Heidelberg bekräftigt langfristiges Engagement für Geschlechtergerechtigkeit
Stadtspitze unterzeichnete aktualisierte EU-Gleichstellungscharta
Die Stadt Heidelberg setzt erneut ein deutliches Zeichen für Geschlechtergerechtigkeit: Oberbürgermeister Eckart Würzner und Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit, haben im Beisein der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Sandra Arendarczyk am Montag, 24. November 2025, die aktualisierte Europäische Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene unterzeichnet. Gleichzeitig soll im Frühjahr 2026 ein Runder Tisch zur Geschlechtergerechtigkeit eingerichtet werden, um den Austausch zwischen Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft weiter zu stärken. Das hatte der Gemeinderat am 13. November 2025 beschlossen. Die Unterzeichnung fand am Vortag des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen im Rathaus statt. Heidelberg beteiligt sich seit vielen Jahren an der weltweiten „Orange the World“-Kampagne und macht mit zahlreichen Aktionen auf geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam.
Heidelberg war 2007 eine der ersten Kommunen, die die EU-Gleichstellungscharta unterzeichnet hatten. Mit der erneuten Unterzeichnung der EU-Charta bekräftigt Heidelberg sein langfristiges Engagement für Gleichstellung, Demokratie und gesellschaftliche Teilhabe. Die überarbeitete Charta greift neue gesellschaftliche Herausforderungen auf, darunter digitale Gewalt, Carearbeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, intersektionale Diskriminierung sowie die Verbindung von Klima, Nachhaltigkeit und Geschlechtergerechtigkeit.
„Die EU-Gleichstellungscharta verbindet Städte und Gemeinden, die sich zu Demokratie, Gleichberechtigung und Vielfalt bekennen. Mit unserer Unterschrift übernehmen wir Verantwortung, diese Werte im Alltag unserer Stadt konkret zu verankern“, sagt Oberbürgermeister Eckart Würzner.
Bürgermeisterin Stefanie Jansen ergänzt: „Mit der Unterzeichnung der neuen Charta und der Einrichtung des Runden Tisches schaffen wir einen Raum, in dem Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft gemeinsam an Fortschritten arbeiten können. Geschlechtergerechtigkeit ist ein strategisches Ziel. Sie gehört in die Mitte der politischen Entscheidungen, nicht an den Rand.“
Der geplante Runde Tisch Geschlechtergerechtigkeit soll künftig zweimal jährlich tagen. Ziel ist es, aktuelle Herausforderungen zu identifizieren, Handlungsempfehlungen zu entwickeln und die Umsetzung der Gleichstellungsziele zu begleiten. Bereits über 25 Institutionen sind in den vorbereitenden Beteiligungsprozess eingebunden. Die Geschäftsstelle wird beim Amt für Chancengleichheit angesiedelt, die Leitung übernimmt Bürgermeisterin Stefanie Jansen.
Hintergrund
Die Europäische Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene wurde 2006 vom Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) initiiert. Sie lädt Städte und Kommunen dazu ein, sich aktiv zu einer systematischen Gleichstellungspolitik zu bekennen. Heidelberg war bereits 2007 eine der ersten deutschen Städte, die die Charta unterzeichnet haben. Die aktualisierte Fassung von 2022 erweitert die Zielsetzungen um neue Themenfelder und orientiert sich unter anderem an Artikel 3, Absatz 2 des Grundgesetzes, der Istanbul-Konvention, der Gleichstellungsstrategie des Bundes (2023) und der Agenda 2030 der Vereinten Nationen.

