Baustellen-Sommertour: Fenstersanierung an der Musik- und Singschule

Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck besichtigt Arbeiten zum Erhalt denkmalgeschützter Substanz

An der Musik- und Singschule Heidelberg werden derzeit 115 historische Holzfenster und rund 20 Fenster mit gläsernen Verzierungen aus den Jahren 1926 bis 1928 saniert und überarbeitet. Ziel der Sanierung ist, die Fenster originalgetreu zu erhalten und gleichzeitig die Gebäudesubstanz zu schützen. Für die Baumaßnahme erhält die Stadt Heidelberg eine Förderung über rund 210.000 Euro. Insgesamt betragen die Kosten für den ersten Bauabschnitt der Fenstersanierung rund 940.000 Euro. Gefördert wird der erste Bauabschnitt vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg mit 133.150 Euro sowie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit 80.000 Euro, deren Fördervertrag die Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Helen Heberer bei der Baustellen-Sommertour übergeben hat.

„Die Heidelberger Musik- und Singschule ist ein Juwel, das wir aus Sicherheitsgründen jetzt dringend sanieren müssen. Es war allerhöchste Zeit, um das Gebäude, das von einer Vielzahl an musikbegeisterten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen genutzt wird, zu erhalten. Wir sind sehr dankbar, dass wir das dank der Förderungen vom Landesamt für Denkmalpflege und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz nun umsetzen können und eine der wenigen Spezialfirmen dafür gewonnen haben“, sagt Bürgermeister Jürgen Odszuck bei seiner Baustellen-Sommertour am Dienstag, 19. August 2025.

Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck nimmt vor der Fensterfront den großen Scheck von Helen Heberer entgegen.
Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck (2. v. r.) besichtigt bei seiner Baustellen-Sommertour die Arbeiten zur Fenstersanierung an der Musik- und Singschule. Dabei kann er eine Förderung über 80.000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz entgegennehmen, die Ortskuratorin Helen Heberer (2. v. l.) übergibt. (Foto: Philipp Rothe)

Dringende Sanierung der denkmalgeschützten Fenster

Die Sanierung, die in mehreren aufeinander folgenden Bauabschnitten stattfindet, konzentriert sich insbesondere auf den Erhalt der bleiverglasten Fenster in beiden Musiksälen, die – wie das gesamte Gebäude – unter Denkmalschutz stehen. Die sogenannten Bleiverglasungen sind Fenster, bei denen farbige Glasstücke mithilfe von Bleiumfassungen zu einem Gesamtbild zusammengesetzt sind. Die Sanierung dieser bleiverglasten Holzfenster ist aus Sicherheitsgründen dringend nötig, da Fensterscheiben aufgrund des besorgniserregenden Zustands der Holzrahmen aus den Rahmen zu fallen drohten.

Die Sanierungsarbeiten starteten im Februar 2025. Der erste Bauabschnitt mit der Sanierung von rund 60 Holzfenstern und zehn Bleiverglasungen endet voraussichtlich im Oktober 2025. In diesem Zeitraum werden auch die Holzfenster des großen Brahms-Saals restauriert. Diese sind rund fünf Meter hoch und 1,5 Meter breit und besitzen einen hohen historischen und künstlerischen Wert. Auch bei allen anderen bauzeitlichen Holzfenster werden schadhafte Anstriche abgenommen, defekte Holzteile ausgetauscht und Anstriche denkmalkonform erneuert. Die Sanierung erfolgt in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege sowie unter fachlicher Begleitung durch ein Architekturbüro, spezialisierten Firmen und Restauratoren. Während der Bauarbeiten ist der gesamte Musikbetrieb der Schule weiterhin möglich – mit nur geringfügigen Einschränkungen. Das liegt daran, dass die lärm- und staubintensiven Arbeiten fast ausschließlich in die Pfingst- und Sommerferien 2025 gelegt wurden. Außerdem werden viele Arbeiten in den Werkstätten der Firmen durchgeführt.

Die nächsten Bauabschnitte, unter anderem die Instandsetzung der bleiverglasten Fenster im kleinen Saal, sind für die Folgejahre ab 2027 geplant.

Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck hält gemeinsam mit einem Mitarbeiter eines der betroffenen Fenster.
115 historische Holzfenster und rund 20 Fenster mit gläsernen Verzierungen aus den Jahren 1926 bis 1928 werden derzeit an der Musik- und Singschule saniert und überarbeitet. Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck (l.) informiert sich bei seiner Sommertour über die Arbeiten. (Foto: Philipp Rothe)

Hintergrund: Musik- und Singschule war früher evangelisches Gemeindehaus

Das ehemalige Kirchengemeindehaus der Luthergemeinde wurde nach Plänen von Philipp Hettinger in den Jahren 1926 bis 1928 gebaut. Im Jahr 2001 folgten die Instandsetzung und Umnutzung des evangelischen Gemeindehauses zu einer Musik- und Singschule. Es wurden umfangreiche Schallschutzmaßnahmen im Inneren des Gebäudes zwischen den Geschossen und zwischen den einzelnen Räumen je Geschoss vorgenommen. Im März 2003 zog die Musik- und Singschule in das Gebäude ein.

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