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Gemeinderat beschließt Planungsmittel für Straßenbahnverlängerung nach PHV und Schwetzingen

Der Heidelberger Gemeinderat hat mehrheitlich einen weiteren Schritt zur künftigen Verkehrsanbindung des Patrick-Henry-Village (PHV) beschlossen. Demnach sollen die Planungen für die Straßenbahnvariante 3B vertieft werden. Gleichzeitig soll nach Abstimmung mit dem Rhein-Neckar-Kreis und deren betroffene Kommunen eine Untersuchung zu einer möglichen Verlängerung der Straßenbahn bis Schwetzingen durchgeführt werden. Die Seilbahn-Alternative für das PHV wird hingegen nicht weiterverfolgt. Mit dem Beschluss folgt der Gemeinderat der Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses sowie des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität.

Künftige Straßenbahnverbindung für nachhaltige Mobilität

Geplant ist die Umsetzung der Straßenbahnvariante 3B, die PHV über die Bahnstadt und die Maulbeerallee an das bestehende Straßenbahnnetz anbinden soll. Die Stadt Heidelberg stellt der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) für die vertiefenden Planungen vorbehaltlich der Genehmigung des Haushalts durch das Regierungspräsidium Mittel in Höhe von 200.000 Euro im Doppelhaushalt 2025/2026 bereit. Zudem wird eine Konfliktanalyse zur Trassenfindung zwischen der Straßenbahn und dem geplanten Radschnellweg Heidelberg–Schwetzingen durchgeführt.
 

Parallel dazu soll in Kooperation mit dem Rhein-Neckar-Kreis, den Nachbarkommunen und dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) abgestimmt werden, ob und wie eine Untersuchung zur Verlängerung der Straßenbahn bis Schwetzingen erstellt.

Warum die Straßenbahn und nicht die Seilbahn?

Die Entscheidung, die Seilbahn-Variante für PHV nicht weiterzuverfolgen, basiert auf den Ergebnissen der Nutzen-Kosten-Untersuchung. Diese ergab, dass die Straßenbahn eine deutlich höhere Wirtschaftlichkeit sowie eine bessere Anbindung an das bestehende Verkehrsnetz bietet. Die Seilbahn-Variante wäre in ihrer Kapazität begrenzt gewesen und hätte keine wesentlichen Vorteile gegenüber der Straßenbahn geboten.
Eine alternative Seilbahn-Verbindung zwischen dem S-Bahnhof Pfaffengrund/Wieblingen und dem Neuenheimer Feld bleibt jedoch weiterhin als langfristige Option bestehen und soll zu einem späteren Zeitpunkt erneut geprüft werden.

Bürgerrelevante Informationen zur Variante 3B

Die Straßenbahnvariante 3B bietet eine leistungsfähige Anbindung von PHV an die Innenstadt Heidelbergs und das bestehende ÖPNV-Netz. Nach aktuellen Berechnungen wird die Variante 3B täglich rund 3.770 zusätzliche Fahrgäste gewinnen. Sie ermöglicht eine direkte Verbindung über die Bahnstadt und Maulbeerallee zum Heidelberger Hauptbahnhof und reduziert somit die Abhängigkeit vom motorisierten Individualverkehr.

Ein wesentlicher Vorteil dieser Variante ist die hohe Gesamtwirtschaftlichkeit: Die Nutzen-Kosten-Analyse weist für 3B einen positiven Wert von 1,73 aus, was bedeutet, dass der Nutzen die Kosten deutlich übersteigt. Zudem werden Reisezeiten verkürzt, Emissionen reduziert und ein umweltfreundlicher Nahverkehr gestärkt.
Die für das Verfahren angesetzten Investitionskosten für die Straßenbahnvariante 3B liegen günstiger als alternative Trassenführungen und gewährleisten dennoch eine nachhaltige und effiziente Verkehrserschließung.

Hintergrund: Das Projekt zur Anbindung des Patrick-Henry-Village

Die Stadt Heidelberg plant die Entwicklung des Patrick-Henry-Village zu einem nachhaltigen, innovativen Stadtteil mit Wohnraum für bis zu 10.000 Menschen. Eine leistungsfähige Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist daher essenziell. Seit 2020 werden von der Stadt Heidelberg und der rnv verschiedene Varianten zur Anbindung geprüft. Der nun beschlossene nächste Planungsschritt ermöglicht eine detaillierte Vorbereitung der Straßenbahntrasse ins PHV. Ob und wie die rnv die weitere Verlängerung nach Schwetzingen weiterverfolgt, muss in enger Abstimmung gemeinsam mit dem Rhein-Neckar-Kreis und den beteiligten Kommunen noch geklärt werden.

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