Coronavirus: Städtisches Impfzentrum soll niedergelassene Ärztinnen und Ärzte entlasten

Auf die rasant steigenden Infektionszahlen will die Stadt Heidelberg mit einer Erweiterung des Impfangebots reagieren. Gemeinsam mit der Ärzteschaft soll wieder ein Impfzentrum aufgebaut werden, um die Arztpraxen zu entlasten. Standort, Finanzierung und weitere Betriebsdetails sollen schnellstmöglich geklärt werden. Zudem möchte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner Arbeitgeber in Heidelberg anschreiben und darum bitten, dass diese auch mit ihrem betriebsärztlichen Dienst in die Impfkampagne einsteigen. Darüber informierte das Stadtoberhaupt am Montag, 15. November 2021, gemeinsam mit Sozial-Bürgermeisterin Stefanie Jansen und Ordnungs-Bürgermeister Wolfgang Erichson in einem Pressegespräch.

Obwohl Heidelberg die derzeit zweitniedrigste Inzidenz in Baden-Württemberg hat, verschärft sich auch hier die Lage. Immer mehr Ungeimpfte müssen wegen einer schweren Covid-19-Infektion behandelt werden. Anfragen bereits überlasteter Krankenhäuser aus anderen Teilen des Landes kommen auch in Heidelberg an. Zudem sind Kliniken und Arztpraxen durch das vermehrte Auftreten weiterer Infektionskrankheiten stark belastet.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Wir müssen alles dafür tun, dass unsere Kliniken nicht überlastet werden – das ist eine Aufgabe, die uns alle angeht. Das wichtigste Mittel gegen die Pandemie bleibt die Impfung. Wir unterstützen es gerne, dass möglichst große Impfkapazitäten zur Verfügung stehen.“

Das Land Baden-Württemberg setzt in seiner Impfstrategie zur Eindämmung der Pandemie vornehmlich auf Mobile Impfteams (MIT), die neben den niedergelassenen Arztpraxen als Anlaufstellen für die Corona-Schutzimpfung dienen. Seit dem 15. November bietet das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist, zusätzlich zu den Mobilen Impfteams aktuell montags, mittwochs und sonntags ein dauerhaftes Impfangebot in der ehemaligen Kantine der Alten Chirurgie (Neuenheimer Landstraße 110, 69120 Heidelberg) an. Die Stadt setzt sich dafür ein, dass das Angebot dort auf tägliche Öffnungszeiten ausgeweitet wird. Termine können hier vereinbart werden.

Städtische Einrichtungen sollen geöffnet bleiben

Durch die steigenden Infektionszahlen in Baden-Württemberg wird auch die Ausrufung der Alarmstufe immer wahrscheinlicher. In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens gilt dann die 2G-Regel in Innenräumen. Für nicht geimpfte oder nicht-genesene Personen gilt dann ein Teilnahme- und Zutrittsverbot. Bei Veranstaltungen städtischer Einrichtungen in geschlossenen Räumen gilt die 2G-Regel bereits seit dem 8. November. Grundsätzlich sollen städtische Einrichtungen – beispielsweise die Bürgerämter, aber auch die Stadtbibliothek oder das Theater und Orchester Heidelberg – angesichts der verschärften Pandemielage nicht geschlossen werden. Dennoch werden die Einrichtungen ihre Angebote an die Situation anpassen.

In den Heidelberger Pflegeeinrichtungen ist die Lage durch den intensiven Einsatz der Mobilen Impfteams gut. Alle Einrichtungen, die Bedarf angemeldet hatten, wurden für die Booster-Impfung bereits von einem mobilen Impfteam besucht. Dennoch laufen auch hier weitere Vorbereitungen, um die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Belegschaft vor einem Viruseintrag zu schützen

An den Schulen und Kindertagesstätten in Heidelberg gibt es zwar viele vereinzelte Infektionen, aber so gut wie keine Clusterbildungen. Die Stadt kümmert sich insbesondere bei den Kitas verstärkt darum, dass vor allem das pädagogische Fachpersonal bei Bedarf schnell eine Booster-Impfung bekommt. Darüber hinaus wird das bewährte Testsystem an Schulen und Kitas weitergeführt. Sollte in Baden-Württemberg die Alarmstufe ausgerufen werden, kommt zudem die Rückkehr der Maskenpflicht im Unterricht.      

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