Montpellierbrücke: Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder übergibt Förderbescheid in Höhe von 11,1 Millionen Euro
Hauptverkehrsader wird verstärkt und modernisiert
Am 1. Dezember 2023, überreichte Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder den Förderbescheid an Heidelbergs Ersten Bürgermeister Jürgen Odszuck.
Die Modernisierung der Montpellierbrücke in Heidelberg wird mit rund 11,1 Millionen Euro durch das Land Baden-Württemberg gefördert.
Das Land fördert im Rahmen des LGVFG (Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) viele verkehrswichtigen kommunalen Infrastrukturmaßnahmen,
wie beispielsweise Brücken, Straßen oder Radwege. Schon in der Vergangenheit wurden in Heidelberg große Projekte, wie beispielsweise der Neubau der Hebelstraßenbrücke, der Verkehrsversuch B 37 und die Pfeilersanierung der Alten Brücke gefördert. Erst kürzlich wurde eine Förderung für die Geh- und Radwegbrücke Gneisenaustraße über 11 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Ohne diese Unterstützung wären viele Projekte finanziell nicht umsetzbar.
„Eine zukunftsfähige Verkehrsinfrastruktur ist von großer Bedeutung und steigert unmittelbar die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Daher ist es wichtig und richtig, dass das Land seine Landkreise, Städte und Gemeinden hierbei finanziell unterstützen kann. Ich freue mich, dass ich stellvertretend für das Land heute den Förderbescheid an Heidelberg übergegen darf und bin mir sicher, dass die Bürgerinnen und Bürger in und um Heidelberg davon lange profitieren werden“, so Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder.
Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck betont: „Wir freuen uns sehr, dass das Land uns bei der Modernisierung - einer der wichtigsten Brücken Heidelbergs - so tatkräftig unterstützt. Mit der Summe von 11,1 Millionen Euro können wir die Brücke verstärken und so die Infrastruktur mindestens für die nächsten 25 Jahre gewährleisten. Dies ist ein Meilenstein und bestärkt uns als Stadt in der Organisation unserer Baumaßnahmen.“
Der Förderantrag für die Modernisierung der Montpellierbrücke wurde nach intensivem Austausch und vielen Gesprächen mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe am 9. September 2022 persönlich beim Regierungspräsidium Karlsruhe abgegeben.
Aktueller Stand der Bauarbeiten
Nach den notwendigen Vorarbeiten im Bereich der Oberleitung im Herbst 2022 begannen die umfangreichen Baumaßnahmen am Bauwerk im Januar 2023 mit der Erneuerung der Geh- und Radwege in Richtung Innenstadt. Seitdem läuft zeitgleich die technische Bearbeitung für die Ausführungsplanungen sämtlicher Erneuerungen und Ertüchtigungsmaßnahmen der Brücke. Modernisierungen im Bestand sind oft komplex und mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Grundsätzlich kann erst mit der Ausführungsplanung begonnen werden, wenn der Altbestand vollständig entfernt wurde. Schwieriger als vorgesehen gestaltete sich die Sanierung der Oberfläche der Fahrbahn. Alte Pläne erwiesen sich als lückenhaft und ungenau. Nach dem Betonaufbruch wurde festgestellt, dass die Abdichtung der Gesamtbrücke nicht intakt ist. Daher muss jetzt, anstatt einer Erneuerung des Deckenasphalts, der gesamte Belag auf der Brücke erneuert werden. Dies wird voraussichtlich zu einer Verzögerung der Fertigstellung des östlichen Gehwegs bis Ende März 2024 führen.
Die Betoninstandsetzungs- und Ertüchtigungsmaßnahmen werden unterdessen umgesetzt. Hierzu werden mittels Bohrungen neue Spannglieder in die Brücke eingesetzt, um die gesamte Konstruktion des Überbaus der Brücke zu verstärken. Leider wurden deutliche Abweichungen der tatsächlichen Lage der Spannglieder von den Bestandsunterlagen festgestellt. Vor dem Beginn der Arbeiten mussten die vorhandenen Spannglieder mittels eines aufwändigen Radar- und Ultraschallverfahrens geortet werden. Dies war notwendig, um die vorhandenen Spannglieder bei der Herstellung der Kernbohrungen für die einzubringenden vertikalen und horizontalen Spannglieder nicht zu beschädigen.
Trotz der Verzögerung gehen die Arbeiten an der Brücke stetig voran. Im Oktober wurden nachts im Zuge der vorgesehenen Sperrpausen der Deutschen Bahn, die Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Bahnbereich erfolgreich umgesetzt. Aktuell werden die finalen Arbeiten zur Betonierung am östlichen Gehweg vorbereitet. Zeitgleich laufen die Ertüchtigungs- und Betoninstandsetzungsmaßnahmen innen und außen an der Brücke.
Hintergrundinformationen zur Montpellierbrücke
Die Montpellierbrücke bildet eine der ganz zentralen Verkehrsadern der Stadt Heidelberg. Damit der Verkehr in den nächsten mindestens 25 Jahren sicher über die Brücke fließen kann wird sie so verstärkt, dass sie künftig mehr Gewicht tragen kann. Die seit der Eröffnung der Brücke deutlich gestiegenen Lasten aus Lastkraftwagenverkehr und Öffentlichem Personennahverkehr sind der Hauptgrund für die Maßnahme. Gleichzeitig werden am Bauwerk vorhandene Schäden behoben und alle Betonflächen auf allen Seiten der Brücke instandgesetzt.
Die Modernisierung umfasst im Wesentlichen die Anbringung von externen Spangliedern, die Erneuerung der Übergangskonstruktionen zwischen Brücke und Straße, den Austausch der Brückenlager, die Erneuerung der Geh- und Radwege einschließlich der Absturzsicherungen und der Schutzplanken, die Erneuerung der Abdichtung mit Fahrbahnbelag sowie der Bauwerksentwässerung. „In und unter“ der Brücke finden umfangreiche Betoninstandsetzungen am Überbau und an den Unterbauten statt. Somit laufen Modernisierung und Instandsetzung Hand in Hand, um den geänderten und gestiegenen Anforderungen hinsichtlich Tragfähigkeit, Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit der Brücke auch in Zukunft Rechnung tragen zu können.
Weitere Informationen zur Montpellierbrücke unter: www.heidelberg.de/montpellierbruecke
Gemeinsame Presseinformation der Stadt Heidelberg und des Regierungspräsidiums Baden-Württemberg