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"Vorbildliches Beispiel

für Bürgerbeteiligung"

Das Stadtteilmanagement Emmertsgrund berichtete über seine Arbeit im letzten Jahr

Der Leiter des Stadtteilmanagements Emmertsgrund, Carsten Noack, informierte kürzlich die Gemeinderäte im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss über den aktuellen Sachstand der Quartiersarbeit im vergangenen Jahr.

Das Stadtteilmanagement Emmertsgrund ist seit Juli 2010 für den Emmertsgrund und seine Bewohner aktiv. Es kooperiert auf das engste mit der städtischen „Koordinierungsstelle Emmertsgrund“ beim Amt für Stadtentwicklung und Statistik. Träger ist der bürgerschaftlich organisierte „Trägerverein des Emmertsgrunder Stadtteilmanagements e. V.“ (TES). Das Stadtteilmanagement ist das einzige noch über 2011 hinausführende Modellvorhaben aus dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“.

Was wurde in den vergangenen zwölf Monaten erreicht?

Im Oktober und November 2010 organisierte das Stadtteilmanagement eine aktivierende Befragung bei rund 500 Bürgerinnen und Bürgern auf dem Emmertsgrund, ergänzt durch 100 vertiefende Interviews. Bei einer aktivierenden Befragung werden die Menschen nicht nur nach ihren Meinungen und Einstellungen befragt, sondern gleichzeitig ermutigt, aktiv zu werden, für ihre Interessen einzutreten und bei der Lösung von Problemen im Gemeinwesen mitzuwirken.

Die Ergebnisse ließen vier Schwerpunktbereiche erkennen, mit denen die Emmertsgrunder unzufrieden sind und zu denen vier Arbeitsgruppen aus der Stadtteil-Bürgerschaft Lösungsvorschläge erarbeiten: „Eingangsbereich Emmertsgrund“, „Sauberkeit und Sachbeschädigung“, „soziales Miteinander und Einhaltung sozialer Regeln“ sowie „Wohnumfeld“. Parallel dazu hat die städtische Koordinierungsstelle Emmertsgrund eine Bestandaufnahme und Bewertung der Situation im Stadtteil erarbeitet, über die bereits ausführlich berichtet wurde.

Beides wurde am 9. Juli dieses Jahres in der ersten Bürgerwerkstatt „Wohnen und Leben auf dem Emmertsgrund“ zusammengeführt. Hier entwickelten die rund 100 Beteiligten aus Bürgerschaft, Stadtverwaltung und Politik zahlreiche Ideen für den Emmertsgrund, 27 Projekte wurden weiter bearbeitet und bewertet. Die höchsten Werte erzielten die Projekte „Murals“, das sind Wandbilder an (Hochhaus-)Fassaden, ein Biergarten mit freiem Blick in die Rheinebene und die Fortführung der erfolgreichen Lernpatenschaften.

Neben Bürgerbefragung und Bürgerwerkstatt wurden viele kleinere Projekte angestoßen, darunter eine interkulturelle Ferienschule, ein Bewegungsangebot für ältere Menschen, ein Sommer-Open-Air-Konzert, Nachbarschaftsfeste sowie die Bürgerbeteiligung zur neuen Platz- und Hanggestaltung im Forum 5.

Die Mitglieder des SEVA nahmen den Bericht zustimmend zur Kenntnis und lobten die Quartiersarbeit als vorbildliches Beispiel für Bürgerbeteiligung.

Was wird aus den andern Projekten auf dem Emmertsgrund?

Viele Maßnahmen im Stadtteil Emmertsgrund finanzieren sich zum Teil aus dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“. Dieses ist nun aber besonders von den Mittelkürzungen der Bundesregierung für Städtebauförderung betroffen. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner bedauert die Kürzung der Bundesmittel sehr, sieht die Stadtverwaltung aber weiterhin in besonderer Verantwortung für benachteiligte Stadtteile und sucht nach neuen Wegen, die erfolgreichen Aktivitäten auf dem Emmertsgrund fortzuführen. Nach derzeitigem Stand ist eine Fortführung der Modellvorhaben nur teilweise über städtische, private sowie weitere (Förder-) Mittel möglich.

Konkret heißt das:

  • Das Stadtteilmanagement läuft als Modellprojekt „Soziale Stadt“ noch bis Ende 2012.
  • Sprachförderung, Heilpädagogik, Sozialberatung und Elternbildung in den Kitas: Die Stadt Heidelberg strebt eine Fortführung der Heilpädagogik und Sprachförderung über städtische und private Mittel an, weitere Möglichkeiten bietet das Programm STÄRKE für die Elternbildung. Die Sozialberatung läuft Ende 2011 aus.
  • Der Stadtteilservice läuft Ende 2011 aus. Eine Fortsetzung der Qualifizierung und Integration von Jugendlichen in Ausbildung und Arbeit erfolgt in einem veränderten Modell.
  • Nahkauf-Integrationsmarkt: Der Markt hat sich inzwischen fest im Stadtteil etabliert und kann sich ab 2012 selbst tragen.
  • Sprachförderung in der 3. und 4. Klasse der Grundschule Emmertsgrund: Die Stadt Heidelberg führt die Sprachförderung über städtische Mittel fort.
  • Zusätzliche Angebote in der Kleider- und Spielstube Emmertsgrund: Zur Fortführung können eventuell andere Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden, so der Verfügungsfonds des Stadtteilmanagements, Sponsoren und andere.

Weitere Informationen zum Stadtteil Emmertsgrund unter www.emmertsgrund.de .

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