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Vielfältiges Schaufenster der Heidelberger Kulturlandschaft im Karlstorbahnhof

Feier zu 20-jährigem Bestehen der UNESCO-Konvention für kulturelle Vielfalt

Heidelberg lebt kulturelle Vielfalt. Diese möchte die Stadt anlässlich eines besonderen UNESCO-Jubiläums feiern. Vor 20 Jahren wurde das „UNESCO-Übereinkommen zur Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ verabschiedet. Das Übereinkommen möchte die freie Entfaltung von Kunst und Kultur gewährleisten, die Rolle der Künstlerinnen und Künstler für den Fortschritt der Gesellschaft erhöhen, allen Bürgerinnen und Bürgern Zugang zu vielfältigen kulturellen Inhalten ermöglichen und eine gleichberechtigte weltweite Kulturkooperation erreichen. Dafür setzt sich Heidelberg als UNESCO City of Literature ein – und zwar weit über den Literaturbereich hinaus. Die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen, die sich in der Stadt findet, soll bei einem großen Jubiläumsfest im Karlstorbahnhof am Freitag, 25. Juli 2025, ab 18.30 Uhr erlebbar werden (Einlass ab 18 Uhr).

„Heidelberg ist stolz darauf, eine bunte, vielfältige Stadt zu sein – ein lebendiger Ort des kulturellen Austauschs und des respektvollen Miteinanders. Im Rahmen des Jubiläums des UNESCO-Übereinkommens zur Vielfalt kultureller Ausdrucksformen feiern wir nicht nur eines der bedeutendsten kulturpolitischen Abkommen weltweit, wir feiern vor allem die Menschen, die diese Vielfalt Tag für Tag mit Leben füllen“, sagt Kulturbürgermeisterin Martina Pfister und ergänzt: „Mehr als 160 Nationen leben in Heidelberg. Sie bereichern mit ihren Stimmen, Geschichten, Traditionen und Ideen auch unser kulturelles Schaffen auf ganz besondere Weise und sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Stadtkultur. Das Jubiläum bietet eine wunderbare Gelegenheit, dies noch sichtbarer und erlebbarer zu machen. Ich freue mich auf einen offenen, spannenden und barrierearmen Abend, der die Vielfalt unserer Stadt feiert und Raum für Begegnung schafft – ein Fest der Kulturen und der Kultur, das zeigt: Vielfalt ist unsere Stärke.“

Kurze Beiträge zeigen breites Spektrum

In Heidelberg leben Menschen aus über 160 Nationen zusammen. Dementsprechend groß ist der Fundus an kulturellen Ausdrucksformen, den es bei der Festveranstaltung zu entdecken geben wird. Heidelbergerinnen und Heidelberger sowie regionale Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Herkünfte werden in Kurzformaten Einblicke in ihr Schaffen geben. Sie spiegeln damit die kulturelle Vielfalt Heidelbergs und ihrer jeweiligen Herkunftsländer wider. Für die Programmgestaltung wurde eine extensive Recherche durchgeführt, die das Kulturamt der Stadt Heidelberg mit Hilfe seiner Kooperationspartner wie dem Verein Freunde Arabischer Kunst & Kultur, dem Konfuzius-Institut, dem Interkulturellen Zentrum, dem Eine-Welt-Zentrum und dem Haus der Jugend bewältigen konnte.

Den Schwerpunkt des kurzweiligen Programms bilden interdisziplinäre Formate, die Literatur mit Tanz, Musik oder auch Film verbinden. Der Bogen reicht dabei von traditionell bis experimentell. Der international renommierte Perkussionist Brahima Diabate bietet eigene Musik auf dem afrikanischen Musikinstrument Ballaphon dar. Ein bewegender Text über Fragen zum Selbstverständnis des Individuums in der gegenwärtigen Zeit von Philipp Herold wird von Jugendlichen nach einer Choreografie von Elina Flock getanzt und Ralph Dutli rezitiert eigene Gedichte neben einzelnen Werken von Poeten anderer Sprachen. Tai Ouan Chan präsentiert Lyrik aus Taiwan und Amna Mawaz Kahn einen traditionellen Tanz aus Pakistan. Mit Ustad Ghulam Shabbir Khan Gullu bereichert auch ein Sufi-Sänger aus Lahore das Programm.

Nach Musikdarbietungen in historischer Aufführungspraxis, Popmusik des Heidelberger Songwriters BÄR und zeitgenössischer Musik des Klangforums sowie einem internationalen Ensemble, das persische Lyrik mit Musik darbietet und vielem mehr, gestalten Zaki Nasari und Yuüsüf Nasari mit afghanischer Musik auf Harmonium und Tabla den Abschluss des Programms. Der Jubiläumsfeier schließt sich eine U-Tanzparty im Karlstorbahnhof, Marlene-Dietrich-Platz 3, an. Das vollständige Programm ist ab Samstag, 5. Juli 2025, zu finden unter www.heidelberg.de/unescokultur.

Um Anmeldung per E-Mail wird gebeten an kulturamt@heidelberg.de, damit rechtzeitig Sitzplätze im Karlstorbahnhof reserviert werden können. Die Plätze sind begrenzt.

Vorgeschmack auf den Afrikamarkt: Podiumsdiskussion mit Vertreter aus Burkina Faso

Das „UNESCO-Übereinkommen zur Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ wurde bis Anfang 2025 von 157 Staaten und der Europäischen Union ratifiziert. Wie Deutschland hat sich auch Burkina Faso als eines der ersten Länder sehr früh und konsequent dafür eingesetzt, die Konvention international zu implementieren und umzusetzen. Beispiele für die kulturellen Ausdrucksformen des afrikanischen Landes wird Ramde Harouna aus Ouagadougou am Samstag und Sonntag, 5. und 6. Juli 2025, beim Afrikamarkt im Karlstorbahnhof zeigen. Harouna ist Berater für kulturelle Angelegenheiten im Ministerium für Kultur, Tourismus und Kommunikation Burkina Fasos und besucht Heidelberg als Vertreter der UNESCO City of Arts & Crafts Ouagadougou. Bei einem Podiumsgespräch während der Afrikatage spricht Ramde Harouna am 6. Juli um 13 Uhr mit Kulturamtsleiterin Dr. Andrea Edel über Ideen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen den beiden Creative Cities. Mit Moderatorin Annette Lennartz erkunden sie, wie trotz vieler Unterschiede und Herausforderungen neue globale interdisziplinäre Projekte entstehen können.

Heidelberg als Mitglied im Creative Cities Network

 Zum 1. Dezember 2014 wurde die Stadt Heidelberg von der UNESCO als erste deutsche City of Literature in das weltweite Netzwerk der UNESCO Creative Cities aufgenommen. Derzeit umfasst dieses Netzwerk 350 Städte aus über 100 Ländern in den sieben Sparten Literatur, Musik, Gastronomie, Volkskunst/Kunsthandwerk, Film, Medienkunst und Design, darunter sieben deutsche Städte: Berlin (Design), Bremen (Literatur), Hannover (Musik), Heidelberg (Literatur), Karlsruhe (Medienkunst), Mannheim (Musik) und Potsdam (Film). Das Netzwerk der UNESCO Cities of Literature umfasst nunmehr 53 Städte in 39 Ländern.

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