werden im Zuge von Rekultivierungs- und Renaturierungsmaßnahmen wieder hergestellt. All dies ist Teil des vorsorgenden Bodenschutzes, der nicht nur den heutigen Anforderungen gerecht wird, sondern auch die Lebensgrundlage künftiger Generationen sichert.

Schadstofffahne im Grundwasser
Schadstofffahne im Grundwasser

Auch der verantwortungsvolle Umgang mit Altlasten aus Industrie und Gewerbe ist ein zentraler Bestandteil des städtischen Bodenschutzes. Altablagerungen wie verfüllte Kiesgruben sowie ehemalige Industrie- und Gewerbestandorte (Altstandorte) können die Qualität von Boden und Grundwasser erheblich beeinträchtigen. Im Rahmen der Gefahrverdachtsermittlung werden diese Flächen systematisch auf Schadstoffe untersucht und bei Bedarf überwacht oder saniert. Damit leistet der nachsorgende Bodenschutz einen wichtigen Beitrag zur Wiederherstellung und Sicherung der natürlichen Bodenfunktionen.

Im digitalen Altlastenkataster der Stadt Heidelberg sind alle bekannten Altlasten sowie altlastverdächtige Flächen des Stadtgebiets erfasst. Eine gebührenpflichtige Auskunft (31,50 € je Flurstück + 31,50 € je angefangene halbe Bearbeitungsstunde) aus dem Bodenschutz- und Altlastenkataster kann über das Serviceportal Baden-Württemberg mit einer Vollmacht des Grundstückseigentümers / der Grundstückseigentümerin beim Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie beantragt werden. Den Link zum Serviceportal Baden- Württemberg finden Sie weiter unten. Sollte die Rechnungsanschrift von der Anschrift des Antragstellers abweichen, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis im Bemerkungsfeld des Online-Formulars.

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