„Nein zur Todesstrafe“: Stadt Heidelberg beteiligt sich am 30. November an weltweitem Aktionstag

Die Stadt Heidelberg beteiligt sich am Donnerstag, 30. November 2023, an dem internationalen Aktionstag „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ zur weltweiten Abschaffung der Todesstrafe. Noch immer sprechen mehr als 50 Staaten weltweit Todesurteile aus und vollziehen diese auch. Gemeinsam mit vielen anderen Städten will die Stadt Heidelberg ein Zeichen gegen diese menschenunwürdige Form der Bestrafung setzen. Die Stadt Heidelberg steht für die Wahrung von Menschenrechten, für Toleranz und Menschlichkeit und spricht sich entschieden gegen jegliche Art von Körperstrafen und Folter aus.

2022 mindestens 883 Hinrichtungen in 20 Staaten – Dunkelziffer hoch

Die internationale Kampagne „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ wurde 2002 durch die Laiengemeinschaft Sant’Egidio ins Leben gerufen. Beteiligten sich bei der Gründung der Kampagne noch rund 80 Städte, so sind es heute bereits über 2.300 Städte weltweit – darunter allein mehr als 300 in Deutschland.

Zu den Unterstützern zählt auch Amnesty International (AI), das einen jährlichen Bericht zu Todesstrafen herausgibt: Demzufolge wurden 2022 mindestens 883 Hinrichtungen in 20 Ländern vollzogen – die höchste Anzahl von gerichtlichen Hinrichtungen seit 2017. Hinzu kommt eine hohe Dunkelziffer an vollzogenen Todesstrafen, die nicht bekannt werden. Den Zuwachs im vergangenen Jahr führt AI vor allem auf Hinrichtungen in der Region Naher Osten und Nordafrika zurück. Die Organisation verzeichnete allein im Iran mindestens 576 Hinrichtungen. In Saudi-Arabien wurden an nur einem einzigen Tag 81 Menschen exekutiert. Sechs Länder haben dem Bericht zufolge die Todesstrafe im vergangenen Jahr vollständig oder zum Teil abgeschafft.

Durch die Beteiligung an der Initiative „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ bekräftigen die teilnehmenden Städte den moralischen Einsatz zur endgültigen weltweiten Beseitigung der Todesstrafe aus dem Strafrecht. Oberbürgermeister Würzner hat die Erklärung im Dezember 2021 anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte unterzeichnet. Zuvor hatte der Heidelberger Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen, sich der Initiative anzuschließen.