„Rücksicht macht Wege breit“: Neue Piktogramme werben für besseres Miteinander auf Feldwegen

Landwirtschaftliche Feldwege werden gerne und häufig von Radfahrenden genutzt. Viele schätzen diese Wege wegen weniger Verkehr, schnellerer Routen und dem Genuss des Naturradelns. Doch manchmal kommen sich dort Radfahrende und Landwirte mit ihren Fahrzeugen in die Quere. Die Stadt Heidelberg hat deshalb seit Dienstag, 19. September 2023 an insgesamt 17 Standorten auf Feldwegen im Heidelberger Süden spezielle Piktogramme aufgemalt. Die Symbole sollen für mehr Rücksicht und ein besseres Miteinander auf den Wegen werben. Für Landwirte mit ihren schweren Maschinen ist ein Ausweichen auf den schmalen Wegen oft schwierig. Die Aktion wirbt für ein rücksichtvolles und harmonisches Miteinander der beiden Gruppen. Denn: „Rücksicht macht die Wege breit“ - auch in Heidelberg

Umweltbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (links) bringt gemeinsam Thomas Jost, Ob-mann der Kirchheimer Landwirte, (Mitte) und anderen Landwirten eines der neuen Pikto-gramme auf. Die Aktion wirbt für ein besseres Miteinander von Landwirten und Radfahrenden auf Feldwegen.
Umweltbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (links) bringt gemeinsam Thomas Jost, Obmann der Kirchheimer Landwirte, (Mitte) und anderen Landwirten eines der neuen Piktogramme auf. Die Aktion wirbt für ein besseres Miteinander von Landwirten und Radfahrenden auf Feldwegen. (Foto: Tobias Dittmer)

„Ich freue mich, dass Heidelberg ein Zeichen für ein besseres Miteinander im Radverkehr setzt. Die Stadt möchte den Radverkehr stärken. Gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis für andere Verkehrsteilnehmende sind wichtige Grundvoraussetzungen, um eine sichere Mobilität zu ermöglichen. Die enge Zusammenarbeit in diesem Projekt zeigt, wie sinnvolle Lösungen oft schon in greifbarer Nähe liegen. Wir schätzen die engagierte Unterstützung aller Beteiligten, insbesondere unserer Landwirte, die dazu einen wertvollen Beitrag leisten“, sagt Raoul Schmidt-Lamontain, Bürgermeister für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität.
 
Die bundesweite Aktion „Rücksicht macht Wege breit“ soll daran erinnern, dass ein gemeinsames Nutzen der teilweise auch privaten Feldwege gegenseitiges Verständnis der Radfahrenden und der Landwirte erfordert. Während der Corona-Pandemie haben Radtouren in der Freizeit und der Radtourismus stark zugenommen. Um Konflikte u.a. in Erntezeiten zu vermeiden, ist ein rücksichtsvoller Umgang wichtig. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit lokalen Landwirten entwickelt. Sollte sich das Projekt bewähren, ist eine Ausdehnung auf den Heidelberger Norden geplant.

Hintergrund

Mit dem Fahrrad kommt man in Heidelberg schnell ans Ziel. Die Stadt konnte den Radverkehrs-Anteil in den vergangenen Jahren deutlich steigern: Damit ist Heidelberg in ganz Deutschland eine der Städte mit dem höchsten Radverkehrsanteil. 40 Prozent der Heidelbergerinnen und Heidelberger nutzen laut der Heidelberg-Studie 2021 hauptsächlich das Fahrrad, um sich innerhalb der Stadt fortzubewegen. Vom Land ist Heidelberg in den Jahren 2012 und 2018 als „Fahrradfreundliche Kommune“ ausgezeichnet worden. Die Radstrategie 2030 soll die bisherige Radverkehrskonzeption in ein zukunftsfähiges Konzept überführen. Ihre Ergebnisse fließen in die Neuaufstellung des Klimamobilitätsplans (ehemals Verkehrsentwicklungsplans 2035) ein (www.heidelberg.de/fahrradfreundlich). 

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