Kunststoff gehört nicht in den Biomüll: Plakataktion „#wirfuerbio“

Kunststoff gehört nicht in den Bioabfall: Darauf will die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg die Bevölkerung ab sofort über Plakate in den Wartehäuschen der Bus- und Straßenbahnhaltestellen aufmerksam machen. Das Ziel ist es, die Qualität der Heidelberger Bioabfälle zu steigern.

Menschen an einer Haltestelle
Plakataktion #wirfuerbio in den Wartehäuschen der Bus- und Straßenbahnen (von links): Mehmut Kumlu (Müllwerker Bioabfalltour), Klimabürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain, Florian Müller (Müllwerker der Bioabfalltour), Mechthild Stein (Mitarbeiterin Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung), Andreas Bieber (stellvertretender Amtsleiter Abfallwirtschaft und Stadtreinigung) (Foto: Tobias Dittmer)

Gemeinsam mit Andreas Bieber, stellvertretender Leiter der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg, sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schaute sich der Dezernent für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität, Raoul Schmidt-Lamontain, die Plakate am Montag, 5. Juni 2023, vor Ort an. Er bestätigte: „Um einen hochwertigen Kompost herzustellen, müssen die Bioabfalltonnen frei von Kunststoffen jeglicher Art sein. Das gilt auch für die sogenannten ,Biokunststoffe‘. Diese werden schon gleich in der Vorsortierung im Kompostwerk zusammen mit den anderen Störstoffen maschinell aussortiert. Damit landet auch der wertvolle Inhalt an biologischen Abfällen im Restmüll und wird verbrannt.“

Die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung beteiligt sich deshalb seit Anfang des Jahres 2023 an der bundesweiten Kampagne „#wirfuerbio“. Die Kampagne wurde 2017 konzipiert, um die Störstoffe im Biokompost zu reduzieren. Mehr als 60 kommunale Abfallwirtschaftsbetriebe aus zwölf Bundesländern machen mit, neben Heidelberg unter anderem die Stadt Mannheim und die Abfallverwertungsgesellschaft des Rhein-Neckar-Kreises.

Der Bioabfall: aus Abfall wird neue Erde

Rund 100 Kilogramm Bio- und Grünabfall produziert jede Heidelbergerin und jeder Heidelberger im Jahr. Diese Mengen werden im Kompostwerk in Heidelberg-Wieblingen zu hochwertigem Kompost und Erden verarbeitet und in der Floratop® Markenreihe zum Kauf angeboten. Die Stadt kooperiert hierzu mit der Firma „Humus und Erden Kontor GmbH“. Die Grundlage für eine hochwertige Verwertung der Bioabfälle ist eine konsequente Abfalltrennung schon in der eigenen Küche.

Heidelberg plant aktuell gemeinsam mit Mannheim, zukünftig das energetische Potenzial des Bioabfalls mit einer vorgeschalteten Vergärungsanlage zu nutzen. Damit tragen die Bioabfälle der privaten Haushalte noch mehr zu einer CO2-neutralen Kommune im Sinne des Klimaschutzaktionsplans (www.heidelberg.de/masterplan100) bei.

Fünf Argumente für die Bioabfalltonne:

  • Küchen- oder Grünabfälle sind zu wertvoll für die Restmülltonne: Der Bioabfall wird im Kompostwerk Wieblingen zu hochwertigem Kompost verarbeitet. Die getrennt erfassten organischen Abfälle gelangen so wieder zurück in den Kreislauf der Natur.
  • Geld sparen: Die Bioabfalltonne reduziert die Restmüllmenge um bis zu 40 Prozent.
  • Aus Bioabfall wird Kompost und neue Erde: Kompost verbessert die Bodenstruktur und fördert das Pflanzenwachstum. Er hat eine langanhaltende, unterstützende Wirkung und ist zudem ein echtes Naturprodukt.
  • Kompost statt Mineraldünger: Bei der Verwendung von Kompost wird kein zusätzlicher Dünger benötigt, da er den Humusgehalt des Bodens und die Wasserspeicherkapazität fördert.
  • Kompost statt Torfabbau: Hoch- und Niedermoore sind wichtige Kohlenstoffspeicher und bieten Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Um zu verhindern, dass diese Lebensräume unwiederbringlich zerstört werden, sollte auf die Verwendung von Torf verzichtet werden. Auch hier ist Kompost ein guter Ersatz in nahezu allen Einsatzbereichen im Hausgarten.

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