Asiatische Tigermücke in Heidelberg

Info-Veranstaltungen

  • 15. Juli 2025, 19 Uhr, Gesellschaftshaus Pfaffengrund
  • 29. Juli 2025, 18.30 Uhr, Online-Vortrag
  • 30. Juli 2025, 19 Uhr, Bürgerzentrum Kirchheim

Die Vorträge werden von der ICYBAC GmbH gehalten. Es wird Anschauungsmaterial geben und es besteht die Möglichkeit, BTI zur Bekämpfung der Tigermücke zu erhalten.

Weibchen der Asiatischen Tigermücke. (Foto: Björn Pluskota/IfD)

Die Asiatische Tigermücke breitet sich in Deutschland aus. Unbekämpft kann sie zur Plage werden und die Lebensqualität erheblich mindern. Die Tigermücke kann gefährliche tropische Krankheitserreger übertragen. Sie lebt in der Nähe des Menschen und legt ihre Eier in Wasserbehältern wie Regentonnen oder Eimern. Die Stadt Heidelberg ruft dazu auf, solche Brutstätten zu entfernen oder unbrauchbar zu machen. Dazu werden das biologische Mittel BTI und sogenannte Hüpferlinge eingesetzt: kleine Krebse, die die Larven der Tigermücke fressen. Das Mittel BTI ist kostenlos bei der Fachfirma ICYBAC GmbH erhältlich.

Die Tigermücke im Vergleich zu einer 2-Cent-Münze.

Merkmale von Tigermücken

Merkmale einer Tigermücke.
  • Circa sechs Milimeter groß (A)
  • Schwarz-weiß gefärbt
  • Fünf weiße Streifen an den Hinterbeinen (B)
  • Das Ende der Hinterbeine ist weiß (C)
  • Weißer Längsstreifen am Rücken des Vorderkörpers (D)

Was ist die Tigermücke und warum wird sie bekämpft?

Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ist eine invasive Stechmückenart, die sich in Deutschland zunehmend ausbreitet. Im Gegensatz zu vielen heimischen Mücken ist die Tigermücke tagaktiv und sticht am häufigsten am frühen Morgen und am Nachmittag. Sie kann unter Umständen tropische Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren übertragen. Dieses Risiko ist zwar in Deutschland sehr gering und bei einem Stich besteht kein Grund zur Sorge, doch die Gefahr kann mit der Klimaveränderung zunehmen. Aus diesen Gründen sollte die Population der Tigermücke so weit wie möglich eingedämmt werden.

Welche Stadtteile sind betroffen?

Punktuell betroffen im Raum Heidelberg sind momentan die Stadtteile Bahnstadt, Rohrbach, Kirchheim, Pfaffengrund, Südstadt, Neuenheim. Bei größerer Trockenheit fliegt die Tigermücke auch weiter, um Brutstätten in Form von stehendem Wasser zur Eiablage zu finden. Daher wurden erneut positive Funde im Ochsenkopf/Wieblingen, in der Südstadt und in Neuenheim gemeldet.

Wo lebt die Tigermücke?

Die Tigermücke ist ein Kulturfolger und lebt in Siedlungen, wo sie hauptsächlich künstliche Gefäße nutzt, um sich zu vermehren. Das sind Regentonnen, Eimer, Gießkannen, Blumentöpfe, Untersetzer, Schirmständer, Gullys, verstopfte Regenrinnen oder Autoreifen. Besonders beliebt sind dunkle Brutstätten oder Brutstätten mit kleinen Öffnungen. Schlecht abgedeckte Regentonnen werden dadurch sogar noch attraktiver, weshalb auf lückenlose Abdeckung geachtet werden muss. Belebte Gartenteiche, Swimming-Pools und Fließgewässer sind üblicherweise keine Brutstätten. In Vogel- und Igeltränken können Tigermücken sich nicht entwickeln, wenn das Wasser etwa alle fünf Tage ausgewechselt wird. Die ersten Larven kann man bereits im April finden, besonders zahlreich sind sie bei mangelnder Bekämpfung im Hochsommer. Die Eier der Tigermücke überstehen Trockenheit und kalte Winter.

