Photovoltaik: Die größte Auf-Dach-Anlage in Heidelberg ist in Betrieb

Sonnenkollektoren auf Kompostwerk Wieblingen

Klimabürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain, Rolf Friedel, Leiter der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg, sowie Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie zeigen ein großformatiges Bild von der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Rottehalle.
Beim Pressetermin am Montag, 3. Mai 2021, zeigten sie ein großformatiges Bild von der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Rottehalle (v. l.): Klimabürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain, Rolf Friedel, Leiter der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg, sowie Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie. (Foto: Dittmer)

Es ist der nächste Meilenstein beim Ausbau erneuerbarer Energie in Heidelberg: Auf dem Dach der Rottehalle des städtischen Kompostwerks Wieblingen ist seit Ende April 2021 eine große Photovoltaikanlage in Betrieb. Diese Anlage ist die größte, die bisher auf dem Dach eines Gebäudes in Heidelberg installiert worden ist. Geplant und installiert wurde sie von den Stadtwerken Heidelberg. Zusammen mit der auf dem Betriebsgelände bereits vorhandenen Anlage deckt die neue sogenannte „Auf-Dach-Anlage“ den Energiebedarf der gesamten Kompostanlage zu 30 Prozent ab. Mit dieser siebten Photovoltaikanlage macht die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg einen weiteren Schritt hin zu einer hundertprozentigen Energieautarkie.

Nach dem Klimaschutzaktionsplan soll die Photovoltaik in Heidelberg bis 2025 so ausgebaut werden, dass sie 25 Megawatt zusätzliche Leistung bringt. Einen Großteil des Leistungszuwachses übernehmen die Stadtwerke Heidelberg. Die nächsten PV-Anlagen in Heidelberg entstehen auf den Dächern des Konferenzzentrums, des Parkhauses im Heidelberg Innovation Park sowie auf weiteren Gebäuden der Stadt und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH.

Präsentiert haben die neue PV-Anlage am Montag, 3. Mai 2021, Klimabürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain, Rolf Friedel, Leiter der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg, sowie Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie.

Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain sieht die Solarenergie in Bezug auf die Stromerzeugung als zukunftsweisend: „Das ist die führende Technologie des 21. Jahrhunderts. Photovoltaik wird zwar weltweit schon zur Stromgewinnung eingesetzt – aber leider noch viel zu wenig. Mit ihrem Klimaschutzaktionsplan setzt die Stadt Heidelberg hier einen Schwerpunkt und investiert in Photovoltaik. Davon profitiert nicht nur das Klima, sondern die Stadt spart bares Geld. Mit den Stadtwerken Heidelberg haben wir einen zuverlässigen und kompetenten Partner, um den Ausbau in den nächsten Jahren weiterzuentwickeln.“

Rolf Friedel, Leiter der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg, betonte: „Unsere Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäude haben große Dachflächen, die gut genutzt werden können. Mit der PV-Anlage auf der Rottehalle des Kompostwerks reduzieren wir unsere Energiekosten und schonen die Umwelt. Wir nutzen 90 Prozent der erzeugten Energie dort, wo sie entsteht.“

Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie ergänzte: „Die Energiewende in Heidelberg geht nicht ohne Sonnenstrom. Deshalb bauen die Stadtwerke Heidelberg kontinuierlich ihr Solarportfolio aus und sind der wichtigste Partner der Stadt Heidelberg, wenn es darum geht, deren anspruchsvolle Solarenergie-Ziele zu erreichen. Große, verschattungsfreie Dachflächen sind optimal für die Nutzung der Sonne geeignet. Die PV-Anlage auf dem Dach der Rottehalle ist eine weitere Großanlage für den Ausbau der Solarenergie in Heidelberg. Mit ihr gehen Stadt Heidelberg und Stadtwerke Heidelberg gemeinsam einen weiteren wichtigen Schritt, um den Klimaschutz in der Region voranzutreiben.“

Die Energie wird verbraucht, wo sie entsteht

Die neue Photovoltaikanlage auf der Rottehalle hat eine Spitzenleistung von 700 Kilowatt. Pro Jahr erzeugt sie 582.000 Kilowattstunden Solarstrom. Das entspricht dem jährlichen Bedarf von 220 Heidelberger Haushalten. Die Anlage besteht aus 2.000 Modulen auf einer Fläche von knapp 4.800 Quadratmetern. Der Betrieb der Anlage reduziert die CO2-Emissionen um 273 Tonnen pro Jahr. Der dadurch erzeugte Strom wird direkt vor Ort verbraucht, das entlastet das Verteilnetz. Die Anlage ist ein wichtiger Bestandteil des seit 1996 bei der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung praktizierten Umweltmanagementsystems (nach DIN EN ISO 14001:2015). Das Amt setzt damit auf eine ständige Optimierung aller umweltrelevanter Abläufe. Koordiniert wird der Ausbau der Photovoltaik auf städtischen Gebäuden vom Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie.

Das Wieblinger Kompostwerk

Die Stadt Heidelberg betreibt seit 1996 am Standort Wieblingen, Mittelgewannweg, unter anderem ein Bioabfallkompostwerk mit einer Jahreskapazität von 28.000 Tonnen Bioabfall und 7.000 Tonnen Grünabfälle. Seit 2005 werden dort aus den Heidelberger und Mannheimer Bioabfällen hochwertige Erden für den Hobby- und Profi-Gartenbau hergestellt. Die Stadt kooperiert hierzu mit der Firma Humus- und Erden Kontor. Die Erden sind stark torfreduziert oder sogar torffrei. Die Zuschlagstoffe stammen aus der Region. Aufgrund der kurzen Transportwege und dem Schutze der Moore haben die Erden eine sehr gute CO2-Bilanz.

#hd4climate: Heidelberg ist Vorreiter beim Klimaschutz

Heidelberg will seine Vorreiterrolle im Umwelt- und Klimaschutz weiter ausbauen. Das Ziel: Bis spätestens 2050 will Heidelberg klimaneutral sein. Auf seinem Weg dorthin hat Heidelberg im November 2019 einen großen Klimaschutz-Aktionsplan mit den ersten 30 konkreten Vorschlägen aufgelegt. Dieser Aktionsplan legt Ziele und Prioritäten innerhalb des „Masterplan 100% Klimaschutz“ fest (www.heidelberg.de/masterplan100). Die Vorschläge betreffen alle Lebensbereiche, von Bauen und Wohnen, Ernährung und Konsum über die naturnahe Stadtgestaltung bis hin zur Mobilität (#hd4climate).

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