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Katretter-App: Ab sofort können sich qualifizierte Ersthelferinnen und Ersthelfer registrieren

Erfolgreicher Testlauf abgeschlossen

Nach einer erfolgreichen ersten Testphase startet die Integrierte Leitstelle Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis gGmbH nun die zweite Registrierungsphase für das System zur smartphonebasierten Ersthelferalarmierung „Katretter“ in Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis. Ab sofort können sich alle Bürgerinnen und Bürger mit entsprechenden (notfall-) medizinischen Qualifikationen registrieren und im Kampf gegen den plötzlichen Herztod lebensrettende Erste Hilfe leisten.

Positive erste Testphase: Ersthelfer im Schnitt nach weniger als sechs Minuten vor Ort

Die im August 2025 gestartete erste Registrierungsphase, die in enger Kooperation mit den sogenannten Blaulichtorganisationen erfolgte, verlief äußerst erfolgreich. Aus den Reihen der Hilfsorganisationen haben sich rund 530 Helfende aus dem Rhein-Neckar-Kreis und der Stadt Heidelberg registriert. „Die Integration der Helfenden konnte in dieser ersten Testphase ohne nennenswerte Probleme realisiert werden“, erklärt Tim Joost, Technischer Leiter bei der Integrierten Leitstelle. „Die Erfahrungen aus dieser Phase haben uns wertvolle Erkenntnisse für die Prozessoptimierung des nun bevorstehenden, öffentlichen Registrierungsprozesses geliefert.“

Die praktischen Ergebnisse des kurzen Testzeitraums vom 1. bis 31. Oktober 2025 sind vielversprechend: Bei Einsätzen mit Beteiligung von smartphonebasierten Ersthelferinnen und Ersthelfern trafen diese durchschnittlich bereits nach 5 Minuten und 41 Sekunden an der Einsatzstelle ein. „Diese Zahl zeigt eindrucksvoll, wie wertvoll jede einzelne Helferin und jeder einzelne Helfer im System ist“, betont der neue Geschäftsführer der Integrierten Leitstelle Jochen Hudecek: „Je mehr qualifizierte Personen sich registrieren, desto dichter wird das Netz der schnellen Hilfe.“

Registrierung für qualifizierte Bürgerinnen und Bürger

Ab sofort können sich alle Bürgerinnen und Bürger mit (notfall-)medizinischen Qualifikationen für Katretter registrieren. Dazu gehören:

  • Personen mit abgeschlossener Sanitätsausbildung (mindestens 48 Stunden Umfang)
  • Rettungsdienstliches Fachpersonal (ab Rettungshelfer)
  • Medizinisches Fachpersonal, zum Beispiel Ärztinnen und Ärzte, Medizinische Fachangestellte (MFA), Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten (OTA), Gesundheits- und Krankenpfleger (GuKP)

„Wir rufen alle qualifizierten Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich zu registrieren und Teil dieses lebensrettenden Netzwerks zu werden“, appelliert Hudecek: „Jede zusätzliche Helferin und jeder zusätzliche Helfer erhöht die Chancen, dass in einem Notfall schnelle Hilfe vor Ort ist.“

So funktioniert die Registrierung

Die Registrierung kann einfach und unkompliziert über die Internetseite der Integrierten Leitstelle vorgenommen werden: leitstelle-hd-rnk.de/ersthelfende. Im Rahmen des Registrierungsprozesses ist ein Nachweis über die jeweilige Qualifikation mittels Hochladens erforderlich. Die Integrierte Leitstelle ist bestrebt, die Helfenden nach der Registrierung schnellstmöglich in das aktive System zu überführen. Aufgrund der Einzelfallprüfung der Qualifikation kann dies bei einer hohen Zahl an Erstregistrierungen einige Zeit in Anspruch nehmen. Die wichtigsten Fragen zur erforderlichen Qualifikation, zum Ablauf einer Alarmierung sowie zu rechtlichen Fragen wie dem Versicherungsschutz werden auf der Internetseite beantwortet.

So funktioniert die Alarmierung

Katretter ermöglicht die parallele Alarmierung von geschulten und registrierten Ersthelfenden, die sich in unmittelbarer Nähe zum Notfallort befinden. Die Alarmierung der Ersthelfer erfolgt hierbei ausschließlich bei einem erkannten Herz-Kreislauf-Stillstand. Wird durch einen Einsatzsachbearbeiter der Integrierten Leitstelle eine Reanimationssituation erkannt, wird eine Telefon-Reanimation eingeleitet und Katretter zeitgleich mit dem Rettungsdienst alarmiert. So kann mit lebensrettenden Maßnahmen – insbesondere der Herz-Lungen-Wiederbelebung – bereits vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes begonnen werden. Denn Studien zeigen: frühzeitige Reanimation erhöht die Überlebenswahrscheinlichkeit deutlich.

Zum Schutz der Ersthelfenden erfolgt bei den folgenden Einsatzlagen keine Alarmierung:

  • Einsatzstelle auf Schnellstraßen oder im Schienenbereich
  • Suizide oder stark psychisch belastende Situationen
  • Vorliegende übertragbare Infektionserkrankungen
  • Lebensbedrohliche Einsatzlagen (LebEL) oder Gewalt an der Einsatzstelle

Versicherungsschutz gewährleistet / Synergieeffekte über Kreisgrenzen hinweg

Die Helfenden sind während ihres Einsatzes über die Unfallkasse Baden-Württemberg (UKBW) versichert. Die Entscheidung zur Einführung des Systems Katretter erfolgte in enger Abstimmung mit der Metropolregion Rhein-Neckar. Da ein Großteil der angrenzenden Stadt- und Landkreise ebenfalls das System Katretter nutzt oder aktuell einführt, stehen entsprechend qualifizierte Helfende aus Nachbarbereichen künftig auch im Leitstellenbereich Heidelberg/Rhein-Neckar zur Verfügung. Eine erneute Registrierung ist nicht notwendig – für schnellstmögliche Hilfe berücksichtigt das System alle verfügbaren Helfenden im Umkreis.

Bürgerinnen und Bürger können sich für Rückfragen an die Integrierte Leitstelle Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis gGmbH per E-Mail an geschaeftsstelle@leitstelle-hd-rnk.de wenden. Gesellschafter der Integrierten Leitstelle Rhein-Neckar gGmbH sind das Deutsche Rote Kreuz – Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg e. V., die Stadt Heidelberg und der Rhein-Neckar-Kreis.

Gemeinsame Presseinformation der Stadt Heidelberg und des Rhein-Neckar-Kreises

(Erstellt am 20. November 2025)

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