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Sieben Straßen in Heidelberg werden umbenannt

Einmonatige Widerspruchsfrist / Umsetzung für Sommer 2025 geplant

Anwohnerinnen und Anwohner in mehreren Heidelberger Straßen erhalten zum Sommer 2025 eine neue Adresse. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 20. Februar 2025, beschlossen, dass sieben Heidelberger Straßen umbenannt werden. Die Haberstraße in Rohrbach soll ihren Namen behalten, und die Umbenennung der Felix-Wankel-Straße wird verschoben. Jeder Straßenname wurde in einem eigenen Tagesordnungspunkt behandelt und zum Beschluss gestellt. Damit geht ein breit angelegter Prozess zu Ende, der mehr als zwei Jahre andauerte.

Betroffene Straßen und Beschlüsse:

  • Marga-Faulstich-Straße (Bahnstadt)
    Der GR hat mit großer Mehrheit für eine Umbenennung nach der US-amerikanischen Biologin Rachel Carson votiert, wie von der Verwaltung vorgeschlagen wurde.
  • Karl-Kollnig-Platz (Handschuhsheim)
    Nach längerer Diskussion stimmte der GR einem Antrag für die Umbenennung nach der Heidelberger Stadträtin Sophie Berlinghof mehrheitlich zu. Die Verwaltung hatte ursprünglich Anette-Albrecht-Platz vorgeschlagen.
  • Ernst-Rehm-Straße (Kirchheim)
    Der GR stimmte dem Verwaltungsvorschlag mehrheitlich zu, die Straße, nach der im Nationalsozialismus verfolgten Heidelberger Ärztin Johanna Geißmar umzubenennen.
  • Felix-Wankel-Straße
    Der Verwaltungsvorschlag, die Felix-Wankel-Straße nach dem Heidelberger Architekten Siegfried Seidemann umzubenennen, wurde nach einem Antrag der Stadträte zugunsten der hier ansässigen Gewerbebetriebe um vier Jahre verschoben.
  • Haberstraße (Rohrbach)
    Der Verwaltungsvorschlag, den Namen der Haberstraße beizubehalten, erhielt eine Mehrheit im GR.
  • Endemannstraße (Weststadt)
    Der GR hat sich mit großer Mehrheit für den Antrag aus Reihen des Gemeinderates ausgesprochen, die Straße nach dem Heidelberger Widerstandskämpfer Emil Henk umzubenennen, wie ursprünglich von der Verwaltung vorgeschlagen.
  • Richard-Kuhn-Straße (Wieblingen)
    Mit einer großen Mehrheit stimmte der GR für den Verwaltungsvorschlag „Am Lerchenbuckel“.
  • Reinhard-Hoppe-Straße (Ziegelhausen)
    Der GR hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Straße nach der langjährigen Ziegelhäuser Gemeinderätin und Ehrenamtlichen der Arbeiterwohlfahrt Berta Steinbächer umzubenennen.
  • Rudolph-Stratz-Weg (Ziegelhausen)
    Bei dieser Straße votierte der GR mit großer Mehrheit für den vorgeschlagenen Namen Lehwiesenweg.

Weiteres Vorgehen

Nach den finalen Beschlüssen des Gemeinderats werden die sieben neuen Straßennamen im Heidelberger Stadtblatt veröffentlicht. Damit beginnt eine einmonatige Widerspruchsfrist, in der betroffene Bürgerinnen und Bürger Einspruch gegen die Umbenennungen einlegen können. Nach Ablauf dieser Frist werden die beschlossenen Änderungen voraussichtlich bis zum Sommer 2025 umgesetzt. Die Stadt Heidelberg informiert alle Anwohnerinnen und Anwohner schriftlich über die Adressänderung. Die durch die Umbenennung notwendigen Änderungen in den persönlichen Dokumenten, soweit sie in die Zuständigkeit der Stadt Heidelberg fallen, werden von den Bürgerämtern gebührenfrei durchgeführt. Neben der Installation der neuen Straßennamenschilder werden die bisherigen durchgestrichen noch mindestens ein Jahr lang vor Ort belassen. Zusätzlich werden die betroffenen Straßen mit einem QR-Code markiert, um die Hintergründe zur Umbenennung und die Entscheidung für einen neuen Straßennamen zu erklären.

Hintergrund

Auf Beschluss des Heidelberger Gemeinderats hat in den vergangenen Jahren eine Kommission für Straßenbenennungen untersucht, ob in Heidelberg Straßen nach Personen benannt sind, deren historisches Handeln zumindest teilweise nicht heutigen gesellschaftlichen Grundwerten entspricht. In ihrem im Mai 2023 veröffentlichten Abschlussbericht empfiehlt die Kommission dem Gemeinderat, in neun Fällen eine Umbenennung in Betracht zu ziehen. 

Nach einer umfassenden Öffentlichkeitsbeteiligung und der anschließenden Auswertung sowie Aufbereitung der eingegangenen Vorschläge durch die Kommission wurden die erarbeiteten Namensvorschläge zum Jahresende 2024 in den Gremienlauf eingebracht. Bis Ende 2024 setzten sich die sieben betroffenen Bezirksbeiräte mit den Vorschlägen der Verwaltung für die Umbenennungen auseinander und diskutierten diese ausführlich. Am 5. Februar 2025 beriet der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Heidelberg über die möglichen Änderungen und gab diese abschließend in den Gemeinderat.

Ergänzend: Unter www.heidelberg.de/straßennamen finden Sie den Kommissionsbericht sowie weitere Informationen. Auf der Seite wird über weitere Schritte im Zuge eines möglichen Adresswechsels informiert.

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