Heidelberger CO2-Bilanz 2021/2022: Positiver Trend sinkender Emissionen hält an

Im Jahr 2020 führte die weltweite Corona-Pandemie zu einem drastischen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten und des Verkehrs. Die CO2-Emissionen waren daraufhin erheblich zurückgegangen – auch in Heidelberg. In den Jahren 2021 und 2022 stiegen diese Aktivitäten und damit auch die CO2-Emissionen leicht an. Insgesamt setzt sich jedoch der insgesamt positive Trend sinkender Kohlenstoffdioxid-Emissionen im Vergleich zu den „Vor-Corona“-Jahren fort. Besondere Herausforderungen für die CO2-Entwicklung hatte sich durch die Gasmangellage aufgrund des Ukraine-Kriegs und aufgrund des wetterbedingten Rückgangs der Windkraft ergeben. Diese Faktoren führten zu einer verstärkten Nutzung von Kohle in der Stromerzeugung.

Seit den 1990er Jahren hat sich die Stadt Heidelberg aktiv dem Klimaschutz verschrieben und verfolgt engagiert ihre Ziele zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Um den Fortschritt in diesem Bereich zu überprüfen, erstellt die Stadt Heidelberg regelmäßig eine CO2-Bilanz in Zusammenarbeit mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu). Die CO2-Bilanz 2021/2022 hat die Stadtverwaltung in der Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität am 20. September 2023 vorgestellt.

Kohlendioxid-Ausstoß in den vergangenen Jahren

Zwischen 2004 und 2020 sanken die Emissionen im Gebäudebereich um 34 Prozent. 2021 und 2022 stiegen die CO2-Emissionen hier wieder um circa 6 beziehungsweise 9 Prozent gegenüber 2020. Der Anstieg ist zu einem großen Teil auf den seit 2020 wieder gestiegenen Stromemissionsfaktor im sogenannten Strom-Bundesmix zurückzuführen. Der Stromemissionsfaktor bestimmt die CO2-Emissionen, die bei der Stromerzeugung entstehen. Er hängt von den Anteilen der eingesetzten fossilen und erneuerbaren Energieträger an der Stromerzeugung in Deutschland ab. Mit zunehmendem Ausbau der erneuerbaren Energien ist wieder mit einer deutlichen Verbesserung des Stromemissionsfaktors zu rechnen. Im Verkehrsbereich gingen die Emissionen zwischen 2010 und 2021 um rund 26 Prozent zurück.

Heidelberg: erfolgreich beim Ausbau der erneuerbaren Energien

Beim Ausbau der erneuerbaren Energien konnte Heidelberg bedeutende Erfolge verbuchen. Im Jahr 2022 produzierten Photovoltaik-Anlagen etwa 29 Gigawattstunden (GWh) erneuerbaren Strom, der vor Ort direkt verbraucht oder in das nationale Stromnetz eingespeist wurde. Dies führte zur Verdrängung von Strom aus fossilen Kraftwerken und einer Ersparnis von 19.620 Tonnen CO2-Emissionen.

CO2-Bilanz berücksichtigt nur Emissionen aus dem Energieverbrauch im Stadtgebiet

Die kommunale CO2-Bilanz berücksichtigt ausschließlich die Emissionen innerhalb der Stadtgrenzen und die Emissionen, die durch den Heidelberger Stromverbrauch verursacht werden. Die letztgenannten sind beispielsweise Emissionen aus Kohle- und Gaskraftwerken außerhalb Heidelbergs, die Strom erzeugen, der in Heidelberg verbraucht wird.

Emissionen aus Bereichen wie Ernährung, Konsum und überregionalem Mobilitätsverhalten sind in dieser Bilanz nicht enthalten. Um diese Lücke zu schließen, wurde zusätzlich eine Bürgerbilanz unter Verwendung von lokalen und deutschlandweiten Durchschnittsdaten erstellt. Diese zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger von Heidelberg im Jahr 2022 durchschnittlich 9,6 Tonnen Kohlendioxid pro Person ausgestoßen haben, was einem leichten Rückgang von 0,2 Tonnen CO2 im Vergleich zu 2020 entspricht.

Heidelberg wird auch in den kommenden Jahren seinen Weg in Richtung Klimaneutralität fortsetzen und entsprechende Maßnahmen umsetzen, um die CO2-Emissionen in der Stadt weiter zu reduzieren (www.heidelberg.de/masterplan100).

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