Wie kann gleichberechtigte Teilhabe von Menschen afrikanischer Herkunft gelingen?

Digitale Vorstellung der Studie „Being Black in the EU“ – Neue Veranstaltungsreihe „AfroMeets“

Um anti-Schwarzem Rassismus kommunal entgegenzuwirken, hat die Europäische Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) unter Leitung des Amtes für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg 2020 eine ständige Arbeitsgruppe eingerichtet, in der über 50 europäische Kommunen Strategien und Leitlinien zum Abbau von anti-Schwarzem Rassismus entwickeln. Am Montag, 11. Dezember 2023, um 10 Uhr lädt die Arbeitsgruppe zu einer digitalen Veranstaltung zur Vorstellung der Studie „Being Black in the EU“ ein, um deren Auswirkungen auf Kommunen in Deutschland und Europa zu verstehen und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Teilhabe von Menschen afrikanischer Herkunft zu diskutieren.

Eine schwarze Frau im Bundestag
Die Rechtsanwältin Awet Tesfaiesus spricht am 9. Dezember um 18 Uhr bei „AfroMeets“ im neuen Karlstorbahnhof über ihren Weg zur ersten Schwarzen Frau im deutschen Bundestag. (Foto: Awet Tesfaiesus)

„Es ist wichtig, dass Kommunen die Lebensrealitäten Schwarzer Menschen verstärkt in den Blick nehmen und konkrete Maßnahmen entwickeln um deren Menschenrechte vor Ort zu schützen“, erklärt Evein Obulor, Geschäftsführerin der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) beim Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg. Weitere Informationen und den Link zur Teilnahme an der digitalen Veranstaltung gibt es per Mail an antiblackracism@eccar.info.

Neue Heidelberger Veranstaltungsreihe „AfroMeets“ ab 9. Dezember

Auch in Heidelberg werden konkrete Maßnahmen zum Abbau von anti-Schwarzem Rassismus ergriffen. Die neue Veranstaltungsreihe „AfroMeets“ bietet unterschiedlichen Perspektiven eine Bühne und schafft einen Ort an dem Menschen aus der afrikanischen Diaspora einander begegnen können. Durch abwechslungsreiche Formate entstehen Räume für Austausch und Vernetzung für Schwarze Menschen in und um Heidelberg, die zum Abbau von anti-Schwarzem Rassismus beitragen und Betroffene stärken.

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe lädt AfroMeets die Heidelberger Stadtgesellschaft am Samstag, 9. Dezember 2023. um 18 Uhr zur Veranstaltung „Schwarz sein in politischen Institutionen“ in den neuen Karlstorbahnhof ein und möchte den Blick auf strukturelle Barrieren lenken, die den Weg in politische Ämter für von Rassismus betroffene Personen oftmals erschweren. Im Rahmen der Veranstaltung spricht die Bundestagsabgeordnete und Rechtsanwältin Awet Tesfaiesus mit der Geschäftsführerin der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR), Evein Obulor, über ihren Weg vom Jurastudium in Heidelberg zur ersten Schwarzen Frau im deutschen Bundestag. Weitere Informationen unter www.karlstorbahnhof.de.

Im gesamten Monat Dezember gestaltet AfroMeets außerdem verschiedene Austausch- und Diskussionsräume für Menschen, die von anti-Schwarzem Rassismus betroffen sind. Weitere Informationen gibt es auf der Instagramseite @afrofestival_hd. Interessierte können auch eine Mail schreiben afrofestival@migrationhub-heidelberg.org.

AfroMeets ist ein Projekt des afro-Festivals in Kooperation mit Migration Hub Heidelberg, dem Circle Collective Heidelberg und dem Afro Deutschen Akademiker Netzwerk (ADAN). Die Veranstaltungsreihe wird unterstützt durch die Stadt Heidelberg, Amt für Chancengleichheit und Mosaik Deutschland e.V. im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.

Hintergrund:
Anti-Schwarzer Rassismus nimmt in ganz Europa zu. Dies zeigt die von der Europäischen Agentur für Grundrechte (FRA) im Oktober veröffentlichte Studie „Being Black in the EU“. Die Studie belegt, dass fast die Hälfte der befragten Menschen afrikanischer Herkunft in ihrem Alltag mit Rassismus und Diskriminierung konfrontiert sind. Deutschland schneidet in der Studie im europäischen Vergleich am schlechtesten ab. Über 76 Prozent der Befragten in Deutschland gaben demnach an, in den vergangenen fünf Jahren durch diskriminierende Erfahrungen aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft oder Religion benachteiligt worden zu sein. 79 Prozent haben in ihrem Alltag in Deutschland Angst vor verbalen Anfeindungen. Ein Drittel der Befragten in Deutschland erlebt Nachteile bei der Job- und Wohnungssuche.

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