Zeitgeschichte digital
Jetzt vollständig erschlossen
Die Geschichte des Heidelberger Stadtarchivs in moderner Zeit beginnt vergleichsweise spät. Fixpunkte dafür sind die Einstellung eines ersten ausgebildeten Facharchivars 1982 und die Verselbständigung des zuvor dem Amt für Öffentlichkeitsarbeit angehörenden Stadtarchivs als eigenständiges Fachamt 1988. Die Idee, systematisch Zeitungsartikel zu allen erdenklichen Stadtthemen und Persönlichkeiten zu sammeln, ist freilich älter. Sie konnte aufbauen auf einem teilweise bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückreichenden originalen Zeitungsbestand, zu dem auch eine komplette Sicherungs- und Ersatzverfilmung auf Mikrofilm existiert. So wurden seit Jahrzehnten die für besonders wichtig erachteten Zeitungsartikel in täglicher Fleißarbeit mit der Schere ausgeschnitten und fein säuberlich auf haltbares, das heißt säurefreies Papier geklebt und zum Schluss in einer Mappe zum entsprechenden Thema archivgerecht abgelegt. Über 100.000 Artikel verteilt auf rund 450 Sachthemen und mehr als 1.300 Personen und Persönlichkeiten füllten schließlich die Regale der Zeitgeschichtlichen Sammlung oder kurz der ZGS.
Seit 2012 hält das digitale Zeitalter Einzug in der ZGS. Seither werden die aktuellen Artikel nicht mehr mit der Schere, sondern mit Hilfe einer speziellen Software geschnitten und inhaltlich verschlagwortet in einer Datenbank gespeichert. Rund 3.000 Artikel werden auf diese Weise alljährlich erfasst. Im Sommer 2015 wurde damit begonnen, auch den analogen Altbestand komplett zu digitalisieren. Inzwischen ist er vollständig erschlossen und steht zur Offline-Nutzung im Lesesaal des Stadtarchivs zur Verfügung. Die Besucherinnen und Besuchern des Archivs können so wesentlich rascher relevante Zeitungsartikel finden und auswerten.