Baustellen-Sommertour: Umbau in eine Beachhalle auf dem Hospital-Areal

Stand der Arbeiten / Voraussichtliche Fertigstellung zum Jahresende 2025

Auf dem Hospital-Gelände nimmt ein historisches Gebäude neue Gestalt an: Der Umbau der ehemaligen Sporthalle zur modernen Beachhalle macht große Fortschritte. Bei einem Besuch am 19. August 2025 überzeugte sich Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck persönlich vom Baufortschritt und der besonderen Qualität des Projekts. Bereits im April erhielt die Beachhalle einen weiteren finanziellen Schub: Das Land Baden-Württemberg stellte zusätzliche 809.500 Euro zur Verfügung. Damit steigt die Gesamtförderung des Landes auf rund 1,9 Millionen Euro. Die Mittel ermöglichen essenzielle Sanierungsarbeiten am denkmalgeschützten Dach und sichern die weitere Umsetzung dieses einmaligen Projekts in Heidelberg.

„Mit ihrem besonderen architektonischen und energetischen Konzept ist die Beachhalle ein echtes Vorzeigeprojekt: Sie verbindet Innovation und Denkmalschutz, bleibt als unbeheizte ‚Kalthalle‘ nahezu energieautark und schafft trotzdem echtes Beachfeeling. Gleichzeitig wird sie zu einem offenen Anlaufpunkt für alle Sportbegeisterten, mit einem Angebot, das in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis einzigartig ist. Ein Gewinn für Umwelt, Gemeinschaft und den neuen Stadtteil“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck bei seiner Baustellen-Sommertour.

Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck steht mit Marc Tell, Feltl, Leone Schuch, Stephan Weber und Gerd Bartmann in der neuen Beachhalle. Zu sehen ist die Innenansicht des markanten Daches.
Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck (2. v. l.) besucht bei seiner Baustellen-Sommertour die neue Beachhalle auf dem Hospital-Areal gemeinsam mit dem Leiter des städtischen Hochbauamts Marc Tell Feltl, den Architekten Leone Schuch (Hochbauamt) und Stephan Weber (AAg Architekten GmbH) und Gert Bartmann, Leiter des Amts für Sport und Gesundheitsförderung (von rechts). (Foto: Philipp Rothe)

Aktueller Stand der Arbeiten

Derzeit wird das historische, denkmalgeschützte Schieferdach der Beachhalle umfassend saniert. Bei genaueren Untersuchungen hatte sich gezeigt, dass die Schäden am Dach größer sind als zunächst angenommen. Im Zuge der Sanierung wird das Dach nun nicht nur erneuert, sondern auch mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Zum Einsatz kommen sogenannte Full-Black-Module, die sich unauffällig in das Gesamtbild einfügen und den historischen Charakter des Gebäudes bewahren. Die PV-Anlage wird von den Stadtwerken Heidelberg installiert und betrieben. Die Gesamtkosten für die Dachsanierung inklusive PV-Anlage belaufen sich auf 490.000 Euro.

Parallel dazu werden in Markdorf am Bodensee acht Seecontainer umgebaut, die künftig Umkleiden, Duschen, Toiletten, einen Vereinsraum, ein Büro, ein Bistro sowie Technikräume beherbergen werden. Die Containerlösung ist flexibel, kosteneffizient und schnell umsetzbar – und sie ermöglicht es, das denkmalgeschützte Hauptgebäude weitgehend unberührt zu lassen. So bleibt die historische Substanz erhalten, während gleichzeitig moderne Nutzungsanforderungen erfüllt werden. Bei den Seecontainern handelt es sich um recycelte „One-Way-Container“, die in der Regel nach einmaliger Transportnutzung entsorgt oder weiterverkauft werden.  

Die künftige Beachhalle mit Baugerüst in der Außenansicht.
Ein bogenförmiges Holzbinder-Satteldach und historische Holzsprossenfenster prägen das Erscheinungsbild des Mauerwerksgebäudes. Große Teile der Halle stehen unter Denkmalschutz. (Foto: Philipp Rothe)

Anfang 2024 wurden die Tiefbauarbeiten rund um die Beachhalle ausgeführt. Neue Grundleitungen, ein Kanalanschluss sowie Hausanschlüsse für Strom und Wasser wurden installiert. Im Innenraum wurden alle nicht denkmalgeschützten Einbauten wie Duschen, WCs und Umkleiden sowie der mit PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) belastete Sportboden rückgebaut. Auch der bleihaltige Wand-Anstrich wurde entfernt

Sport, Nachhaltigkeit und Denkmalschutz vereint

Die ehemalige Reithalle auf dem Hospital-Gelände, die nach dem Krieg von der US Army als Sporthalle genutzt wurde, wird derzeit unter der Leitung des Hochbauamtes der Stadt Heidelberg umfassend saniert und bietet künftig Platz für vielfältige Beachsportaktivitäten. Geplant ist, den Hallenboden mit Sand aufzufüllen und die neue Halle mittels mobilen Netzanlagen auch für Beach-Rugby, Beach-Soccer, Beach-Handball oder Beachminton zu nutzen. Die Hallengröße reicht bei einer Beachfeldgröße von 16 mal 8 Metern für drei Felder aus. Eine ballwurfsichere Beleuchtung ist vorgesehen.

Ein bogenförmiges Holzbinder-Satteldach, das an einen Schiffskörper erinnert, sowie historische Holzsprossenfenster prägen das Erscheinungsbild des Mauerwerksgebäudes. Große Teile der Halle stehen unter Denkmalschutz. (Visualisierung: AAg Architekten GmbH)

Das eingeschossige Mauerwerksgebäude besticht durch seine besondere Architektur: Ein bogenförmiges Holzbinder-Satteldach, das an einen Schiffskörper erinnert, sowie historische Holzsprossenfenster prägen das Erscheinungsbild. Große Teile der Halle stehen unter Denkmalschutz.

Ein besonderes architektonisches und energetisches Konzept macht die Beachhalle dabei zu einem echten ökologischen und zugleich wirtschaftlichen Vorzeigeprojekt: Als „Kalthalle“ bleibt der Raum unbeheizt, bietet aber dennoch in der kalten Jahreszeit deutlich höhere Temperaturen als im Freien. So entsteht ein authentisches Beachfeeling – und das in einem nahezu unveränderten historischen Gebäude, das nahezu keine Energie verbraucht. 

Der Trägerverein Beachverein Heidelberg 2022 e. V. übernimmt künftig die Koordination und Verwaltung der Beachhalle. Er setzt sich aus Heidelberger Sportvereinen zusammen, die bereits im Bereich Beachsport engagiert sind, vertritt deren Interessen und bindet auch freie Gruppen sowie den Stadtteil aktiv mit ein. Die Halle steht zudem dem Schulsport offen. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2026 geplant.

Foto 1 zum Download
Foto 2 zum Download
Visualisierung zum Download (2,5 MB)

×