James-Webb-Teleskop liefert erste Bilder – mit Heidelberger Beitrag
Das James Webb Space Telescope (JWST, James-Webb-Teleskop) hat erste Bilder aus dem Weltall geliefert. Das Haus der Astronomie hat das mit einer Vortragsveranstaltung begleitet. Die bahnbrechenden Aufnahmen sind auch dank des Heidelberger Beitrags an diesem innovativen Projekt möglich. Das Max-Planck-Institut lieferte sozusagen die „Augen“, nämlich zwei von vier Instrumenten für das Teleskop– ein Zeichen für die Spitzenforschung, die in Heidelberg geleistet wird.
Der Beitrag besteht aus einem Filterrad sowie einem Gitterrad für das sogenannte MIRI, das Mittel-Infrarot-Instrument. Die Technik entstand unter Federführung der Gruppe „Infrarotastronomie mit Weltraumteleskopen“ mit ihrem Leiter Dr. Oliver Krause in Zusammenarbeit mit der Firma Hensoldt (ehemals Zeiss) in Oberkochen Außerdem war das MPIA für die Entwicklung eines Filter- und Gitterrads für das Instrument NIRSpec (Nahinfrarot-Spectograf) beteiligt. Auf dem Filterrad sitzen – wie der Name schon sagt – Filter, aber auch andere optische Elemente wie Prismen, die über eine Raste sehr genau in Position gehalten werden können. So kann das Licht in genau dem Wellenlängenbereich eingefangen werden, den man untersuchen möchte.
Im Infrarot-Bereich
Die ersten Bilder des JWST zeigen unter anderem das Ende eines Sterns, bei dem dieser gerade seine Gashülle abstößt, aber auch den sogenannten Carina-Nebel, in dem neue Sterne entstehen. Die Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Astronomie zeigten sich bei der Veranstaltung begeistert von den detailreichen Aufnahmen. Das JWST operiert im Infrarot-Bereich. Das Licht der ersten Sterne und Galaxien ist extrem in den roten Spektralbereich verschoben, weil es durch die laufende Ausdehnung des Universums in der Wellenlänge gedehnt ist. Deshalb kann das frühe Universum nur im Bereich des infraroten Lichts beobachtet werden. So erlaubt JWST einen tiefen Blick in die Vergangenheit und das frühe Universum.
Die Heidelberger Forscherinnen und Forscher haben für ihren Beitrag am Teleskop garantierte Beobachtungszeit bekommen. Markus Nielbock vom Haus der Astronomie betonte bei der Veranstaltung, dass die nun veröffentlichten Bilder nur die allerersten Beobachtungen darstellen – aus wenigen Stunden Beobachtungszeit. Es bleibt daher spannend, welche Erkenntnisse das Material des JWST für die wissenschaftliche Gemeinschaft bereithält.
Zur Aufzeichnung der Veranstaltung im Haus der Astronomie geht es hier.

