Der Hip Hop Heidelberg e.V. zieht in den Alten Karlstorbahnhof ein

Kulturverein setzt sich im Bewerbungsverfahren zur Zwischennutzung des ehemaligen Klub K durch

Nina Schandorf, Karolina Duthie, Florian Feigenbutz und Sassan Voerg
Setzen sich für die Wahrnehmung der Hip-Hop-Kultur in Heidelberg ein: Nina Schandorf (von links), Karolina Duthie, Florian Feigenbutz und Sassan Voerg. Künftigt bespielt der Hip Hop Heidelberg e.V. auch den ehemaligen Klub K im alten Karlstorbahnhof. (Foto: Tobias Dittmer)

Erst vor wenigen Monaten wurde der Verein ins Leben gerufen, doch jetzt haben sie schon einen ersten Erfolg vorzuweisen: Der Hip Hop Heidelberg e.V. mit den beiden Vorsitzenden Nina Schandorf und Karolina Duthie hat das öffentliche Auswahlverfahren für den Betrieb des ehemaligen Klub K gewonnen. Nachdem die von insgesamt fünf Einzelpersonen und Gruppen eingereichten Konzepte vor einer achtköpfigen Jury vorgestellt wurden, fiel die finale Entscheidung in einem vorher festgelegten Bewertungsverfahren auf das Gewinnerteam. Im Januar 2024 soll es mit Workshops und Veranstaltungen losgehen. Der Verein versteht sich dabei explizit nicht nur als Organisator, sondern auch als Plattform für andere Akteure der Heidelberger Subkultur, die sich vor Ort einbringen und eigene Veranstaltungen und Angebote umsetzen wollen.

Der gemeinnützige Verein Hip Hop Heidelberg e. V. wurde mit dem Ziel gegründet, Hip-Hop in Heidelberg besser sichtbar zu machen und noch mehr in das kulturelle Leben der Stadt zu integrieren. Der Fokus des Vereins liegt dabei nicht nur auf dem Element Musik, sondern auch auf den Elementen Graffiti und Breakdance. Wegen Raummangel finden diese überwiegend hinter verschlossenen Türen statt. Graffiti-Künstler bringen ihre Werke teils illegal an Wänden an. Seine Hauptaufgabe sieht der Verein in der Schaffung von Räumen und Möglichkeiten zur legalen Entfaltung und Darbietung aller Elemente des Hip-Hop und zur persönlichen Begegnung von Praktikzierenden und Interessierten. Es soll Wissen und Können weitergegeben werden – insbesondere an die jüngeren Generationen, die aktuell ein zunehmendes Interesse an Hip-Hop zeigen, wie der Vorstand des Vereins in seiner Bewerbung erklärte.

Im Mai 2023 wurde das Zwischennutzungskonzept für den gesamten Alten Karlstorbahnhof in der Altstadt durch den Heidelberger Gemeinderat beschlossen. Neben dem Stadtteilverein Alt-Heidelberg e. V., dem Zimmertheater, dem Queer Space e. V. und Büros für städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen im ehemaligen „Klub K“ explizit Veranstaltungen für junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren stattfinden. Per öffentlichem Auswahlverfahren sollte ein Konzept für Veranstaltungen gefunden werden, das über das reine Organisieren von Partys hinausgeht. Das Zwischennutzungskonzept für den gesamten Alten Karlstorbahnhof wurde von Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen und Kulturbürgermeister a. D. Wolfgang Erichson entwickelt.

Hintergrund

Seit Oktober 2022 bespielt das Kulturhaus Karlstorbahnhof sein neues Veranstaltungsgebäude in der Südstadt. Damit endete auch das bisherige Mietverhältnis und der Alte Karlstorbahnhof ist mittlerweile geräumt. Nach einem Beschluss des Gemeinderates prüft die Stadtverwaltung aktuell, ob und wie in diesem Bereich eine zweite Wache für die Berufsfeuerwehr Heidelberg realisiert werden kann, um die Erreichbarkeit von Einsatzorten in den östlichen Stadtteilen zu verbessern. Dabei sollen der bisherige Parkplatz neben dem S-Bahnhof Altstadt sowie gegebenenfalls Teile des alten Karlstorbahnhofs genutzt werden. Eine Umsetzung ist im Feuerwehrbedarfsplan eingeplant. Bis dahin kann das Gebäude, zumindest für die Zeit bis 2025/26, einer Zwischennutzung zugeführt werden.

Alle Informationen zum Auswahlverfahren sind online zu finden.

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