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Von der Forschung in die Praxis: Heidelberger Start-up hilft bei der Automatisierung

Dank eines innovativen Systems haben diese Roboter alles im Blick: Mit ihren prämierten Plug-&-Produce-Systemen hilft HD Vision Systems Unternehmen bei der Automatisierung ihrer Produktionsketten. Das Start-up mit Sitz im Heidelberger Innovation Park versetzt Maschinen in die Lage, Objekte zu erkennen und passgenau zu ergreifen sowie komplexe Oberflächen zu sichten und zu vermessen.

Von der Forschung in die Praxis

Am Anfang stand die Forschung: Vor der Gründung von HD Vision Systems leitete Dr. Christoph Garbe als habilitierter Physiker den Arbeitskreis für Bildverarbeitung und Modellierung am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) der Universität Heidelberg. Für ihn war klar, dass er seine Grundlagenforschung nicht in der Schublade verstauben lassen wollte. Gemeinsam mit seinem Business-Partner Benedikt Karolus beantragte er erfolgreich eine Forschungsausgründung. In der Stadt Heidelberg und dem Technologiepark fanden sie kompetente Wegbereiter für diesen Schritt.

Seit Januar 2017 bieten Garbe und Karolus mit ihrem Team nun ihre Lösungen für die industrielle Bildverarbeitung an. „Zu Beginn haben wir vor allem mit großen Unternehmen als Partnern zusammengearbeitet, um die Technologie hinter LumiScanX präzise für industrielle Anwendungsfälle zu optimieren.“, so Dr. Garbe. „Unsere Technologie eignet sich aber für alle, die Prüf-, Mess- und Greifaufgaben automatisieren möchten.“ Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der produzierenden Branche und der Automobilindustrie, die als Vorreiter beim Einsatz von Robotern gilt.

Ein Bilderkennungssensor wird zum intuitiven Bildverarbeitungssystem

In diesen Branchen lauern besondere Herausforderungen. Meist sind die Teile aus glänzendem Metall und haben Schmauch- oder Ölflecken. Übliche Systeme tun sich schwer, diese zu erkennen. HD Vision Systems setzt dafür auf eine besondere Aufnahme-Technik. Der selbst entwickelte 3D-Sensor LumiScanX basiert auf der Lichtfeld-Technologie und erkennt zuverlässig glänzende und reflektierende Oberflächen sowie Faserverbundwerkstoffe. CEO Christoph Garbe erklärt: „Ein Lichtfeld umfasst die Gesamtheit aller optischen Informationen einer Szene. Dazu gehören Farbe, Intensität und Richtung des vorhandenen Lichts.“ Mithilfe dieser Informationen ist HD Vision Systems in der Lage, auch komplexe Objekte zu verorten.

Der Robotergreifarm LumiScan Bin Pick S in Aktion (Bild: HD Vision Systems GmbH)
Der LumiScan BinPick S in Aktion (Bild: HD Vision Systems GmbH)

Die neuesten Anwendungen, LumiScan BinPick und LumiScan MotionPick, machen sich diesen Vorteil ebenfalls zunutze. Der Sensor und die dahinterstehende Software verhelfen zu einem noch schnelleren und präziseren Objekt Handling. Die Systeme können dabei sowohl ruhende als auch sich bewegende Werkstücke greifen – etwa von einem Förderband. Ein nutzerfreundlicher Konfigurationsprozess führt auch ungeschulte Anwender und Anwenderinnen im Handumdrehen durch die Softwareeinrichtung und -überwachung.

Die Lösungen von HD Vision Systems haben bereits zahlreiche Mittelständler und Großunternehmen überzeugt. So konnte das Startup in den vergangenen Jahren deutlich wachsen und die eigenen Lösungen in den verschiedensten Werkhallen Deutschlands installieren. Benedikt Karolus, Gründer und COO/CFO: „Wir möchten Unternehmen jeder Art helfen, ihre Produktion einfach, schnell und zuverlässig zu automatisieren. So sparen wir wertvolle Ressourcen und ermöglichen Fachkräften gleichzeitig neue, spannende Aufgaben umzusetzen.“

(Erstellt am 10. März 2021)