Klimaneutrale Kommune:

Bürger entwickeln Bürgerprojekte

Bürgerbeteilgung zum Masterplan 100 % Klimaschutz (Foto: Dorn)

Bei der zweiten Bürgerkonferenz zum „Masterplan 100 % Klimaschutz“ am Freitag, 19. April 2013, im Heidelberger Rathaus wurden die bisherigen Ergebnisse der Bürgerbeteiligung zum Klimaschutz vorgestellt. „Sie haben ein ganz besonderes Engagement für den Klimaschutz und unsere Stadt gezeigt. Gemeinsam haben Sie rund 160 Maßnahmen entwickelt und bereits 13 konkrete Bürgerprojekte erarbeitet“, würdigte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner die rund 100 Heidelbergerinnen und Heidelberger, die seit dem 22. Februar 2013 an der Entwicklung des Masterplans mitarbeiten (Film / Diaschau).

„Wir müssen auf kommunaler Ebene handeln und dürfen nicht darauf warten, dass sich auf nationaler Ebene etwas bewegt“, betonte OB Würzner. „Als Kommune tragen wir eine enorme Verantwortung, denn 80 Prozent der Treibhausgasemissionen werden in Städten verursacht. Es ist umso erfreulicher, wie sehr sich die Heidelbergerinnen und Heidelberger an den Bürgerkonferenzen beteiligt haben. Wir können es nur gemeinsam schaffen, unserem Ziel bis 2050 klimaneutrale Kommune zu werden.“

Konkrete Umsetzungsschritte

Alle Maßnahmen bzw. Projekte aus den Bürgerkonferenzen und dem Heidelberg-Kreis Klimaschutz und Energie sowie werden gesammelt und wissenschaftlich vom Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) ausgewertet. Die Projekte reichen von Maßnahmen über Konsum und Ernährung, Bauen und Wohnen, erneuerbaren Energien bis zu Mobilität und Verkehr. In einer ersten Runde konnten die Teilnehmer alle Projektvorschläge bewerten, detaillierte Anregungen zu Erfolgsaussichten und Schwierigkeiten geben und ihr Interesse an einer Mitarbeit bekunden. In der zweiten Runde wurden für ausgewählte Projekte ganz konkrete Umsetzungsschritte für Bürgerprojekte entwickelt.

Bürgerbeteiligung zum Masterplan

Heidelbergs Bürgerinnen und Bürger beteiligen sich seit der ersten Bürgerkonferenz am 22. Februar 2013 an der Entwicklung des „Masterplans 100 % Klimaschutz“. Nach der Konferenz erstellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der anschließenden Bürgerwerkstatt am 22. März 2013 aus den vielen Ideen konkrete Projektvorschläge. Die ersten Ideen wurden dabei u.a. nach Erfolgsaussichten und Motivationspotential, Dringlichkeit und Innovationsgrad, aber auch nach Zielgruppengröße sowie Kosten bewertet. Insgesamt entstanden so 13 Projektskizzen zum Klimaschutz in Heidelberg.

Masterplan für Heidelberg

Heidelberg beteiligt sich als eine von 19 Modellkommunen bundesweit am Förderprogramm „Masterplan 100 % Klimaschutz“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Ziel ist die klimaneutrale Kommune: Bis 2050 will Heidelberg die CO2-Emissionen um 95 Prozent reduzieren und den Energiebedarf der Kommune um die Hälfte senken. Dies will die Stadt gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie zentralen Akteuren der Stadt erreichen.

Der Masterplan für Heidelberg wird auf fachlicher Ebene seit Juli 2012 vom Heidelberg-Kreis Klimaschutz und Energie vorbereitet. Die Experten aus den Bereichen Naturschutz, Verkehr, Industrie und Gewerbe, Energiewirtschaft, Banken, Wohnungsbaugesellschaften, Architekten, Handwerk, der Universität und weiteren Verbänden und Organisationen haben bislang von neuen Angeboten im Bildungsbereich bis hin zu technischen Innovationen zahlreiche Vorschläge erarbeitet, um das Masterplan-Ziel zu erreichen. Das Heidelberger IFEU-Institut (Institut für Energie- und Umweltforschung) begleitet den Masterplan-Prozess wissenschaftlich. Bis Mai 2013 sollen die Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung und des Heidelberg-Kreises ausgewertet und in einem Masterplan zusammengeführt werden. Über den Masterplan soll der Gemeinderat im Dezember 2013 abstimmen.

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