Die Tigermücke durchläuft einen kurzen Lebenszyklus von wenigen Wochen. Von Frühling bis Herbst vergehen für die Mücken mehrere Generationen und jede Generation zählt mehr Mücken als die vorherige. Das bedeutet: Je früher die Tigermücke bekämpft wird, desto besser.

Wie wird die Tigermücke bekämpft?

Die Stadt Heidelberg setzt bei der Bekämpfung der Tigermücke auf die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger, denn die Brutstätten befinden sich in aller Regel verstreut auf privaten Grundstücken. Die Tigermücke kann am besten in ihrem Larvenstadium bekämpft werden. Hierfür ist es wichtig, dass mögliche Brutstätten, vor allem in Gärten entfernt oder saniert werden. Brutstätten in Tigermückengebieten, die weder weggeräumt noch tigermückensicher gemacht werden können, sollten regelmäßig mit BTI behandelt werden. Hier gilt die Devise: Alle unnötigen Gefäße entfernen, Brutstätten wie Regentonnen mit Netzen sanieren und nicht vermeidbare Brutstätten wie Gullys mit BTI-Tabletten bekämpfen. Außerdem kommen in Haushalten mit Massenbrutstätten, wie zum Beispiel Regentonnen, natürliche Fressfeinde der Tigermückenlarven, die Hüpferlinge, zum Einsatz. Diese werden von Mitarbeitenden der Fachfirma „ICYBAC Mosquitocontrol GmbH – Biologische Stechmückenbekämpfung“ in die Massenbrutstätten eingesetzt. In Zusammenarbeit mit ICYBAC werden Heidelbergerinnen und Heidelberger weiterhin durch Informationsmaterial, Veranstaltungen und Vorträge unterstützt sowie öffentliche Brutstätten mit BTI behandelt.

Das Mittel BTI gibt es kostenlos bei der Fachfirma ICYBAC GmbH. Die Ausgabe erfolgt Montag 11-12 Uhr und Freitag 14-16 Uhr in der Hebelstraße 9, 69115 Heidelberg. BTI ist auch im Internet erhältlich. Anfragen zu Copepoden oder Ausgabe zu anderen Zeiten können Bürgerinnen und Bürger an tigermuecke@heidelberg.de oder report@icybac.de richten.

Wie funktioniert die Bekämpfung mit BTI und Hüpferlingen?

BTI ist die Abkürzung für Bacillus thuringiensis israelensis, ein natürlich im Boden vorkommendes Bakterium. Das BTI-Pulver, das bei der Bekämpfung der Tigermücke eingesetzt wird, enthält jedoch keine Bakterien, sondern lediglich die Vorstufe für einen Wirkstoff, die von Natur aus von diesen Bakterien produziert wird. Erst im Verdauungstrakt weniger Familien der Mücken, insbesondere Stech- und Kriebelmücken, wird der eigentliche Wirkstoff gebildet. Das bedeutet: BTI ist für Mückenlarven tödlich, aber für Menschen harmlos.

Hüpferlinge, auch Copepoden genannt, sind Kleinkrebse und natürliche Fressfeinde der Larven der Tigermücke. Weil die Krebse nur etwa 1,4 mm groß sind, töten sie nur kleine, frisch aus ihren Eiern geschlüpfte Larven. Sie fressen neben den Tigermückenlarven auch Pflanzenreste und anderes organisches Material. Zur Bekämpfung werden in eine Regentonne ca. 250 Hüpferlinge eingesetzt. Das Wasser in den Regentonnen kann weiterhin zum Gießen von Pflanzen genutzt werden. Die Tonne sollte aber nie vollständig austrocknen, da sie sonst neu mit Hüpferlingen bestückt werden müsste.

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