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Beispielhafte Inklusion: H&M-Filiale erhält Zertifikat der Agentur für Arbeit

„Wir sind heute hier, um Chancengeber auszuzeichnen“, das erklärte Andreas Thome, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Heidelberg, bei einem Termin in der H&M-Filiale in Heidelberg. Das Unternehmen hat nämlich ein Zertifikat für besonderes Engagement bei der Inklusion erhalten. In der Filiale am Bismarckplatz arbeiten 13 gleichgestellte Personen und Schwerbehinderte sowie vier gehörlose Menschen. Jedes Jahr zeichnet die Agentur für Arbeit zwei Betriebe aus, die sich bei der Einstellung behinderter Menschen vorbildlich hervorgetan haben.

Zwei Männer und drei Frauen stehen in einem Bekleidungsgeschäft. Eine Frau hält eine Urkunde in den Händen. Alle lächeln in die Kamera.
Andreas Thome von der Agentur für Arbeit übergab ein Zertifikat für besonderes Engagement bei der Inklusion an die Heidelberger H&M-Filiale. (Foto: Stadt Heidelberg)

„Wenn Unternehmen sich mit diesem Thema beschäftigen, dann wird zuerst gefragt: Wie soll das funktionieren? Doch hier wurde gefragt: Warum eigentlich nicht?“, so Andreas Thome. Dass es funktioniert, ist kein Selbstläufer. Das Team in der H&M-Filiale am Bismarckplatz steht aber geschlossen hinter den Inklusionsbemühungen. Dafür braucht es immer wieder individuelle Lösungen, wie am Beispiel des gehörlosen Mitarbeiters Wikko Hofmann deutlich wird. Wenn er an der Kasse tätig ist, kann er auf ein Schild verweisen, das Kunden auf seine Gehörlosigkeit aufmerksam macht. Wenn Hilfe notwendig ist, wurde bisher auf eine Klingel zurückgegriffen, um Kolleginnen und Kollegen zu alarmieren. Für die gehörlosen Mitarbeitenden wurden aber Uhren angeschafft, die am Handgelenk vibrieren. Und jeden Sonntag nimmt Wikko ein Video auf, um seinen Kolleginnen und Kollegen Gebärdensprache näherzubringen. Stets wird geschaut, in welchen Bereichen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Fähigkeiten am besten einbringen können und wenn nötig werden Anpassungen vorgenommen. Mit viel Engagement hilft dabei vor allem die Schwerbehindertenvertreterin Ulrike Böhm.

Die Bereicherung durch die Inklusion wird beim Vor-Ort-Termin mehr als deutlich: Der „Team-Spirit“ zeigt sich in allen Interaktionen der Kolleginnen und Kollegen. Menschen mit Behinderungen sind hoch motivierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ist sich die Agentur für Arbeit sicher. Vielfalt im Betrieb hilft nicht nur Menschen mit Behinderungen – sie steigert die soziale Kompetenz aller Beschäftigten, fördert Teamarbeit und ermöglicht innovative und unkonventionelle Lösungen. Im Stadtgebiet Heidelberg sind durchschnittlich 300 Menschen mit Behinderung arbeitslos. Davon rund 150 mit abgeschlossener Berufsausbildung und 50 mit akademischer Ausbildung.

Sie möchten sich als Unternehmen ebenfalls für Inklusion einsetzen? Die Agentur für Arbeit Heidelberg unterstützt Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung mit Beratung und zahlreichen Fördermöglichkeiten. Ansprechpartnerin ist Heike Reynon, Telefon 06221/524 178 oder E-Mail: heidelberg.rehaspezialist@arbeitsagentur.de. Mehr dazu auch unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/heidelberg/unternehmen/ags-rehaspezialisten.

(Erstellt am 05. Juni 2025)
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