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Vereint gegen Antisemitismus

Heidelberg präsentierte Projekte gegen Antisemitismus beim Mayors Summit in Athen

Gruppenbild von Menschen die im Foyer stehen und eine Urkunde hoch halten.
Beim globalen Forum gegen Antisemitismus in Athen (v.l.): Giorgos Kaminis (Bürgermeister von Athen), Jana Christ (Koordinatorin Europäische Städtekoalition gegen Rassismus, Heidelberg), Stefanie Jansen (Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg), Bartłomiej Ciążyński (ECCAR Vize-Präsident, Wrocław), Shams Asadi (Leiterin des Menschenrechtsbüros, Stadt Wien) (Foto: privat) 

Heidelbergs Engagement für die Bekämpfung von Antisemitismus hat Bürgermeisterin Stefanie Jansen jetzt auf dem globalen Forum „Mayors Summit against Antisemitism“ in Athen vorgestellt. Das globale Forum von lokalen Entscheidungsträgerinnen und -trägern aus 23 Ländern der Welt fand vom 30. November bis zum 1. Dezember 2022 in der griechischen Hauptstadt statt. Ziel des Treffens war es, gemeinsame Herausforderungen und Erfahrungen zu diskutieren und konkrete Lösungen zu finden, um der alarmierenden Zunahme von Fanatismus und Hass weltweit entgegenzuwirken. Offizielle Partner der Konferenz waren das Combat Antisemitism Movement (CAM), das Center for Jewish Impact (CJI) und Jewish Federations of North America (JFNA). Aus Heidelberg war auch die im Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg angesiedelte Geschäftsstelle der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) mit Mitarbeiterin Jana Christ bei der Konferenz vertreten.

Stefanie Jansen, die in Heidelberg unter anderem Dezernentin für den Bereich Chancengleichheit ist, sagte im Nachgang zur Konferenz: „Kommunen spielen eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von Maßnahmen gegen Antisemitismus. Wir freuen uns sehr, dass wir einige brückenbauende Initiativen der Stadt Heidelberg auf einem globalen Forum wie diesem vorstellen durften. Die Entwicklung konkreter Ansätze zur Bekämpfung von Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus auf lokaler, europäischer und internationaler Ebene ist angesichts der Zunahme antisemitischer Vorfälle unerlässlich.“

Stefanie Jansen und Jana Christ stellten unter anderem die zentrale Bedeutung der von der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus ECCAR im September 2021 gegründeten Arbeitsgruppe zu Antisemitismus vor sowie die von Heidelberg aus koordinierte Sammlung von europäischen Best-Practice-Beispielen zur lokalen Bekämpfung von Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens. Gemeinsam mit der Nichtregierungsorganisation „CEJI – A Jewish Contribution to an Inclusive Europe“ hatte ECCAR hierzu mehr als 40 Städte in ganz Europa befragt und in Athen von ersten Ergebnissen und Erfolgsmodellen berichtet, wie zum Beispiel den Jüdisch-Muslimischen Kulturtagen Heidelberg. Das Projekt findet im Rahmen der ersten EU-Strategie zum Kampf gegen Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens der Europäische Kommission statt und wird von derselben mit rund 60.000 Euro gefördert. Eine Veröffentlichung der Umfrageergebnisse erfolgt 2023.

Hintergrund: Antisemitismus in Europa und weltweit nimmt zu. Eine von der Europäischen Agentur für Grundrechte (FRA) durchgeführte Umfrage ergab, dass 44 Prozent der jungen jüdischen Europäer antisemitische Belästigungen erlebt haben. Auch in Deutschland haben nach Einschätzung zahlreicher Fachstellen verschiedene Formen gesellschaftlicher Polarisierung in der Corona-Pandemie zugenommen. Die Antisemitismusbeauftragten des Bundes wie auch des Landes Baden-Württemberg betonen, dass diese eng mit antisemitischen Vorstellungen und Verschwörungstheorien verbunden sind. Im Jahr 2021 wurden mehr als 2.700 antisemitische Vorfälle in Deutschland erfasst, circa 1.000 mehr als im Vorjahr. Auch Fälle von (antimuslimischem) Rassismus nehmen in beunruhigender Weise zu, wie die Antidiskriminierungsstelle des Bundes und das bundesweite Netzwerk CLAIM gegen Muslimfeindlichkeit meldet.

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