Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung in Heidelberg

Stadt informiert über Angebote und Förderprogramme für Barrierefreiheit

Hinkommen, reinkommen, klarkommen – barrierefreies Bauen ermöglicht Menschen mit Behinderung die Nutzung von Bauten ohne fremde Hilfe und stärkt somit ihre soziale Teilhabe. Der Bedarf steigt in Deutschland: Laut Prognosen des Statistischen Bundesamtes wird sich beispielsweise die Zahl der Menschen ab 80 Jahren bis ins Jahr 2050 nahezu verdreifachen. Zum jährlichen Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember 2022 informiert die Stadt Heidelberg deshalb über Angebote und Förderprogramme für barrierefreies Bauen in Heidelberg.

Wie wird barrierefreies Bauen in Heidelberg umgesetzt?

Bei der Umsetzung barrierefreien Bauens war Heidelberg einer der Vorreiter in Deutschland. Bereits 1995 verabschiedete der Gemeinderat eine Selbstverpflichtung, alle zukünftigen Bauvorhaben barrierefrei zu gestalten. 2014 wurde der sogenannte Grundsatzbeschluss aktualisiert, präzisiert und praktikabler gestaltet. Seit 2009 hat die Stadt mehrere Förderprogramme aufgelegt, um barrierefreies Bauen im Stadtgebiet voranzutreiben. Heidelberger Bürgerinnen und Bürger können etwa einen Zuschuss für Umbauten zum Abbau von Barrieren innerhalb ihres Heimes beantragen. Die genaue Höhe richtet sich nach der konkreten Maßnahme. Für einen Bad-Umbau beträgt der Zuschuss bis zu 5.000 Euro. Außerdem können Maßnahmen bezuschusst werden, durch die ein barrierefreier Zugang zu Wohnungen oder für öffentlich zugängliche Gebäude geschaffen wird. Eine eigene Fachstelle der Stadt berät zudem Bauträger bei ihren Bauvorhaben im Hinblick auf barrierefreies Bauen.

Die kommunale Behindertenbeauftragte der Stadt Heidelberg, Christina Reiß, ist Ansprechpartnerin für Anliegen von Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige. Sie berät und kann als Lotsin Informationen geben sowie Anliegen innerhalb der Stadtverwaltung weitertragen. Zudem berät Christina Reiß die Stadtverwaltung in Fragen der Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Der Beirat für Menschen mit Behinderung (bmb) ist die Stimme für Menschen mit Behinderung in der Stadtpolitik. Bei Beschlüssen prüft der Gemeinderat automatisch, ob Belange von Menschen mit Behinderung betroffen sind. Der bmb berät unter anderem auch die Fachämter in Bezug auf barrierefreie Gestaltung des öffentlichen Raumes, beispielweise bei der Ausgestaltung von Straßen im Hinblick auf Barrierefreiheit.

Welche aktuellen Projekte gibt es?

Neubauten sind bei der Barrierefreiheit gegenüber bestehenden Gebäuden im Vorteil, denn Umrüsten ist aufwendiger als neu bauen. Mit der Bahnstadt hat Heidelberg einen komplett neuen Stadtteil erhalten. Hier konnten daher Anforderungen an die Barrierefreiheit von Anfang an mitgeplant und umgesetzt werden. Die Barrierefreiheit beschränkt sich dabei nicht nur auf physische Barrieren wie Treppen oder Fußwege. Die Konzeption mit Innenhöfen soll auch die sozialen Barrieren reduzieren helfen. Gleiches gilt für den neuen SNP dome: Hier konnten zum Beispiel die Zugänge direkt stufenlos gestaltet werden, ab der öffentlichen Haltestelle. Auch Blindenleitsysteme, eine Höranlage und eine angepasste Thekenhöhe wurden hier von Anfang an mitgedacht. Diese müssen in älteren Event-Locations meist nachgerüstet werden. Ein weniger auffälliges Projekt ist der Neckarlauer entlang des Neckarufers. Auch diese Neckarpromenade um südlichen Ufer des Flusses wurde barrierefrei umgestaltet. Spezielle Rampen ermöglichen allen Menschen hier den Zugang von der Bushaltestelle bis hinunter zum Ufer.