Montpellierbrücke: Umfangreiche Modernisierung macht Brücke für weitere 25 Jahre nutzbar

Beginn der Bauarbeiten im Januar 2023 / Einspurig befahrbar in Richtung Innenstadt

Die Montpellierbrücke muss aufgrund zahlreicher Mängel und Schäden dringend modernisiert werden. Dabei wird die Brücke so instandgesetzt, dass sie für weitere 25 Jahre genutzt werden kann. Die umfangreichen Baumaßnahmen beginnen im Januar 2023 und werden knapp drei Jahre dauern. Geplant sind unterschiedliche Phasen der Verkehrsführung mit vorübergehenden Umleitungen für alle Verkehrsteilnehmenden. 2023 gibt es keine Vollsperrung für den Autoverkehr, die erste Vollsperrung ist für die Sommerferien 2024 geplant. Mit dem Rad und zu Fuß kann die Brücke während der gesamten Bauzeit überquert werden.

Die Instandsetzungs- und Verstärkungsmaßnahme ist zwingend erforderlich, da die verkehrliche Nutzung sonst aufgrund des schlechten baulichen Zustandes eingeschränkt werden müsste. Das Bauwerk erhält derzeit die Note 3,5 („ungenügender Zustand“) auf einer Skala von 1 bis 4. Die Schädigung der Bausubstanz war in den vergangenen Jahren immer schneller vorangeschritten.

Bauarbeiten 2023: Geh- und Radwege werden erneuert

Anfang 2023 stehen die ersten Arbeiten auf der Agenda. Von Ende Januar bis voraussichtlich Ende Juli 2023 werden die Geh- und Radwege auf der Brücke erneuert, zunächst in Richtung Innenstadt (östliche Brückenseite). In diesem Zeitraum kann die Montpellierbrücke von der Speyerer Straße in Richtung Innenstadt nur einspurig vom Autoverkehr befahren werden. Das Abbiegen von der Brücke nach rechts in den Czernyring und in die Lessingstraße ist nicht möglich. Auch von der Hebelbrücke und dem Czernyring kommend kann nicht auf die Brücke abgebogen werden. In diesem Fall führt eine Umleitung großräumig über den Diebsweg und Kurpfalzring in den Pfaffengrund. Details dazu folgen. Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende können auf der gegenüber liegenden Brückenseite passieren. Zeitgleich mit deren Bau wird die rnv die Straßenbahngleise im Bereich der Haltestelle „Montpellierbrücke“ erneuern, voraussichtlich Mitte Mai 2023.

Ab August 2023 folgen die Geh- und Radwege stadtauswärts (westliche Brückenseite). Hierfür muss die Fahrbahn stadtauswärts auf eine Spur verengt werden. Der Czernyring kann wieder durchgehend befahren werden. Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende werden auf die gegenüberliegende Brückenseite umgeleitet. Nicht möglich ist weiterhin das Abbiegen in die Lessingstraße von der Speyerer Straße in Richtung Innenstadt kommend, da dort Baumaschinen und -material lagern. Geh- und Radwege sollen Ende 2023 fertiggestellt sein.

Bauarbeiten 2024: Umfangreiche Arbeiten mit Vollsperrung in Sommerferien

Für 2024 sind umfangreiche Baumaßnahmen geplant, die weitere Sperrungen und Umleitungen mit sich bringen. So werden die Auf- und Abfahrtsrampen, die die Brücke mit der Lessingstraße verbinden, komplett modernisiert. Im Zuge dessen erneuert die rnv auch die Gleisanlagen, voraussichtlich in den Pfingstferien 2024. Währenddessen wird auch die Ost- und Westverbindung im Kreuzungsbereich der Lessingstraße gesperrt. In den Sommerferien 2024 werden alle Fahrbahnen auf der Montpellierbrücke grundlegend saniert. Um die Arbeiten schneller erledigen zu können, wird die Brücke stadtein- und stadtauswärts voll gesperrt. Um den Verkehr dadurch weniger zu beeinträchtigen, sollen diese großen Bauarbeiten in den Sommerferien stattfinden. Zu Fuß und mit dem Rad kann die Brücke jederzeit überquert werden.

Was wird außerdem gemacht?

Damit der Verkehr in den nächsten 25 Jahren über die Montpellierbrücke fließen und neue Straßenbahnen sicher zum Einsatz kommen können, wird die Montpellierbrücke so verstärkt, dass sie künftig mehr Gewicht tragen kann. Gleichzeitig werden am Bauwerk vorliegende Schäden behoben und alle Betonflächen auf allen Seiten der Brücke instandgesetzt. Damit kann die Verkehrssicherheit auch in Zukunft gewährleistet werden.

Zugleich wird mehr Platz für Radfahrende geschaffen und es werden neue barrierefreie Querungen für Radfahrende an beiden Brückenenden geschaffen. Die Gehwege werden barrierefrei ausgebaut. Die Verkehrsführung auf der Brücke bleibt wie bisher, bestehende Spuren werden nicht verändert.

Hintergrund: Brücke wurde von 2006 bis 2010 erstmals teilweise saniert

An der Montpellierbrücke wurden bei den routinemäßig durchgeführten Bauwerksprüfungen in den letzten Jahren zahlreiche Schäden und Mängel festgestellt, die eine Modernisierung der Brücke notwendig machen. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 9. Dezember 2021 der Baumaßnahme einstimmig zugestimmt. Ziel der Baumaßnahme ist, die maximale Lebensdauer der Brücke auf etwa 70 Jahren mit der vorhandenen Bausubstanz durch technische Ingenieurleistungen nachhaltig zu verlängern. Danach muss ein Ersatzneubau folgen.

Die in den Jahren 1974 bis 1976 erbaute Montpellierbrücke ist 45 Jahre alt. In den Jahren 2006 bis 2010 wurde die Brücke bereits für die Nutzung von Straßenbahnen angepasst und teilweise saniert. Der Zustand hat sich aber inzwischen deutlich verschlechtert. Die letzte Hauptprüfung zeigte, dass die Schädigung der Bausubstanz schnell voranschreitet. Die Kosten für Instandsetzung und Verstärkung der Montpellierbrücke betragen 22,5 Millionen Euro. Für die Sanierung wurden Landesfördermittel beantragt. Die höchstmögliche Fördersumme, die vom Land Baden-Württemberg übernommen werden könnte, liegt bei rund 9,6 Millionen Euro. Der Förderbescheid steht noch aus.

Weitere Informationen finden Sie unter www.heidelberg.de/montpellierbruecke